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Zeal & Ardor und „Wake of a Nation“: Silence Is Violence

21.10.2020 | Niels Baumgarten

„Wake of a Nation“ macht da weiter wo Zeal & Ardor einst anfing: Bei einem Mix aus Death Metal und Gospelgesang. Das Ganze klingt dann so, als könnte es aus einem Voodoo Ritual tief in Louisiana stammen oder aus einer schwarzen Messe in der Hell’s Kitchen in New York.

„Mit Rücksichtslosigkeit und Härte vorgehend“, das ist die Definition des Dudens zum Begriff „Radikal“. Passender kann man die Musik von Zeal & Ardor kaum beschreiben, wenn man auch noch einen zweiten Teil der Duden Definition dazu nimmt - „gegen die bestehende Ordnung ankämpfend“. Denn genau das macht die Band auch mit ihrem neusten Release „Wake of a Nation“. Mit einer einzigartigen Mischung, aus gospelartigen Chören, untermalt von Rhythmen, die auch mal von Ketten, Stampfen und Klopfen produziert werden und natürlich tief verzerrten Death-Metal-Gitarren.

Während noch die beiden ersten Alben sich mehr mit dem Gedankenspiel „Was wäre, wenn die schwarzen Sklaven Amerikas sich nicht für den christlichen Glauben, sondern satanistische Riten entschieden hätten?“ beschäftigen, ist der neueste Release mehr in der Wirklichkeit verwurzelt. Inhaltlich sympathisiert das Projekt mit der „Black Lives Matter“ Bewegung. Songwriter, Sänger und Gitarrist der Band, der Amerikaschweizer Manuel Gagneux, veröffentlicht nämlich jetzt schon die fünf Song starke EP statt eines ganzen Albums, um kurzerhand auf die Situation auf den Straßen in den USA zu reagieren. Das Albumcover und die Lyriks sind in ihrer politisch-gesellschaftlichen Agenda spitz und nehmen kein Blatt vor den Mund. So heißt ein Song „I Can’t Breathe“, im direkten Bezug auf die BLM-Bewegung. Ein weiteres Stück heißt „Tuskegee“, welches wiederum auf die „Tuskegee-Syphilis-Studie“ aufmerksam machen soll. Ein menschenverachtendes Projekt, in dem 399 mit Syphilis infizierte Afroamerikaner eine kostenlose medizinische Behandlung versprochen wurde. Jegliche Medikamente wurden allerdings heimlich von den Doktor*innen gegen Placebos ausgetauscht, um den natürlichen Verlauf einer Syphiliserkrankung zu untersuchen. Nur 74 der Patienten überlebten die Studie.

Innerhalb der fünf Songs zeigt die Band sich aber auch musikalisch abwechslungsreich.  Der Opener „Wake of a Nation“ legt die Messlatte direkt hoch. Ganz in der Tradition bisheriger Songs der Band wie „Devil Is Fine“ wird gezeigt, wofür die Band steht und was sie so einzigartig macht: Rhythmisch stark, mit viel Soul in der Stimme, die vor Abgründen verzerrter Gitarren steht. Die letzten beiden Tracks unterscheiden sich in ihrer Härte vom erbarmungslosen „Tuskegee“ stark. Sie sind zwar deutlich softer, wirken aber im Kontext der EP kohärent. Bisher litten die Releases der Schweizer immer an einer Schwäche: Obwohl die Band eine einzigartige Mischung mit starken Wiedererkennungswert für sich gefunden hat, findet man auf den Alben auch manche durchschnittlichen Death-Metal-Songs, die man auch getrost überspringen könnte. Das ist hier bei den fünf Songs zum Glück noch nicht der Fall, könnte sich aber beim Album-Release ändern. Hoffen wir das Beste.

7.9

Wertung

„Wake of A Nation“ ist eine radikal gute EP, welche auf lyrischer und musikalischer Ebene überzeugt.  Die textlichen Themen sind genauso relevant wie aktuell. Vor allem sind sie aber eines: notwendig. Man kann nur hoffen, dass das vollständige Album nicht den Fehler der vorherigen Alben macht und die wirklich starken Gospel/Metal-Songs mit zu viel durchschnittlichen Death-Metal-Material überschwemmt.
Niels Baumgarten
8.3

Wertung

Brachial und bissig brüllen Zeal & Ardor ihre Frustration über die miserable politische Lage afroamerikanischer Menschen über Abgründe aus Black-Metal-Gitarren und markerschütternden Gesängen. "Wake of a Nation" könnte sich als eines der politisch wichtigsten Releases des Jahres erweisen.
Kai Weingärtner

Niels Baumgarten

Aus Köln stammend studiert Niels mittlerweile Kunstgeschichte und Musikwissenschaften in Düsseldorf. Hier ist er auch als Bassist und Gitarrist tätig und übernimmt immer wieder die Aufgabe des Bookers für lokale Konzerte und Festivals. Mit Punk, Prog und Hip-Hop aufgewachsen, hat er das Gefühl, dass die Bands seiner Teenager-Tage monoton und langweilig geworden sind und widmet sich deswegen heutzutage dem Experimentellen und Einzigartigen.

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