“motionblur” ist ein entspanntes, ansprechendes Klangerlebnis, das nostalgische Herzen einzufangen vermag. Gleichzeitig bin ich mir unschlüssig, wie positiv ich das Gesamtwerk bewerten “darf”. Die Elemente stimmen, und doch bleibt das Album auch nach mehrerem Hören nicht hängen. Vielleicht liegt es daran, dass es schwer ist, die Lyrics auszumachen, doch ich werde einen verhängnisvollen Begriff einfach nicht los, wenn ich an “motionblur” denke: Hintergrundmusik. Es ist wirklich gute Hintergrundmusik, versteht mich nicht falsch. Das hier ist keine Aufzugmucke. Aber bei aller Inspiration von weltbekannten Bands und dem gleichförmigen Mixing beginnen die Tracks zu einer einheitlichen Suppe zu zerfließen, die ganz stark nach ganz vielen Bands und Songs klingt. Kompetent, aber nicht charakteristisch. Und bei all der tollen Musik, die es da draußen gibt, muss ich mich also fragen: Wieso höre ich nicht stattdessen in eins meiner liebsten Alben der 2000er rein? Was gibt mir Split Chain, was niemand sonst mir zu geben vermag? Sie machen schon so vieles so richtig. Ich hoffe, die Jungs können die Frage zukünftig besser beantworten.