Nach der kürzlichen Präsentation bei „Unter dem Radar“ war es eigentlich schon klar: Das Debütalbum der Indiepunks von Leto mit dem Titel „Vor die Hunde“ kann nur Album der Woche werden - und vielleicht auch noch viel mehr.
Die Indie-Größen stürzen sich vollends in das klebrige Gefilde des zeitgenössischen Dreampops und erschaffen rosarote Klangwelten voller fiebriger Träume und Gewöhnungsbedürftigkeit. Aber nutzt sich nicht auch der süßeste Kaugummi irgendwann ab?
Das unterbewusste Zusammenbringen der Begriffe „Passenger“ und „Iggy Pop“ ist insofern zuträglich, als dass auch „Runaway“ musikalische Relevanz bietet. Der Quervergleich mit der Ikone ist trotz klanglicher Differenzen nicht anmaßend.
Seit einigen Jahren treibt sich mit Chefket einer der talentiertesten deutschsprachigen, soul-beeinflussten HipHop-Künstler unter der Oberfläche herum, dem bisher nur der ganz große Wurf ausgeblieben ist. Schafft der Wahlberliner den Absprung?
Ihre jüngste Entwicklung hat in der wachsenden Fangemeinde von Saltatio Mortis eine Lagerbildung ausgelöst. Für „Brot und Spiele“ gilt es, beide Parteien am runden Tisch zu vereinen.
Es gibt sie noch. Echte Charmeure. Baretta Love aus Berlin mixen auf ihrem Album teils antiquierte und moderne Rocksounds und versprühen dabei unheimlich viel Charme.
Harmonisch ausgefeilt, emotional verdichtet, melodiös eingängig: Es passiert nicht so oft wie man glaubt, aber ab und zu erscheint dann doch wieder ein Indie-Act auf der Bildfläche, der alles Derzeitige in den Schatten stellt. „Nearer My God“ bewegt sich in jeder Hinsicht auf absurdem Niveau und lässt alle Referenzen meilenweit hinter sich.
Das vorliegende Album der Desasterkids richtet sich an die Kinder der 1990er Jahre. Viele Helden der Jahrtausendwende sind wahlweise inaktiv oder weit von der eigenen, musikalischen Herkunft entfernt. „Superhuman“ stemmt sich gegen die Ernüchterung.
Während sich die Musikwelt in die beiden Lager Pop/HipHop und Indie-Szene spaltet, versuchen Künstler wie Nickelback, Alanis Morissette oder eben Halestorm immer noch, Gitarrenriffs mit Radiotauglichkeit zu verbinden. Eine Philosophie, die aus der Zeit gekommen ist?