Direkt zum Inhalt
  • Das Team
  • Unser Podcast
  • Top 100 Alben 2024
logo
  • Magazin
    • Magazin
    • Reviews
    • Konzertberichte
    • Interviews
    • Besondere Rubriken
      • Besondere Rubriken
      • Diversität in der Musikbranche
      • Mehr als nur Musik
      • Fan-Reports: Wie wir Musik lieben
      • Musik und Umwelt
      • Around the World
      • Musik in Zeiten von Corona
      • Bild und Ton
      • Als Newcomer in der Musikwelt
      • Mental Health
      • Musik und Medium
      • Straßenmusik
      • Extreme Musik
      • Musik in der DDR
    • Kolumnen
      • Kolumnen
      • Unter dem Radar
      • Im Kreuzverhör
      • Joes VaporPlaza
      • Mein Lieblingssong
  • Reviews
  • Konzertberichte
  • Magazin
    • Magazin
    • Reviews
    • Konzertberichte
    • Interviews
    • Besondere Rubriken
      • Besondere Rubriken
      • Diversität in der Musikbranche
      • Mehr als nur Musik
      • Fan-Reports: Wie wir Musik lieben
      • Musik und Umwelt
      • Around the World
      • Musik in Zeiten von Corona
      • Bild und Ton
      • Als Newcomer in der Musikwelt
      • Mental Health
      • Musik und Medium
      • Straßenmusik
      • Extreme Musik
      • Musik in der DDR
    • Kolumnen
      • Kolumnen
      • Unter dem Radar
      • Im Kreuzverhör
      • Joes VaporPlaza
      • Mein Lieblingssong
  • Reviews
  • Konzertberichte
logo
  • profile_round [#1342] Created with Sketch.
    • Anmelden
  1. Startseite
  2. Reviews
Reviews

Review: KMPFSPRT und "Gaijin": Den Vorschlaghammer wie ein Florett geführt

26.03.2018 | Moritz Zelkowicz

Post-Hardcore oder Punk? Die große Frage vor Gaijin, der dritten Platte von KMPFSPRT. Die Antwort ist einfach und kompliziert zugleich: Beides.

Allein die Übersetzung des Albumtitels wirft erste Fragen auf. „Außenseiter“ oder auch „Mensch von außerhalb“ bedeutet „Gaijin“. Anders als im Deutschen ist der Begriff im Japanischen, wo er herkommt, nicht negativ konnotiert. Er ist eher solidarisierend mit dem Außenstehenden gemeint. Den Begriff hat Gitarrist David Schuhmann während seiner Zeit in Japan selbst des Öfteren gehört.
Allerdings ist die Solidarisierung mit Außenseitern inhaltlich eher zweitrangig. Es wird in klassischer KMPFSPRT-Manier gerotzt, angeprangert und kritisiert, ob politisch oder gesellschaftlich. Die Männer sagen ihre Meinung, ohne Blatt vor dem Mund.

Der Albumeinstieg lässt auch gar nicht unbedingt auf Punkrock-KMPFSPRT aus dem Jahr 2016 vermuten, sondern klingt doch wieder deutlich härter, fast wie 8kids oder Fjørt. Dreckige Gitarre, dazu die mit neuem Schlagzeuger ausgestattete Bass Drum. Dieses Intro gehört zu „Trümmer“, einer der vorab veröffentlichten Singleauskopplungen. Der Text ist nicht weniger als eine entlarvende Abrissbirne unserer Gesellschaft. Vom Desinteresse der Hipstergeneration, über den zwingenden Wunsch berühmt zu sein, bis hin zur bedingungslosen Promigeilheit. „Trümmer“ erhebt den Mittelfinger, und der wird hochgehalten. Hammerhart, aber eben auch hammergeil!
„Kreuze“ klingt dann eher wieder nach Punk, abgesehen von den viel zu dreckig verzerrten Gitarren. Aber das Ganze ergänzt sich so perfekt, das kann nur KMPFSPRT. Der Track ist teilweise in Dur, aber größtenteils in Moll geschrieben, was den Dur-Parts eine gewisse Unwirklichkeit verleiht, die angesichts des Themas auch überaus passend erscheint. Das Selbstverständnis des Todes und besonders des unnatürlichen Todes, verpackt in diesen Wechsel aus einerseits traurig düsteren und andererseits aufbauenden, fast hoffnungsvollen Klängen, ist harter Tobak, aber schlichtweg brillant geschrieben, regelrecht inszeniert.

