Niemand will noch ein Corona-Album hören. Alben, die unter Pandemie-Bedingungen produziert wurden, werden allerdings noch länger erscheinen. Wenn daraus immer so etwas entstehen würde wie „Radiate Like This“ von Warpaint, könnte man gut damit leben.
Silverstein releasen ihr zweijährliches Album und bringen keinen konsequenten Nachfolger zum Alternative Rock Ausflug "A Beautiful Place to Drown" heraus, sondern besinnen sich zurück auf den Rest ihrer Diskografie und kramen Stärken aus der Kiste, die schon lange für vergessen gehalten wurden.
Kerosin95 hebt die Mittelfinger in Richtung Terfs und lässt sich nicht von transphoben Bullshit Gelaber abhalten, sondern gewinnt damit sogar noch weiter an Energie, was auch in den einzelnen Tracks stark spürbar ist.
Australien ist in den letzten Jahren zu einer Art Mekka für Fans psychedelischer Rockmusik geworden. Neben Genretitanen wie Tame Impala und King Gizzard & the Lizzard Wizard tragen auch Psychedelic Porn Crumpets zuverlässig mit jedem Release dazu bei, dass Down Under diesen Ruf so schnell nicht verliert.
Und auf einmal bringen A Wilhelm Scream ihren ersten neuen Song nach neun Jahren Studio Abstinenz heraus, das hatte wohl kaum jemand auf seiner Bingokarte. Die Band mit dem Running Gag Namen macht wieder Musik und das besser denn je!
Es wird dem Vaterland mit wortgewandten Punchlines und brennenden Barrikaden entgegengetreten, während nicht nur verbale Faustschläge fallen. Wie üblich wird es dabei laut und aggressiv, unterlegt mit dicken Beats und einer gewaltbereiten Energie
Aggro, Depri, Aggro, Depri. 3Plusss räumt auf. In der Szene, in der Gesellschaft und ganz besonders mit sich selbst. "weine jetzt, lache später" ist Abrechnung, Anprangern, Leiden und Absolution. Und schlichtweg brilliant.
Wenn man die Worte “Rhetorik” und “Diskurs” hört, kommen einem wahrscheinlich sehr viele Begriffe in den Sinn. Fast alle von ihnen werden auf die eine oder andere Art mit Sprache zu tun haben. Animals As Leaders zeigen auf ihrem neuen Album, dass Austausch auch ohne Worte passieren kann.
Casper hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass er die Balance zwischen Hiphop und hochemotionalen Texten mit grandiosem Storytelling beherrscht. Doch gelingt ihm das auch auf "Alles war schön und nichts tat weh"?
Stell dir vor du bist 14 Jahre alt, bekommst ein brandneues Album in die Hand und hörst es dann bis zum Erbrechen durch. Und dann noch mal. Der Punk hat in dir überhand genommen und du erlebst einen deiner ersten musikalischen Aha-Momente. Bis zu Track vier, da nimmt deine Mutter dir dann die Platte weg.