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Good Charlotte und “Motel Du Cap”: Forever Fourty-two

17.08.2025 | Nataly Sesic

Es ist 2007. Ich bin 13 Jahre alt und sitze wie gebannt vor dem Fernseher. Auf MTV läuft eine Live-Übertragung von Rock am Ring. Good Charlotte stimmen die ersten Noten von “The River” an. Ich singe so laut mit, dass meine Mutter sich über das Gejaule beschwert. Heute bin ich 31 und höre “Motel Du Cap” in meiner Wohnung, Knie an die Brust gezogen, Augen gen Horizont. Und es fühlt sich genau so an wie damals.
©
Spotify

Mit Ruhe aus der Pause

Viele haben gemunkelt, dass Good Charlotte, nachdem sie bereits in den frühen 2010ern eine Schaffenspause eingelegt haben, nun final einen Schlussstrich unter 20 Jahre Bandgeschichte ziehen werden. “We love this band, man. We’ve been in this band since we were in high school, and the four of us have been together… we’re coming up on 30 years. But everybody feels the same way. They all have families, and they’re not dying to do anything unless we all want to be there, because we actually do respect it,” erklärt Joel gegenüber Rolling Stone AU/NZ. 

Für die Band rund um die Madden-Zwillinge Joel und Benji, Bassist Paul Anthony, Gitarrist und Keyboarder William George Dean Martin und Schlagzeuger Dean Butterworth ist Good Charlotte keine Geldmaschine, die willkürlich gemolken werden muss. Sie sind alle glücklich mit ihrem Lot im Leben; zufrieden damit, was sie über die Jahrzehnte hinweg geschafft haben. Wenn sie wieder im Studio zusammen kommen, dann nur, weil sie es wirklich wollen und sich dazu inspiriert fühlen. Das Ergebnis ist “Motel Du Cap”, ihr erstes Album seit sieben Jahren.  

Das Album

Die Jungs von Good Charlotte sind nicht mehr die Rotzlöffel, die sie in den 2000ern waren. Die bunten Haare, Piercings und Eyeliner-beschmierten Augen waren damals schon genug, um die Band medial zu Punks zu machen. Die Beziehungen zu Skandal-Promis wie Paris Hilton und Nicole Richie – mit welcher Benji bis heute verheiratet ist – taten ihr Übriges fürs Image. 

Heute sieht man von Punk-Attitüde nur noch wenig. Die Jungs sind Erwachsen geworden – und das spürt man ganz deutlich auf “Motel Du Cap”. 

Auf der neuen Platte geht es um die ernsten Themen des Lebens: Vaterschaft, Ehe, Nostalgie – doch stets leichtfüßig und mit viel Wärme und Zuversicht. Wütende Gefühle, scharfe Kritik und patzige Worte der Vergangenheit weichen einer quasi-weisen Verklärtheit. Auch musikalisch bemerkt man an vielen Stelle eine neue “Softness”, ein Hang zu weniger Bass-lastigen Pop-Beats, weicherer Instrumentalisierung. Ich weiß nicht, wieso Musiker sofort in Richtung Country gravitieren, sobald sie Väter werden – man bemerke Justin Timberlakes legendäre Katastrophe “Man Of The Woods” – aber wir bewegen uns auf dem Genrespektrum in “Motel Du Cap” in vielen Tracks weg von Rock und hin zu Country und Pop. Daran ist grundsätzlich nichts falsch; Good Charlotte brilliert am meisten mit Pop-Punk-Tracks. Schon 2005 betonte Martin, es ginge der Band nicht darum, gezwungen punkig rüber zu kommen: ”I think we're all, like, into catchy songs," so Martin. "You know, I don't wanna make some artsy record you can't sing along to." 

Was jedoch zweifellos bemerkbar ist: Es fehlt an Ecken und Kanten. Während Tracks wie “Rejects”, “Bodies” und “Stepper” viel von dem Edge inne haben, für den Good Charlotte bekannt ist, plätschern viele der restlichen Tracks vorsichtig-balladig vor sich hin. Nicht störend, aber auch nicht einnehmend. 

Die neue Softness ist nicht unbedingt der Thematik geschuldet. Songs über Vaterschaft müssen nicht zaghaft und lullend sein, siehe: “Papa Was A Rolling Stone”. Es sind eher Benji und Joel selbst, die im “Alter” an Sanftheit gewonnen haben. Das merkt man auch an den liebevollen Songs über ihre Partnerinnen, die nostalgisch-zarte Art, wie sie über das Vatersein sprechen, darüber, wie die Jahre sie verändert haben. Ich finde, dass die beste, ehrlichste Kunst mitten aus dem Leben kommt. Ich kann zwar nicht zu “Deserve You” tanzen, aber es rührt mich trotzdem.

Die Maddens sind heute anders. 2002 drohen Good Charlotte in “Lifestyles Of The Rich And The Famous” noch, die Reichen auszurauben. Jetzt besingen sie ihre abendliche Uber Eats-Bestellung beim Edel-Japaner ihres Vertrauens in L.A., Champagner inklusive. Alleine schon der Name des Albums – geborgt von einem Luxus Hotel an der Cote d’Azure – verrät, dass wir uns lange vom Grime von “Anthem” entfernt haben. Es ist ein wenig befremdlich, aber ich kann mich nicht darüber ärgern. Schlimmer finde ich es, wenn Musiker:innen Armut fingieren, um “relatable” zu wirken. Die Maddens sind seit Jahrzehnten Stars der Szene, und mit Frauen aus Hollywood verheiratet. Klar sind sie reich und gönnen sich den Lifestyle Of The Rich And The Famous, den sie einst verteufelt haben. 

Beste Tracks: “Rejects”, “Bodies”, “Deserve You”

8

Wertung

Ich gebe zu, als die letzten Noten von “GC Forever” erklingen, spüre ich eine Welle an Nostalgie, die mir kurz die Kehle zuschnürt. In “Motel Du Cap” geht es um den Wandel der Zeit, ein nostalgisch-warmer Blick in die Vergangenheit und ein liebevoller Blick in die Zukunft, vielleicht sogar ein lächelnder Abschied. Manche mögen sich beschweren, dass das Album das “Pop” in “Pop-Punk” mit übergroßen Lettern schreibt, und sie haben damit nicht unrecht. Doch die musikalischen Entscheidungen in “Motel Du Camp” sind beabsichtigt und authentisch, und das ist, was ich von Künstler:innen erwarte – Ehrlichkeit, Offenheit. Und das reicht uns "Motel Du Cap" mit beiden Händen – denn im Motel Du Cap sind alle willkommen. Das Album ist eine kuschelige Decke, in die ich mich nur allzu gerne hülle.
Nataly Sesic

Nataly Sesic

Unter Freund:innen weiß man: Wenn du neue Musik auf die Ohren brauchst, fragst du Nataly. Als Maximalistin im wahrsten Sinne des Wortes liebt sie „too much“: sei es Pop der 2010er, Rock der 80er oder mysteriöse Subgenres irgendwo zwischen tumblr und Totalausfall; Nataly hat dazu eine Meinung - und sicher einige Fun Facts parat. Wenn sie nicht gerade auf einem Konzert ist, macht Nataly die Hallen ihrer Universität unsicher, schreibt oder liest Bücher oder hat selber die Gitarre in der Hand.

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