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Betterov und "Große Kunst": Battlerap-Lines und ein Orchester

17.11.2025 | Dave Mante

Bettrov macht auf seinem neuen Album "Große Kunst" genau das. Nach seinem Debüt "Olympia" ist auch diese Platte erneut eigen, divers und vor allem poetisch.

Betterovs musikalisches Schaffen lässt sich am besten mit einer Mischung aus dem Indie, welcher in den letzten Jahren die alternative Musik prägte und von Künstler:innen wie Mia Morgan oder Edwin Rosen vorangebracht wurde, und einem theaterartigen Orchestermischmasch beschreiben. Manchmal ist die Musik ruhig, theatralisch, pompös oder auch bewusst minimalistisch und trotzdem pur dramatisch, und dann gibt es tanzbare, Partytracks. Vor allem aber sind es die Texte, welche maßgeblich für den Erfolg zuständig waren, denn schon die immer wieder ausverkaufte Hit-EP „Viertel vor Irgendwas“ schaffte eine Schwebe, welche es so kaum in der deutschen Musiklandschaft gibt. Mit dem neuen Album „Große Kunst“ soll genau das bewirkt werden. Eine breite Palette von Emotionen, Textschnipseln für bedeutungsschwangere Instagram-Reels und Sound von Minimal-Party über Roadtrip-Tunes bis hin zum epischen Kammerchor-Sound.

Schon die „Ouvertüre“ an der ersten Stelle und ein wahnsinnig befriedigender Übergang in „Alles nur ein Film“ zeigen die schiere Klangfarbenmacht, welche nun für 45 Minuten vorherrschen soll. Ein ruhiger, hallender Gesang trifft auf diverse Instrumente: Glockenspiel, Streicher, Gitarre, Pauken. Dazu eine tieftraurige Geschichte über die Tragik des Lebens und ein vorgespieltes Happy End. Darauf mit „Du hast in mein Herz gemalt“ ein passendes Liebeslied, welches dann mit dem typischen Betterov-Sound herausbricht. Also der Switch vom ruhigen, melodiösen Gesang hin zum ausbrechenden, lauteren. Nach „So High“, welcher diesen Minimal-Aspekt im Hintergrund reinbringt, wird es wieder dramatisch. „Papa fuhr immer einen großen LKW“ spricht von einer Vater-Sohn-Geschichte, welche so realistisch ist, dass es schon fast wehtut, darüber nachzudenken. Eine Ballade über das Überarbeiten, ein menschenfressendes System, und wofür? Ein kleines bisschen Sicherheit für die Liebsten zu Hause. Ein weiteres Intermezzo und es folgt der Albumtrack „Große Kunst“. Ebenso ein vergangenheitsverarbeitendes Stück. Eine Erzählung über Schulzeit, Kindheit und die Feindlichkeit gegenüber kunstschaffenden Personen, welche schon im Kindesalter beginnt, denn denken wir alle zurück, so waren Menschen, die zurückgezogen Bücher lasen und ihr eigenes Ding machten, oft die „Außenseiter“, während die linientreuen Sportfanatiker die Coolen waren. Betterov droppt hier übrigens die härteste Strophe des Jahres:

Ich saß auf der letzten Bank

Und schrieb darüber ein Gedicht

Der Schäffers Sohn bekam das mit

Und in der großen Pause

Du interessierst dich doch für Goethe

Hier kommt meine Faust

Und als wär er Donatello

Und mein Kopf ein Block aus Marmor

Schlug er immer auf mich drauf

Und färbte meine Augen blau

Und so ging das jeden Tag

Um uns gab es einen Kreis

Darin stand der Künstler selbst

Und ich bekam ne Vernissage

Einfach stark.

Mit „17. Juli 1989“ und „18. Juli 1989“ folgen zwei Tracks, die zusammengehören, aber fast nicht danach klingen. Ein treibendes Indiestück und ein epochales Machwerk über Flucht, Verlassen und Treue. „Immer die Musik“ ist ein fast positives Stück über das Überleben mit und durch Musik. Mit „In meinem Zimmer spielen sich Dramen ab“ geht Betterov musikalisch zurück zu seiner EP, rockiger Sound, lyrisch rufend und nichts mehr von dem epochalen Sound, der das Album prägt, eine 180-Grad-Drehung am Ende mit einer Erzählung übers Einigeln in den eigenen vier Wänden. „Ich brauche dringend eine Pause, von meinem eigenen Zuhause.“ Ein direkter Übergang in den Epilog, welcher das Thema von „Alles nur ein Film“ noch mal aufnimmt, und dann Ruhe, Ende, FIN.

9

Wertung

„Große Kunst“ von Betterov ist musikalisch eine Veränderung zu „Olympia“, vor allem lyrisch aber sehr ähnlich. Die Themen von persönlicher Vergangenheit, Dramen und der eigenen Unsicherheit, verpackt in ein poetisches Gesamtkonstrukt. Das hittet hart, verbindet und umarmt durch das Gefühl des Verständnisses, welches gern mal aufkommt. Viel mehr lässt sich das Ganze auch nicht mit dem Vorgängeralbum vergleichen, obwohl doch, denn auch diese Platte ist erneut absolut großartig!
Dave Mante

Dave Mante

Aufgewachsen zwischen Rosenstolz und den Beatles hört sich Dave mittlerweile durch die halbe Musikwelt, egal ob brettharter Hardcore, rotziger Deutschpunk, emotionaler Indie oder ungewöhnlicher Hip Hop, irgendwas findet sich immer in seinen Playlisten. Nebenbei studiert er Kunstgeschichte, schlägt sich die Nächte als Barkeeper um die Ohren oder verflucht Lightroom, wenn er das gerade fotografierte Konzert aufarbeitet.

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