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Die Toten Hosen und „Fiesta y Ruido“: Fanservice als Mehrwert

27.06.2024 | Marco Kampe

Es ist schön, dass die Toten Hosen seit jeher das Booklet ihrer Platten für ein kleines Vorwort an ihre Fans zweckentfremden (müssen dort Liedtexte abgedruckt werden? Eine philosophische Frage!). Schenkt man dem diesmaligen Vorwort Glauben, so war „Fiesta y Ruido“ als gefühlt zwanzigstes Live-Album nicht geplant. Eine spontane Fügung, eine Laune der Natur, wenn wir im Kosmos der Düsseldorfer bleiben, die sich ihre Sporen erst verdienen muss, gibt es doch gelungene Vorgängerwerke in großer Stückzahl.

Im Normalfall arten die Live-Konzerte der Toten Hosen in vielerlei Hinsicht aus. Sie drehen sich um 150-minütige Realitätsflucht, Fußballmetaphern, Zusammenhalt, Trinkgelage, Nostalgie und, last, but not least, um wohldosierte, gesellschaftspolitische Statements. Stets im Angesicht zehntausender Zuschauer*innen, die sich auf einer umfunktionierten Festwiese tummeln, die wiederum im Rhythmus vieler Jahre für ein lokales Großevent herhalten und der hiesigen Kiosk-/Imbiss-Kultur Rekordumsätze bescheren darf. Denkt nun jemand an „Kanzlers Weide“ bzw. den sonst eher verschlafenen Bahnhof in Minden? Gern geschehen.

Lassen wir die Betrachtung altgedienter/ausgedienter Hits außen vor und konzentrieren uns auf jene Versatzstücke, die „Fiesta y Ruido“ von anderen Mitschnitten unterscheiden und die möglicherweise einen sammlungsbedingten Kauf rechtfertigen. Tatsächlich ist es gleich der, gemessen am Alter der Band, noch immer frische Opener, der etwaige Zweifel ob altersbedingter Ermüdungserscheinungen verstummen lässt. Der selbstironische, überaus einprägsame Text zündet die Massen unumwunden an – ganz so, als wären deutschsprachige Texte gelebtes, südamerikanisches Tagesgeschäft. „Alle sagen das“ thront nicht ohne Grund auf diversen Playlists des hiesigen Punkrocks. „Viva La Revolution“ funktioniert in leicht abgewandelter Form hervorragend, englischsprachige Live-Garanten des letzten Jahrtausends bereichern die Setlist („Pushed Again“, „Cocaine In My Brain“) ungemein & warmherzige Ansagen an alle anwesenden „Amigos“ runden das Gesamtbild stimmungsvoll ab. Dass sich „Reisefieber“ wiederkehrend wacker in die Konzerte hereinmogelt, erfreut jedes Mal auf´s Neue.

Trotz ihres unerschöpflichen Repertoires streuen die Toten Hosen auf jeder Tour Cover ein, die in diesem Fall dem mittlerweile verstorbenen Musiker und südamerikanischem Wegbereiter der Band Pil Trafa ein Denkmal setzen. Heldenverehrung und Punk? Wird da nicht eher an Denkmäler uriniert? Nicht unbedingt, hier geht es um tiefe Dankbarkeit, die der Konzertsaal dankend annimmt und multipliziert. „Uno, Dos, Ultraviolento“ ist von der argentinischen Sonderausgabe von „In Aller Stille“ aus dem Jahre 2009 bekannt und wird hier von weiteren, gekonnt interpretierten Werken der Los Violadores und der Band Pilsen flankiert. Wer ohne Skrupel die längste Theke der Welt besingt oder eine Schwarzfahrt zur eigenen Beerdigung in Düsseldorf nicht scheut, darf auch andernorts ein wenig Lokalkolorit bedienen. Auch und gerade, wenn es den Menschen dort scheinbar so viel Freude bereitet, wie nicht zuletzt der Gastauftritt des Sängers Mosca dokumentiert.

Über „Altes Fieber“, „Bonnie & Clyde“, „Wünsch dir was“ und Co. müssen keine weiteren Worte verloren werden. Seht, hört, erlebt selbst.

Der Punk-Faktor scheint in Argentinien noch größeres Gewicht zu haben. Während hierzulande Pogo-Tänze zuweilen feindselige Kommentare benachbarter Besucher*innen auslösen, weil diese die Fotoaufnahme(n) der hochpreisigen Spiegelreflex verwackeln lassen, wäre die bloße Mitnahme eines solchen Gerätes z.B. in Buenos Aires allenfalls naiv. Südamerika scheint auch im Jahr 2024 jene Spielwiese zu sein, die der Band neues Leben einhaucht. Abschließend sei die Frage nach einem neuen Studioalbum gestattet. Akustikkonzerte, Best-Of-Kompilationen und gut dokumentierte Fernreisen (wie in diesem Fall) sind über die Jahre nur etwas für den kleinen Hunger bzw. den künstlerischen Geldbeutel. Dieses hoffentlich in Planung befindliche Studioalbum darf gerne den Spirit des oben beschriebenen Openers weitertragen. Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft! 

8

Wertung

Obwohl meine erste, selbst gekaufte CD von den Toten Hosen stammt und eine gewisse Verbundenheit bis heute besteht, hat mein erster AdW-Beitrag zu dieser Band einige Jahre auf sich warten lassen. Meine pubertäre Begeisterung von damals ist einer wohlwollenden Zuneigung gewichen, doch die Faszination verstehe ich bis heute. Denn: „Fiesta y Ruido“ liefert, liefert und liefert. Teils überraschend, durchweg energetisiert und frisch wie lange nicht. All die Wut über die Toten Hosen überlasse ich, frei nach Thees Uhlmann (lest sein Buch!), folgerichtig gerne den rechts-konservativen Kommentarspalten oder aber den Gralshüter*innen des einzig wahren Punk-Brauchtums.
Marco Kampe

Marco Kampe

Der vormalige Fokus auf verzerrte E-Gitarren ist bei Marco einem übergeordneten Interesse an der Musikwelt gewichen. Die Wurzeln bleiben bestehen, die Sprossen wachsen in (fast) sämtliche Richtungen. Darüber hinaus bedient er gerne die Herdplatten oder schnürt sich die Laufschuhe.

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