Cigarettes After Sex schreiben sich auf die Fahne, mit ihrer Musik große Emotionen zu wecken. Es geht um die Liebe, erwidert oder abgewiesen, seelisch oder körperlich - völlig egal, Hauptsache Herzschmerz. Die Texte auf “Cry” transportieren diese Emotionen - leider oft etwas zu sehr.
Fehlende Kreativität ist ein großes Problem. So müssen Bands in diesem Fall meist allerlei Vergleiche über sich ergehen lassen, die nicht nur der eigenen Gruppe schmerzen, sondern auch oft der Vergleichsband. Aber es gibt sie noch, die neuen, unverbrauchten Ideen. So auch „Turns“ von Youth Okay.
In den Social-Media-Referenzen attestieren sich die Spielbergs einen Stil, den man am ehesten als „blast making guitar-based indie Rock“ bezeichnen könnte. Große Worte, große Taten? Mitnichten. Lässt man die Fakten sprechen, ist jener Konformitätsdruck keinesfalls ein qualitatives Hindernis.
FA!R sind im Sommer 2019 quasi aus dem Nichts auf der Bildfläche der Punkrockszene aufgetaucht, präsentieren auf ihrem nach der Band benannten Debütalbum aber bereits den Punkrock in seiner einfachsten und schönsten Form. "FA!R" ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein durchdachtes und mit viel Herzblut aufgenommenes erstes Album klingen sollte.
Ein Album im Geist der Zeit und Themen, wie man sie von Schrottgrenze kennt: Gender-Diskriminierung, Rassismus, Ungleichheit, Kapitalismus. Doch im Traum der Utopie wird all das zerpflückt, denn hier zählt die Liebe, die uns trotz Verschiedenheit zusammenhält. Sind wir nicht irgendwie alle „somewhere in between“?
Heutzutage wird Musik häufig nicht mehr bewusst gehört, sondern läuft als Gedudel im Hintergrund unseres Alltages ab. Dabei galt Musik bisher doch immer als Kunstform. Bent Knee schaffen mit ihrem neuen Release „You Know What They Mean“ endlich wieder eine Platte, die man nicht nur eben nebenbei auf der Autofahrt hören sollte.
Coilguns liefern auf ihrer neuen LP ein extatisches Soundchaos aus kreischenden Vocals und Gitarren und Synths, die Drop D wie einen Kanarienvogel klingen lassen. Die Platte kommt trotz dieses Durcheinanders sehr durchdacht und reflektiert daher.
Das Solodebüt von Felix Kummer ist eine Studie über seine Stadt, seine Gefühle und sich selbst. Was zunächst narzisstisch klingt, offenbart sich als eines der berührendsten Rap-Alben des Jahres, dessen gesellschaftliche Relevanz weit über die Person Felix Kummer hinausstrahlt.
Es war, ist und bleibt ein Tabuthema: Polizeigewalt. So sollte man es stets mit Vorsicht behandeln. Oder man macht es wie die Electro-Punk-Kombo Die Bullen und schreibt ein Konzeptalbum, das sich der Problematik annimmt und sie gezielt auseinandernimmt. „Einigkeit und Recht und Sicherheit": Eine Kontroverse.
Schnallt die Tetraeder-förmigen Partyhüte auf und kettet eure Möbel an – Deichkind haben mal wieder ein Album kreiert und laden erneut zum dadaistischen Kindergeburtstag für Erwachsene.