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Alexisonfire und “Copies of Old Masters Vol. 1 – EP”: Lebenszeichen

22.11.2025 | Alexisonfire und “Copies of Old Masters Vol. 1 – EP”: Lebenszeichen

Kinder der 2000er, hört her – Alexisonfire veröffentlichen am 05. November eine neue EP. Ich weiß, was ihr euch jetzt fragt: Haben die sich nicht 2011 getrennt? Ja, haben sie! Mehr als 100 Shows und ein neues Album später sind Alexisonfire irgendwie immer noch eine Band, und dann doch nicht. Irgendwo in diesem Spannungsfeld entstehen vier Cover kanadischer Rock-Klassiker.
©
Spotify

Als ich Alexisonfire auf dem Redaktionsplan entdecke, gehen mir die Augenbrauen hoch. Als altes MySpace-Kind kommt mir der Name sehr bekannt vor. Und tatsächlich:“Watch Out!” (2004) ist ein MySpace-Klassiker. Auch das Cover von “Old Crows & Young Cardinals” (2009) kommt mir verheißungsvoll bekannt vor. 

Nun, 21 Jahre später – guter Gott – landet ihre neuste EP in meiner Playlist und ich werde von einer Welle der Nostalgie fast niedergeworfen. Ich habe diese Band nie aktiv gehört, doch was wäre ich für ein Millennial, wenn die herzschmachtende Nostalgie nach den frühen 2000ern mich nicht völlig in der Hand hätte?

Ich tingele erst mal auf Reddit, um O-Töne über die Band einzusammeln. Der Thread, über den ich stolpere, ist gefüllt mit überschwänglichen Komplimenten; die Redditor nennen Alexisonfire die “einzige Band auf Erden”, sprechen über die lebensverändernde Wirkung der frühen Alben. Irgendwas sagt mir, dass hier ein bisschen Ironie mitschwingt, doch aufgrund meines mangelnden Wissens entsteht durch das Lesen nur noch mehr Verwirrung. Nicht mal beim Bandnamen kriege ich sinnvolle Informationen. Ein Redditor behauptet auf die Frage, wie man den Namen ausspricht ganz selbstbewusst: “Al Exis Onfiré. Es ist Latein.”

Hör mal zu, Freundchen…

Wie immer verlasse ich Reddit mit weniger Wissen als zuvor. Die weitere Recherche via Google ist etwas ertragreicher, aber dafür weniger lustig. Einen Tod muss man immer sterben.

“Copies of Old Masters Vol. 1 – EP” (was ich ab jetzt charmant mit “COOMV” abkürze) ist ein Coveralbum, das verschiedene Bands und Musiker:innen aus dem Heimatland Kanada feiert.

Weil ich ohne jegliches Wissen und mit nur wackeligen Erwartungen in die Platte gehe, bin ich direkt überrascht, als die ersten Töne erklingen. Ich hatte eine klassische Post-Hardcore oder Screamo-Platte erwartet, doch “Neighbourhood Villain”, ein Cover der Band Doughboys von 1994, klingt eher nach Grunge der früher 90er Jahre. 

Natürlich wäre es nicht fair, Alexisonfire nach mehr als 20 Jahren in einer Genre-Schublade versacken zu lassen. So sehr manche Fans sich ärgern, wenn ihre Lieblinge etwas Neues ausprobieren, so charmant finde ich es. Ich habe kein Interesse daran, immer wieder dieselbe Platte zu hören. Bekannterweise bezeichnete der damalige Drummer, Jesse Ingelevics, die Musik von Alexisonfire 2004 als "the sound of two Catholic high-school girls in mid-knife-fight”; eine absolute Nonsens-Aussage, die mehr über den Bandethos selbst sagt, als über ihren Sound. Schon im letzten Album (“Otherness”, 2022) haben sich Alexisionfire von strikten Hardcore-Elementen getrennt und spicken heavy Songs mit Rock-Balladen und softeren Tönen. Man hört die Jahre der Trennung und die Suche nach Inspiration in anderen Bandkonstellationen und Genres – so ist Sänger Dallas Green zum Beispiel im Rahmen des Projekts You+Me der Duo-Partner der Pop-Sängerin Pink. 

Musikalisch gefällt mir die EP sehr gut. George Pettit, Dallas Green und Wade MacNeil machen wie schon auf den Alben zuvor als Trio Clean, Unclean und Mixed eine gute Figur. Tatsächlich erhält “COOMV” das größtmögliche Kompliment von mir – denn die EP hat mir so gut gefallen, dass ich mich durch den Rest von Alexisonfires Diskographie gehört habe.

