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Turnstile und "NEVER ENOUGH": Schaffen sie's nochmal?

25.06.2025 | Colin Vogt

Turnstile müssen sich mit "NEVER ENOUGH" den Schuh anziehen, den sich kein:e Künstler:in jemals gerne angezogen hat. Sie müssen in die Fußstapfen eines modernen Klassikeralbums treten, welches sie vor vier Jahren zur Welt gebracht haben. Ob das gelingt, schauen wir uns jetzt mal ganz genau an.

Hat schon jemand die Hardcore-Polizei gerufen?

Wer an Hardcore denkt, denkt nicht an pinke Wolken, blauen Himmel und bunte Regenbögen. Aber genau diese Ambivalenz katapultierte Turnstile im Jahr 2021 einmal komplett in die Spotify-Stratosphäre. Hardcore war bislang mit wenigen Ausnahmen nieschig - die Grenzen klar definiert: Simple Riffs mit massig Energie, wenig Effekte auf den Instrumenten, Aggressive Vocals und an den Trommeln schnelles D-Beat-Gedresche. Die Produktion durfte gerne dürftig ausfallen, denn Hardcore fühlt man im Pit und nicht auf der Anlage zuhause. 

Klar ist das jetzt ein bisschen stark runtergebrochen und klar gab’s wie in jedem Genre auch immer proggy Ausreißer in alle Richtungen, selbige wurden aber schnell von der Hardcore-Polizei aussortiert und schleunigst in andere Genres deportiert. Umso unerwarteter kam der Erfolg von "GLOW ON" 2021 für mich daher. Irgendwie schafften es die Jungs aus Baltimore damals mit diesen Hardcore-Konventionen zu brechen aber – und das hatte bis dato noch niemand in diesem Ausmaß geschafft – gleichzeitig auch (größtenteils) Respekt aus der Hardcore-Szene zu bekommen. Die Wurzeln im Hardcore waren weiterhin authentisch vertreten, gerade auch weil sie eben keine Wellenbrecher vor die Bühne stellten und weiterhin auch Live diese rohe Energie glaubhaft verkörperten. Ein revolutionär frischer Wind wehte durch die Szene. 

In der Pandemie hatte die melancholische Lofi-Dreampop-Ära ihren Peak – Stilmittel, die "GLOW ON" plötzlich auch mit in den Hardcore brachte. Das Ganze fühlte sich musikalisch nicht an wie ein Verrat am Genre, sondern wie eine frische Erweiterung. Die Jungs machten den Hardcore massentauglich. Genau hier setzt auch schon die Argumentationskette der Kritiker:innen an: Sollte Hardcore überhaupt massentauglich sein? Was ist mit den Ureltern, die sich in den 80ern die Schädel in den D.C.-Pits gegen das Establishment eingeschlagen haben? Berechtigte Frage! Aber zoomen wir doch mal ein Stück raus: Was wenn Turnstile eigentlich gar nicht diesen Anspruch hat… Was wenn Turnstile eigentlich gar keine… Hardcore-Band mehr ist? Uff.

Sehen wir’s mal so: Die Band bedient sich sicherlich noch an den üblichen Reglern, die nach Hardcore klingen, schaut man sich "GLOW ON" aber mal als Gesamtwerk an, ist Turnstile einfach eine Alternative-Rockband. Betrachtet man das Ganze nun mal aus diesem Blickwinkel fällt auch plötzlich der ganze Ballast vom Namen der Band, die angeblich seit Jahren alleine am „Hardcore-Olymp“ thront. Denn das stimmt so nicht, Turnstile haben nach "GLOW ON" längst freiwillig das Feld geräumt. Das Genre klingt heute meinetwegen nach Knocked Loose, Jesus Piece oder Code Orange aber nicht nach Turnstile – und das ist gut so. Denn genau darum geht’s auf der neuen Platte. Es geht darum nie genug zu sein, isoliert auf der vermeintlichen Spitze des Berges, alles zu bekommen und vielleicht am Ende doch gar nichts zu haben. 

Smiths & Sting & am Ende nichts neues

Das Album startet mit dem Namensgeber "NEVER ENOUGH" und klingt direkt nach "MYSTERY", dem Opener der Vorgängerplatte. Die Riffs wirken ein bisschen generisch, die Atmosphäre ist dank dem verträumten Intro sofort wieder da. "NEVER ENOUGH" war die erste Singleauskopplung des Albums und kam mit einem Video um die Ecke, was an Ästhetik und Kontrasten in naher Zukunft wohl schwer zu übertreffen sein wird. Darauf folgt mit "SOLE" ein Song, den man gut den Wurzeln im Hardcore zuordnen kann. Die Gitarren werden dreckiger, das Schlagzeug deutlich schneller und der Ton etwas rauer. Am Ende bleibt der Song aber doch eher tanzbar als alles andere. 

