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Heaven Shall Burn und "Heimat": Heimat ist, wo du singst

21.07.2025 | Nataly Sesic

Ein altbekanntes Sprichwort besagt: Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, sollte man lieber gar nichts sagen. Dummerweise ist die Kehrseite - dass man zu viel Nettes zu sagen hat - ebenso schwierig in Worte zu fassen.
©
Spotify

"Heimat" ist bereits seit einigen Wochen draußen. Wer die gängigen Musikpublikationen liest, weiß, dass es in Strömen Lob regnet. Wer, außer Heaven Shall Burn, kann sich ein brisantes Kopf-an-Kopf-Rennen in den Charts mit Pietro Lombardi liefern? (Die News Headline ist mein persönliches Roman Empire, herzlichen Dank).

Das inzwischen zehnte Album der deutschen Metal-Giganten ist ein stimmiges Gesamtwerk, wie wir es von Heaven Shall Burn kennen. Nicht umsonst sind die Saalfelder eine der am meisten gefeierten Metal-Bands des Landes - und das seit inzwischen sagenhaften 29 Jahren. Wenn ich Freund*innen Heaven Shall Burn ans Herz lege, werbe ich über die Musik hinaus gerne mit dem politischen Engagement der Band, sowie ihrer klaren Positionierung gegen Faschismus und Ausgrenzung. Man mag meinen, dass das das Mindeste sei, was man erwarten kann, doch rege Medienbeobachter wissen: Gute Musik kommt nicht unbedingt von guten Menschen. Wenn ich jedes Mal, wenn eine neue Boshaftigkeit über eine musikalische Koryphäe meiner Kindheit rauskommt, einen Kurzen trinken würde, läge ich spätestens nach dem Lindemann mausetot in der Erde.

Wir sind uns alle einig, dass "Heimat" ein ausgezeichnetes Album ist, musikalisch wie textlich. Ich saß eine ganze Weile vor einer leeren Seite weil ich nicht sicher war, was ich zur Konversation beitragen könnte, ohne einfach um den heißen Brei zu reden. Here we go: Das neue Album von Heaven Shall Burn bietet Melodic Death Metal der Extraklasse. Schallende Drumblasts, mitreißende Gitarrensolos, eine epische, orchestral bemalte Atmosphäre. Ich gebe "Heimat" von Heaven Shall Burn X/10, meine Favoriten sind "Empowerment" und "Those Left Behind".

Gut, dass das geklärt ist. Sprechen wir stattdessen über etwas anderes: Heimat. Nicht das Album, sondern das Gefühl. In Deutschland haben wir schon länger einen verschämten Umgang mit Patriotismus und Heimatliebe. Es ist sicher unsere nationale Vergangenheit, die es schwer macht, ohne den Schatten des Einstigen Stolz auszudrücken. Manche Musiker*innen kokettieren fast schon mit dieser Unsicherheit: Nicht umsonst rennt die Konversation über Acts wie Frei.Wild und den Onkelz seit schier unendlichen Jahren im Kreis. Während die Amerikaner*innen stolz und laut "I LOVE AMERICA" in ihrer Musik posaunen, ist man hierzulande eher vorsichtig; auch wenn die Vereinigten Staaten im Sinne des Rassismus alles außer unbefleckt sind. 

Man fragt sich: Gibt es im Jahre 2025 eine Möglichkeit, über seine Liebe zu Deutschland zu sprechen, ohne die rechte Sphäre auf den Teppich zu rufen? Was bedeutet es, sein Land zu lieben, wenn diese vermeintliche Liebe einst solchen Schmerz verursacht hat - und was, wenn man in der Aussprache dieser Heimatliebe den semantischen Raum von Menschen teilt, mit denen man außer dieser Heimat nichts gemein hat, geschweige denn gemein haben will?

"Heimat ist eigentlich ein wunderschönes Wort, was es umso schlimmer macht, dass es bei mir dieses Halskratzen erzeugt, weil der Begriff so wahnsinnig oft instrumentalisiert und als Kampfbegriff verwendet wird," so Gitarrist und Gründungsmitglied Maik Weichert. In seiner geografischen Heimat, Thüringen, ist die AfD schon 2024 stärkste Kraft im Landtag, noch vor ihren hellbraunen Freund*innen von der CDU. Das macht betroffen, nachdenklich - und wütend. "Heimat" versteht es, dieses komplexe Gefühl musikalisch zu untermalen: Weniger Schmerzensschrei, mehr Aufforderung und Auftakt. Heaven Shall Burn weigern sich, den Heimat-Begriff kampflos an Faschos abzutreten.

Heimat, so Weichert, ist ein Ort, an den man immer wieder zurückkehren kann. Das mag der Planet Erde oder die Blumenstraße in Bielefeld sein. Für Weichert ist es aber auch der eigene moralische, politische Kompass, der Heimat ist und gen Heimat zeigt. Heimat ist Musik. Heimat ist Zusammenhalt. Heimat ist Haltung. Und das gehört nur dir, unabhängig von jenen, die es wagen, Stolz zu Hass herabzuinstrumentalisieren. Und: Thüringen ist nicht verloren, meint der Gitarrist. Aktuell verklagt der Thüringer Landtag die AfD wegen Falschaussagen und nicht gehaltener Wahlversprechen. So richtig überrascht ist keiner, wobei ja bekanntlich der Wille zählt. 

Also: Bleibt laut. Und hört in "Heimat" rein. Gutes Album. 

9

Wertung

In den sozialen Medien hören wir regelmäßig Stimmen, die dafür plädieren, dass Musiker*innen - und auch ihre Musik - sich nicht in die Politik einmischen sollen. Dass Musik dem Eskapismus dient, wenn vor der Balkontüre schon die Welt untergeht. Doch kann Kunst überhaupt unpolitisch sein, wenn schon die Fähigkeit, Kunst machen zu fürden, so politisch ist? Verdient man eine Bühne, wenn man sie zu nichts außer Selbstbeweihräucherung benutzt? Und haben wir als Menschen, vor allem des linken Spektrums, in Z/eiten des Rechts(d)rucks überhaupt das Privilig, leise zu sein? Heaven Shall Burn verstehen es, ihre Message in eine klangliche Naturgewalt zu hüllen. Ein musikalischer Sturm, der zum Aufbruch, zum Bewegen auffordert. Wenn so "politische Einmischung" klingt, dann immer her damit.
Nataly Sesic

Nataly Sesic

Unter Freund:innen weiß man: Wenn du neue Musik auf die Ohren brauchst, fragst du Nataly. Als Maximalistin im wahrsten Sinne des Wortes liebt sie „too much“: sei es Pop der 2010er, Rock der 80er oder mysteriöse Subgenres irgendwo zwischen tumblr und Totalausfall; Nataly hat dazu eine Meinung - und sicher einige Fun Facts parat. Wenn sie nicht gerade auf einem Konzert ist, macht Nataly die Hallen ihrer Universität unsicher, schreibt oder liest Bücher oder hat selber die Gitarre in der Hand.

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