Hot Snakes klingen nicht wie Schlangen, sondern eher wie Löwenbabys: Sie wollen unbedingt so wild und bestialisch wie ihre Vorfahren sein, bleiben dabei aber vergleichsweise harmlos.
Nervus‘ neues Album „Everything Dies“ ist die Fortsetzung der Reise von Frontfrau Em Foster. Gender-Dysphorie im Alltag und was sie mit dem eigenen Verstand anzustellen vermag sind stetiger Reisebegleiter, wenn sich Nervus im Kampf um ein wenig Selbstsicherheit an Against Me!s Seite stellen.
Wenige Genres legen den textlichen Fokus derart stark auf Vorkommnisse der hiesigen Pub-Landschaft wie der Irish-Folk. Je nach Spielart mal direkter, mal verschachtelter. Der Teufel, die Freundschaft und Seemannslieder dürfen keinesfalls fehlen, weshalb „The Desire For Revenge“ auch ebenjene in sich vereint.
Denjenigen, welche der Meinung sind, Placebo würden mittlerweile zu unregelmäßig neues Material präsentieren und der Alternative-Rock bräuchte ohnehin dringend neuen Auftrieb, sei „Reiði“ empfohlen. Ein Mix aus bodenständigem Rock, düsterem Pop und moderner Grunge-Interpretation.
Eins vorweg: „This one goes to 11” ist kein schlechtes Album, es fehlt einfach das Alleinstellungsmerkmal, der letzte Kick, das Quäntchen Einzigartigkeit, um es aus der Masse an Veröffentlichungen im Hardrock-Bereich hervorzuheben.
Mit ihrem Debütalbum büßt die Band um Frontfrau Brenna Red zwar etwas an Härte ein, entwickelt aber im Gegenzug neue Ideen, um den melodischen Punk wiederaufleben zu lassen.
Mit dem Herz am rechten Fleck, einen Fuß im Rinnstein und dem anderen auf dem Gehweg kommen Great Escapes mit ihrer neuen EP dem umtriebenen Hörer auf halber Strecke Richtung Veränderung entgegen und laden herzlichst zum Mitsingen und -leiden ein.
Der Begriff „female fronted“ ist beinahe so nichtssagend wie abwertend, reduziert er doch Bands allein auf das Geschlecht der Sängerin und lässt Genre und Fähigkeit außen vor. The Anchor nutzen es dennoch in ihrer Bandbeschreibung, da es leider immer noch etwas Besonderes ist, wenn eine Frau im Metalcore die Stimme erhebt.