Mit "I CARE" folgt ein Song, der außerhalb des Refrains auch gut und gerne von Johnny Marr hätte eingespielt werden können. Die letzten Hardcore Allegations sind nun spätestens mit dem Tritt auf den Smith’s Signature Chorus und das Delay Pedal gestorben. Aber wir erinnern uns: das ist gut so! Wir bewerten hier keine Hardcore Band. Der Rhythmus treibt nach vorne, verliert aber gegen Ende ein bisschen die Spannung. Auf "DREAMING" feiern die Trompeten ihr Debüt - ansonsten folgt die klassische Turnstile-Formel. In "LIGHT DESIGN" führt uns ein catchy Synthie in eine Strophe über, die durch die Gitarren stark an die frühen Police erinnert. Abseits davon plätschert der Song knapp 2 Minuten eher vor sich hin. "DULL" reiht sich mit "SOLE", "TIME IS HAPPENING" und "SLOWDIVE" bündig in die Sektion „nichts neues“ ein. Was absolut nichts Schlimmes heißen soll, das sind meisterhaft produzierte Songs aus dem GLOW ON Archiv, aber es ist auch keinem geholfen, wenn ich hier 4 mal dasselbe erzähle. 

Von 0 auf 100 und dann in die Leitplanke

Interessant wird’s auf "SUNSHOWER". Der Song startet mit Fullspeed als unfassbar gutes Hardcorepunk-Geschrubbe. Der Geschwindigkeitswechsel mittig im Album tut extrem gut und holt mich sofort ab. Der Song erinnert stark an die erste Platte und wird selbst dem ein oder der anderen Puristin gut reingehen. Aber Turnstile wären nicht Turnstile, wenn das Ganze nicht schon nach anderthalb Minuten vorbei wäre und sich in einem Atmo-Pad mit Flöten (?) fusionieren würde. Diese Momente gibt es übrigens oft auf der Platte. Mir wurde zugetragen, dass diese Passagen für viele Hörenden den Flow rausnehmen – für mich erzeugt es eine unglaubliche Atmosphäre, die extrem gut in das Bild passt, was auf dem Album und vor allem auch in den visuellen Auskopplungen gezeichnet werden soll. 

"LOOK OUT FOR ME" fühlt sich im ersten Drittel an wie eine Verfolgungsjagd – die dann mithilfe eines wunderbar verschrobenen Gitarrensolos in der Leitplanke endet, bevor in der letzten Hälfte klar wird, dass im Studio vielleicht der ein oder andere Fred Again Song zu viel gelaufen ist. Darauf folgt mit "CEILING" so etwas wie ein Interlude. Yates Stimme ist extrem hochgepitched und schlägt säuselnd die Brücke in das nächste Police Riff. "SEEIN` STARS" ähnelt dabei stark "DREAMING", was ebenso über die volle Laufzeit eher vor sich hinplätschert. 

Mit "BIRDS" gibt’s dann den letzten „hardcore-esquen“ Schmankerl des Albums. Volle Geschwindigkeit, sich wiederholende energische Schreie und ein fetter Breakdown Part am Ende. Das Album faded mit "MAGIC MAN" langsam aus und ich habe 3 Minuten lang Zeit um mir zu überlegen, was da in den letzten 13 Songs überhaupt gerade passiert ist. Um ehrlich zu sein, ich bin mir immer noch nicht sicher. "NEVER ENOUGH" ist wohl eines dieser Alben, die eine Weile nachreifen müssen. Einerseits klingt ein Großteil echt stark nach dem Vorgänger, gerade die generischen Riffs hängen mir nach einem Mal durchhören echt zum Hals raus. Vielleicht ändert sich das, wenn Neuzugang Meg Mills an der Gitarre dann auch mal im Studio und nicht nur auf der Bühne mitwirken darf. Das Album schafft nichtsdestotrotz songübergreifend wieder eine Atmosphäre wie man es im modernen Mainstream wohl kaum noch mal finden wird. 

7

Wertung

Turnstile liefern mit NEVER ENOUGH eine Art Update-Patch zum vorangegangen Meilenstein GLOW ON. Auf dieser Welle fahren sie immer noch sehr gut, vor allem durch die Erweiterung dieser meisterhaft produzierten Atmosphäre. Um aber nicht von dieser eigenen Welle verschlungen zu werden, müssen sich Turnstile aber gerade was die eher monotonen Songwriting-Strukturen angeht, in Zukunft noch breiter aufstellen.
Colin Vogt

Colin Vogt

Wenn der Fokus gerade nicht auf seiner Gitarre liegt, dann zumindest im konsumieren von Punk, Emo, Metal und allem, was die Palette sonst so hergibt - am liebsten live aus dem Pit. Colin lebt in Leipzig und ist freiberuflicher Texter. Zu seinen Lieblingskunden zählt vor Allem das Wacken Festival, für das er das ganze Jahr über arbeitet.

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