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Reviews

Ekkstacy mit "FOREVER": Und es wurde endlich (Post)Punk

30.05.2025 | Colin Vogt

Vom Lockdown-Phänomen zum Hoffnungsträger mit Shoegaze-Einschlag – schafft der Kanadier mit seinem neuen Album "FOREVER" den Sound eines Neuanfangs? Und was hat der Spotify-Algorithmus, Spaziergänge im Winter 2021 und Lil Peep damit zutun? Wir gehen rein.

Es ist Winter 2021. Die Welt hockt Zuhause, ich darf mich, wenn überhaupt, nur mit 2 Personen gleichzeitig treffen und wenn ich irgendwo ein Bier trinken will, muss ich mich mit Smudos Luca App in der Kneipe einloggen. Weil die Ausgangslage anscheinend noch nicht deprimierend genug ist, wird mir „i walk this earth all by myself“ von einem jungen Kanadier namens Ekkstacy in den „Mix der Woche“ gespült. 

Das Riff und die verwaschenen Vocals reißen mich sofort mit. Es trägt so gut zu diesem melancholischen Feeling bei, was gerade über der Welt liegt. Keine Sau weiß ob und wann diese Pandemie überhaupt irgendwie nochmal zuende geht. Die einzige Beschäftigung bestand aus diesen elendigen Spaziergängen, die sich jeden Tag gleich angefühlt haben. Und sowieso hasse ich Spaziergänge. Trotzdem habe ich diesen Song jeden Tag beim Schritte sammeln gehört und mich gefühlt wie der missverstandene Maincharacter im Park. Keiner hatte es so schwer wie ich.

Also hörte ich auch in die neue Platte rein. Jedes Lied hatte so einen einmaligen Vibe – Post Punk aber irgendwie auch Emo-Rap. Ich war komplett mitgerissen. Das musste die leibhaftige Reinkarnation von Ian Curtis und Lil Peep in einer Person sein. Und das ging anscheinend nicht nur mir so. Allein der Song „i walk this earth all by myself“ zählt heute über eine viertel Milliarde Streams auf Spotify. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Album so erfolgreich wurde, weil es vielen Menschen zu dieser Zeit genau so ging wie mir.

Ein Jahr später folgte mit "misery" ein etwas punkigeres Album, dem konnte ich bis auf 2 Lieder leider nichts abgewinnen. Die "selftitled" Platte aus dem letzten Jahr ist trotz hochkarätigen Featuregästen wie The Kid LAROI und Trippie Redd vorerst komplett an mir vorbeigegangen. Ich habe die Platte erst im Winter entdeckt und fand sie richtig stark. Die Shoegaze Einflüsse passen einfach wie die Fast auf’s Auge. Umso spannender wird’s nun mit der neuen Platte – die soll nach eigenen Aussagen optimistischer klingen. Kann das funktionieren? Schauen wir rein. 

"FOREVER" soll vor allem einen Neuanfang des jungen Khyree Zienty markieren. Nach turbulenten, drogengeschwängerten Jahren in Los Angeles und New York kehrt er nun wieder in seine Heimatstadt Vancouver zurück, um die letzten Jahre zu verarbeiten. Bereits beim ersten Anspielen hört man direkt den markantesten Soundunterschied zu den Vorgängeralben. Der Sound hört sich an, als hätte ihn eine richtige Band geschrieben und eingespielt. Es ist kein Geheimnis, dass Ekkstacy zwar immer eine Live-Band hatte, die Songs aber gesondert am PC-eingespielt und zusammengebastelt wurden.

Das war auch das Problem, was ich eingangs mit dem Punk-Sound auf "misery" hatte. Punk funktioniert als Band, mit Krach, das Schlagzeug ist am besten leicht off und erzeugt somit Authentizität und Energie. Das erreichst du nicht, wenn du die Spuren am PC programmierst. Genau diese Authentizität ist jetzt ab der ersten Sekunde da. Die Album-Opener "if i had a gun" und "forever" geben mir durch diesen breiten Sound und das krachige Schlagzeug diese rohe Surf-Curse-Energie. Geil! 
 

Auf "head in the clouds" wird dann zum ersten Mal eine andere Richtung eingeschlagen. Direkt zu Beginn schlägt ein mächtiges Fuzz-Gewitter an der Gitarre ein. Wir betreten nun Shoegaze-Territorium. Insgeheim hatte ich mir gewünscht, dass der Sound genau in diese Richtung geht. Die Ekkstacy-Vocals funktionierten mit den fuzz- und reverbgetränkten Gitarren schon auf der "selftitled" so gut. Donnernde Becken und eine super heftige Delay-Leadline scheppern den Song extrem stark nach vorne. Definitiv einer der Highlightsongs des Albums. 

Mit "sadness" folgt darauf klassischer Post-Punk, wie wir ihn schon aus früheren Projekten kennen. Nichts spektakuläres - der übliche Ekkstacy-Sound. Danach geht’s in den aktuell beliebtesten Song des Albums. "she will be missed" folgt Kyrees albekannter Post-Punk-Formel und handelt vom Verlust der Großmutter. Der Song zeigt die bisher wohl intensivsten Vocals seiner gesamten Diskografie. Auf der zweiten Hälfte des Albums hört man auch nochmal deutlicher die neuen Inspirationen der Platte raus. Diese seien laut Kyree nun von Lofi-Indiegrößen wie Current Joys, The Drums und Surf Curse ein bisschen mehr in die Emo Richtung geflossen. Und das macht Sinn. In Songs wie "shoulders" hört man klare Inspirationen aus der Ecke der Japandroids oder Remo Drive heraus, während "messages" oder "one day i’ll wake up from this" fast schon akustische Midwest-Emo Songs aus der Feder von Worst Party Ever oder Slaughter Beach Dog sein könnten.

Aber auch kleine Überraschungen wie "what’s wrong with me" frischen die Tracklist beim Durchhören angenehm auf. Den Song könnte man fast schon als Lofi-House bezeichnen. Erinnert stark an die emotionaleren Tracks von dj poolboi oder COMPUTER DATA, untermalt von VHS-Musikvideos der 90er. Das Album endet mit dem längsten Song des Albums. "keep my head down" bringt 4:11 Minuten auf die Uhr und trotz der schwermütigen Gitarre löst der Song irgendwie eine gewisse Euphorie aus.

Der Song ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Kopf lyrisch zwar immer noch tief hängt aber immer mal blitzen Zeilen wie "We’ve all smiled once, I try to keep up that memory“ auf und bringen eine neue, ungewohnte Zuversicht in das Werk des jungen Ekkstacy. Und das steht ihm bedeutend gut. 

8.5

Wertung

Ekkstacy liefert mit seinem 3. Studioalbum einen logischen nächsten Schritt zur vorangegangenen Selftitled-Platte. Die Entwicklung von etwas dünnem Lofi-Indie hin zu krachigem Emo-Punk mit starken Shoegaze-Einflüssen und authentischer Band steht dem Kanadier enorm gut und ist an jeder Stelle des Albums nachvollziehbar und gewohnt großartig produziert. Am besten steht dem Album ohne Frage die neue Zuversicht, die im Sound aber vor allem nun auch lyrisch Einzug gehalten hat.
Colin Vogt

Colin Vogt

Wenn der Fokus gerade nicht auf seiner Gitarre liegt, dann zumindest im konsumieren von Punk, Emo, Metal und allem, was die Palette sonst so hergibt - am liebsten live aus dem Pit. Colin lebt in Leipzig und ist freiberuflicher Texter. Zu seinen Lieblingskunden zählt vor Allem das Wacken Festival, für das er das ganze Jahr über arbeitet.

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