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Lyschko und “Niedergang II”: Klitschnass durch den Knasttrakt

09.11.2024 | Kai Weingärtner

Nach ihrem feurigen Debütalbum gehen Lyschko mit ihrer neuen Platte doch in mancher Hinsicht andere Wege, bleiben im Kern aber doch dieselbe Mischung aus erdrückender Melancholie und sich überschlagender Fulminanz.
©
Spotify

Zweitlingswerke – vor allem wenn sie auf so großartige Werke wie Lyschkos “Brennen” folgen – sehen sich immer besonderer Musterung ausgesetzt. Das ist eigentlich total unfair, schließlich lässt sich bei kaum einer Künstler*in von den ersten zwei Werken auf irgendeine Art von Gesamtästhetik schließen, zumindest nicht bei denen, die uns überraschen, begeistern und herausfordern. Ein prominentes Beispiel hier beim Album der Woche war das zweite Album von Max Gruber a.k.a. Drangsal, das Jakob damals ob seiner deutlichen NDW-Anleihen und einer nicht zu verkennenden Cheesiness mit alten Backwaren verglich. Knapp 6 Jahre später ist der Einfluss der Neuen Deutschen Welle in Gestalt der NNDW in der Indie-Landschaft präsenter denn je und vielleicht eines der produktivsten Genres der hiesigen Gitarrenmusik. Und Drangsal hat’s schon 2018 gewusst. Was hat das jetzt mit “Niedergang II” zu tun? Nun, einen weiteren Fakt, den Drangsal schon vor vielen anderen erkannt hat, war die atmosphärische Wucht einer gewissen Band aus Solingen, auf deren Debütalbum Gruber ja schließlich auch Gesangseinlagen beisteuern sollte. Und tatsächlich liebäugeln Lyschko auf ihrem neuen Album auch mehr als einmal mit der Ästhetik der 80er-Jahre. Aber der Reihe nach.

“Niedergang II” eröffnet mit “Im April” und einem famosen 80s-Wave-Riff, das einem sofort die Alarmglocken anknipst, als wäre der nächste Boss-Fight nur Sekunden entfernt. Komplettiert wird dieser dynamisch aufreibende Opener durch die immernoch unverkennbare und wahnsinnig ausdruckstarke Stimme von Lina Holzrichter. Lina singt auch auf Album nummer zwei immernoch mit einer so durchschlagenden Gravitas, dass sich jede Zeile anfühlt wie der schmerzhafteste, ehrlichste und wichtigste Satz im Leben eines Menschen. Das mag überzogen und pathetisch klingen, passt aber wunderbar in die entfremdete Kühle der Musik, die Lyschko auf Songs wie “Im April” oder “Staubtanz” heraufbeschwören. Atmosphäre ist und bleibt die ganz große Stärke des Trios aus Solingen, und das wissen die drei ganz offenkundig auch. Die Songs, die “Niedergang II” eröffnen, versprühen eine Inbrunst und ein Selbstbewusstsein, die eigentlich in harschem Kontrast zu den Texten voller Melancholie und Weltschmerz stehen müssten. In der Gestalt von Lyschko wirkt diese Kompromisslosigkeit aber einfach nur selbstverständlich.

Angefangen mit dem dritten Song, “Was du denkst”, lehnen sich Lyschko dann Stück für Stück weiter aus dem Fenster der Euphorie, hinein in die eisige Melancholie von “Niedergang II”. Wehklagende Chöre auf “Nebel”, verträumte Synthies auf “Sag mir was Stille heißt” und sogar die eine oder andere fast schon schlagereske Melodie prägen das Album ab dem zweiten Viertel der Tracklist. Die Songs klingen nun weniger knurrig und schmiegen sich ans Ohr wie die kalte Fensterscheibe eines Regionalzugs Ende November. Diese Theatralik mag nicht allen Zuhörenden bedingungslos zusagen, sie ist aber unverkennbar beabsichtigt und in ihrer Bestimmtheit auch authentisch. Für Aufhorchmomente in diesem düsteren Teppich sorgen Songs wie “Nichts versprechen” mit seinem kratzigen Finale oder der vielsagend getaufte “Lauter”, auf dem die fantastische Rhytmussektion die Wall of Sound, als die sich Lukas Korns Gitarrenriffs hier entpuppen, mehr als gebührend einleitet. Auf den letzten vier Tracks taucht das Album dann nochmal beide Beine ganz tief in die Pop-Melodien, hüllt sich nach dem Tauchgang dann aber sofort wieder in schwarze Samtumhänge in Form der kargen Lyrics. und so endet “Niedergang II” auf einer nachdenklichen, verträumte Note, die allerdings keinen Zweifel an einer Wahrheit lässt: Lyschko wissen ganz genau, wie sie klingen wollen.

7.1

Wertung

“Niedergang II” ist gleichermaßen retro und futuristisch, goth und catchy. Auch wenn ich mich mit einigen der doch teils sehr plakativen Melodien und Zeilen nicht in Gänze anfreunden kann, freue ich mich über so viel auf diesem Album. Jeder Bruch in Linas Stimme, jeder überlebensgroße Gitarrenlauf.
Kai Weingärtner

Kai Weingärtner

Kai studiert zur Zeit mehr oder weniger erfolgreich Politikwissenschaft und Anglistik in Osnabrück. Da man damit natürlich keinerlei Aussichten auf einen “vernünftigen” Job hat, ist er nun bei Album der Woche angeheuert um sich seine Zukunft als Taxifahrer etwas aufzulockern. Sein Musikgeschmack umfasst alles, was E-Gitarre und Schlagzeug hat oder anderweitig Krach macht.

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