Nachdem ich realisiert habe, dass es sich hier um Cover handelt, habe ich mir die Originale zum Abgleich abgehört…Und war etwas enttäuscht, dass Cover und Original quasi gleich klingen. Wenn ich einen musikalischen Pet Peeve habe, dann sind das exakte Cover. Ich frage mich dann immer, wieso ich mir das Cover überhaupt anhöre, wenn es das Original eins zu eins kopiert. 

Wo liegt der Sinn in der Neuaufnahme, wo die neue Perspektive, wo die frische Idee? 

Clevere Online-Musiknerds beschweren sich gerne mal über “schlechte” Cover. Ich denke spontan an das Cover von “Head Like a Hole” von Miley Cyrus im Rahmen einer Black Mirror-Episode. Es klingt gar nicht mehr wie ein Nine Inch Nails-Song, klagen sie. Wenn man das Original nicht kennt, wüsste man gar nicht, dass es ein Cover ist, murren sie. In der Tat klingt es nicht mehr wie ein Nine Inch Nails-Track wenn Miley Cyrus in einer pinken Perücke und Space-Outfit “I’m on a roll” singt – und das ist gut so. Ein Cover soll eine Neu-Interpretation sein; ein gutes Cover steht alleine, getrennt vom Kontext der Originals. 

Bei “COOMV” vermisse ich das. Es fehlt mir an Sinn und an Kohärenz. Wieso haben Alexisonfire ebendiese vier Songs von ebendiesen Künstler:innen gewählt? Die Antwort mag sich mir aus dem Hören nicht erschließen. Und “sie sind alle Kanadier” reicht mir nicht so ganz als “kreative Vision”.

Alexisonfire hat eine ganz schöne Reise hinter sich: 2001 infolge mehrerer Band-Trennungen neu gegründet, 2011 überraschend aufgelöst und 2015 in fast vollständiger Mannschaft wiedervereint. 2022 erscheint “Otherness”, ihr erstes Album seit dreizehn Jahren. In vielerlei Hinsicht erinnert mich der Weg der Kanadier an Yellowcard, deren neustes Album “Better Days” bei mir eher bittersüße Gefühle hinterlassen hat. Wo Yellowcard jedoch mit einer Identitätskrise zu Buche schlägt, ist Alexisonfire fast übermäßig individuell. 

Lasst mich erklären.

Wenn man Alexisonfires Geschichte und Modus operandi in den letzten Jahren betrachtet, so entsteht bei mir das Gefühl, dass die Band 2015 nicht wieder als professionelle Gruppe an Musikern zusammengefunden hat, sondern dass Alexisonfire vielmehr ein geliebtes Projekt der Jungs ist. Als sie sich wieder zusammenfinden, sind sie alle bereits in anderen Bands (und anderen Karrieren; George Pettit ist nach der Trennung ein Feuerwehrmann geworden) situiert, und machen keine Anstalten, sich völlig Alexisonfire zuzuwenden. Anfangs haben sie nicht mal Pläne für neue Musik, planen keine Reunion, sondern einfach “ein paar Konzerte”. Aus “ein paar” sind inzwischen mehr als 100 Shows und mehrere Platten geworden.

In einem Vice-Artikel von 2016 schreibt Autor Cam Lindsay: “Alexisonfire is still very much a band, but only when they need to be.” 

Genau das Gefühl habe ich auch. Alexisonfire ist keine Berufsband sondern ein kreatives Projekt. Und das ist gar keine Kritik. Vielmehr ist es ein Ausdruck dafür, wie viel Freiraum sich Alexisonfire im Schaffen gönnen. So mancher mag die Stirn über die neue EP runzeln – wieso nimmt man als alteingesessene Post-Hardcore-Band eine nicht unbedingt harte Platte voller Cover spezifisch kanadischer Künstler:innen auf? – aber genau in diesem kreativen Spannungsfeld brilliert die Band. Es macht Spaß, sich 2025 durch ihre Diskographie zu wühlen. Der Sprung von “COOMV” zu “Otherness” zu “Old Crows / Young Cardinals” ist eine Reise durch 16 Jahre Musik und doch erkenne ich so viele Elemente aus der neuen EP in “Old Crows” wieder. Hier wird ausprobiert, ohne den initialen Funken zu verlieren. Etwas, das für so manche Bands der gleichen Ära – ich nenne hier wieder Yellowcard als Beispiel – schier unmöglich scheint.

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