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Long Distance Calling und "How Do We Want To Live?": Propriozeption

25.05.2020 | Marco Kampe

Ein tiefer Blick nach innen und eine gestochen scharfe Wahrnehmung der außenliegenden Ist-Situation sind der Schlüssel zu Spitzenleistungen. Die Disziplin der Propriozeption veranschaulicht das Wunderwerk des menschlichen Organismus und ermöglicht den sicheren Umgang mit der Umwelt. Was dies mit Long Distance Calling zu tun hat? Eine Menge.
©
Inside Out Music

Umgangssprachlich ist vom sechsten Sinn die Rede: Wann muss man sich mit welcher Kraftaufwendung in welche Richtung bewegen, um welches Ziel zu erreichen? Die Beantwortung dieser Fragen setzt eine fundamentale Kenntnis der Ausgangslage voraus. Long Distance Calling knöpfen sich auf dem Nachfolger des bereits landläufig gefeierten „Boundless“ einige der wichtigsten Zukunftsthemen vor. Die Münsteraner Senkrechtstarter sorgen sich im Kontext von Digitalisierung und Umweltschutz um das Wohlergehen der Menschheit und stellen die alles bestimmende Frage: „How Do We Want To Live?“

Wenn Künstler von ihrem Werk überzeugt sind, greifen Sie gerne auf ein Intro zurück. Wenn Künstler bereits vor dem offiziellem Releasetermin mit der vermeintlichen Extraklasse des neuen Machwerkes hausieren gehen, wird jenes Intro noch ungleich zeitintensiver ausgeschmückt. Und wenn man sich gleich von jeglicher Kritik freischwimmen möchte, dann positioniert man kurzerhand zwei Intros. Herausgekommen sind in diesem Fall „Curiosity Part 1 & 2.“ Während man bei dem ersten Teil kaum zwischen der Erzählerstimme eines intergalaktischen Sci-Fi-Blockbusters und der allzu freundlichen Stimme eines Radiowerbespots unterscheiden kann, trifft Part 2 den Nagel pflichtbewusst auf den Kopf. Der grandios vertonte Übergang lässt den spontanen Impuls aufflammen: Hier schlummert Großes, stets bereit zur Entfesselung. Wie groß das Werk tatsächlich wird, das erzählt allein „Voices“ mit genüsslicher Ausführlichkeit. Den Hörer erwarten derart viele Stimmungswechsel in geschlagenen acht Minuten Spielzeit, dass es schlichtweg Freude bereitet. Das dazugehörige Musikvideo verdient das Prädikat „Kurzfilm“ und ist einen Kurzausflug zu den einschlägigen Videoportalen wert.

Long Distance Calling - Voices

„How Do We Want To Live“ ist eine düstere Prognose für das zukünftige Leben auf dem blauen Planeten. Songs wie „Hazard“ oder „Immunity“ schwanken zwischen nachdenklichem Umherirren und zielstrebigem Anprangern. Der Teufel steckt stets im Detail und mit jedem Hördurchlauf gewinnt das Werk an Größe. Dies gilt auch und gerade für die anfängliche Mauerblüte „Sharing Thoughts“. Der Song wird seinem Titel gerecht und fristet zunächst ein eher gediegenes, verspieltes Dasein. Doch nach halber Spielzeit braut sich ein amtliches Unwetter zusammen, welches sämtliche Fragezeichen hinwegfegt. Darüber hinaus beschreiten Long Distance Calling auch durchaus ungewohnte, respektive neue Wege. So setzen auf dem von der rockenden Attitüde des Vorgängeralbums abweichenden „Fall/Opportunity“ überraschenderweise Gesangsspuren ein. Diese fügen sich äußerst geschmeidig in den Gesamtkontext und verleihen der Platte weitere Finesse. Mit „True/Negative“ folgt der Album-Quickie. Ein teilweise gesprochenes, generisch erscheinendes Interlude, welches letztlich in „Ashes“ als Closer aufgeht. „Ashes“ attestiert der Krone der Schöpfung ein vernichtendes Urteil. Eine göttergleiche Stimme berichtet über irreversible, ökologische Schäden und rügt dabei die unstillbare Gier des Menschen. Eindrückliche, tonale Bilder beschließen ein abwechslungsreiches, zukunftsweisendes und besonders tiefgründiges Album.

Bescheinigt man Long Distance Calling nun die Fähigkeit einer messerscharfen Analyse der globalen (Fehl-)Entwicklungen? Und kann man mit dem neuen Ouput an den durchaus hochkarätigen Backkatalog anknüpfen? Beide Fragen sind eher rhetorischer Natur und lassen sich mit einem unbedingten „Ja“ bestätigen. - Sechster Sinn? Definitiv vorhanden.

8.3

Wertung

Hiermit wünsche ich mir einen Headliner-Gig mit orchestraler Begleitung und nächtlicher Lichtshow. Und bis es soweit ist, erfreuen wir uns doch einfach an der umwerfenden Qualität dieses Albums. Mit Sicherheit ein Meilenstein für die Bandhistorie und eine tiefgreifende Bereicherung für den nach neuen Ideen lechzenden Musikmarkt.
Marco Kampe

Marco Kampe

Der vormalige Fokus auf verzerrte E-Gitarren ist bei Marco einem übergeordneten Interesse an der Musikwelt gewichen. Die Wurzeln bleiben bestehen, die Sprossen wachsen in (fast) sämtliche Richtungen. Darüber hinaus bedient er gerne die Herdplatten oder schnürt sich die Laufschuhe.

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