Die Abrissbirne wird in „Asche“ nochmal ausgepackt und Tempo und Härte werden auf ein Maximum gedreht. Allerdings nur in der ersten Strophe, ansonsten hält sich der Song wieder irgendwo zwischen Post-Hardcore und Punk die Waage. Und wie so oft beweist das Quartett, mit einem Zitat für die Ewigkeit, Haltung:
„Ihr habt Panzer, Armeen und Stacheldraht. Wir sind mit Bleistift und Feder gleich zehnmal so stark.“
Der Track ist für das Album in vielerlei Hinsicht wichtig, da es nach „Château Migrain“ Gefahr laufen würde, zu sanft zu werden und abzuflauen. Das ist aber, gerade wegen der brachialen Gewalt am Anfang von „Asche“, nicht der Fall. So wirkt „Château Migrain“ lediglich wie eine kleine Verschnaufpause, wobei auch diese Bezeichnung noch verhandelbar ist. KMPFSPRT liefern selbst hier noch mehr Punk, als manch anderer Genrevertreter es vermag.
In „Münchhausen“ kommt dann wieder mit voller Inbrunst der Mittelfinger zum Einsatz. In der Kampfansage gegen provozierende, sich selbst darstellende und verlogene Politiker wird auch musikalisch auf den Putz gehauen. Allerdings steht im Vordergrund, dass der Text gut verständlich ist; und das ist auch verdammt gut so.
Während das Album von viel Wut geprägt ist, geht „Herzschrittmacher“ einen anderen Weg und wird hochemotional angesichts des wiederaufflammenden Rechtsradikalismus in unserer Regierung und Gesellschaft. Hier trifft Resignation auf Hoffnung und Verzweiflung auf Aufbruchstimmung.

„Gaijin“ ist musikalisch angekommen. Die Waage aus Post-Hardcore, wie auf „Jugend mutiert“, und Punk, wie auf „Intervention“, klingt sehr reif, so reif, wie es beide Genres eben zulassen. Allerdings ist die lyrische Finesse so fantastisch, dass man über diese Diskussion auch mal hinwegsehen kann. KMPFSPRT schwingen den Vorschlaghammer wie ein Florett und umgekehrt, so wie es nur wenige andere beherrschen. Gleichzeitig schaffen sie es, Emotionen perfekt über den Gesang in die Texte zu legen. Ein Meisterwerk!

Bei Amazon bestellen
9.1

Wertung

Punk und Post-Hardcore so perfekt fusionieren zu lassen ist großartig. Solche Texte, solche Emotionen und auch solche Stimmungen zu erzeugen, besonders in „Kreuze“ und „Herzschrittmacher“: einfach fantastisch. Jetzt schon ein absolutes Highlight dieses noch sehr jungen Jahres.
Moritz Zelkowicz
7.9

Wertung

KMPFSPRT halten ihre Weiterentwicklung konsequent durch und klingen dabei immer erwachsener. Die Texte sind gesellschaftskritischer und bedeutungsvoller als zu ihrer Anfangszeit, dafür nimmt die Härte in ihrer Musik sukzessive ab und lässt Raum für vereinzelte Pop-Anleihen. Ungeachtet dessen haben sie mit Gaijin ein vielschichtiges, klug durchdachtes und hervorragend produziertes Album veröffentlicht, das auch in Dauerschleife noch begeistert.
Sarah Ebert

Moritz Zelkowicz

Moritz ist als Franke im sehr nahen Osten (Thüringen) gelandet. Er ist Teil der Lügenpresse auf Bundesebene und Bundesumweltminister der Redaktion. Musikalisch ist er überall dabei, ob Punk, Core oder Rap, erlaubt ist, was gefällt.

Kommentare

Bitte melde dich an

Bitte melde dich mit deinen Zugangsdaten an, um einen Kommentar zu verfassen. Solltest du noch keinen Account bei uns haben kannst du dich ganz einfach registrieren.
Anmelden
Registrieren

Relevante Beiträge

  • Konzertbericht Salz Fest #2: Kanonen auf Spatzen

    06.11.2018 | Merten Mederacke
  • Interview mit Richard und David von KMPFSPRT

    02.05.2024 | Frank Diedrichs
  • KMPFSPRT und "Aus Gegebenem Anlass": Solidarität mit Zuversicht und Hoffnung

    01.04.2024 | Frank Diedrichs
  • Schallplatten

    Vorschau 2024: Mit 50 Platten ins neue Jahr

    03.01.2024 | Jakob Uhlig

Auch interessant

  • Exklusive Videopremiere: Johnny Rocky And The Weekend Warrior - Don‘t Flirt With A Fascist

    31.03.2023 | Frank Diedrichs
  • The Deadnotes und „Rock ‘n‘ Roll Saviour“: Ein Meilenstein der Selbstfindung

    27.02.2025 | Colin Vogt
  • Winona Fighter und „My Apologies to the Chef”: Zurück zum tanzbaren Emo-Punk

    12.02.2025 | Maria Hagen
  • The Rumjacks und „Dead Anthems“: Vitalisierung ja, Revolution nein

    03.02.2025 | Marco Kampe
logo
Weitere Links
DatenschutzImpressumLoginSo bewerten wir