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Anti-Flag und "20/20 Vision": Wenn Kritik konkret werden muss

27.01.2020 | Meret Stursberg

Anti-Flag werden konkret. Mit 20/20 Vision wendet sich die Polit-Punkrock-Band direkt gegen Donald Trump und seine Wählerschaft. Was musikalisch bis auf etwas poppigere Refrains das liefert, was man erwartet, liefert inhaltlich das, was in 2020 dringend benötigt wird: Protest und Aufruf zum Widerstand.

Anti-Flag werden konkret. War die Band auch schon immer politisch engagiert und gegen das System, wurde bisher immer bewusst davon abgesehen, bestimmte Personen oder Regierungen direkt anzugreifen. In dem neuesten Album hat sich dies geändert, wie man schon am Album-Cover unschwer erkennen kann. Aber ein Präsident wie Donald Trump lässt da wohl auch keine andere Wahl.

"20/20 Vision" - ein Ausdruck dafür, den Durchblick zu haben. Der Begriff hatte aber vor Beginn des neuen Jahres 2020 nicht nur als Inspiration für Memes gedient. Für die Band Anti-Flag diente er auch als treffender Titel für ihr neues Album. Mit besorgtem Blick schaut man einem neuen Jahr entgegen - die Welt ist in Aufruhr. Der Klimawandel nimmt neue Ausmaße an, in Europa verlässt Großbritannien nun wohl tatsächlich die EU und vor allem: Donald Trump ist weiterhin Präsident der Vereinigten Staaten und verbreitet Vorurteile und Ressentiment unter den Bürgern. Als amerikanische Polit-Punk Band widmen sich Anti-Flag diesem Umstand (oder eher "Unstand"?) selbstverständlich mit besonderer Hingabe. Mit dem neuen Album kommt nicht nur eine klare Positionierung gegenüber den Status quo, sondern auch eine Aufforderung an alle, sich offen dagegen zu stellen: "Tell me which side are you on" heißt es beispielsweise im namensgebenden Song des Albums.

"20/20 Vision" ist eine Mischung aus Warnungen und offener Abneigung gegenüber der gesellschaftlichen Entwicklung, aber auch eine Motivation zum Protestieren und zum Nutzen seiner Meinungsfreiheit. Thematisch befinden wir uns im Speziellen zwischen offener Kritik an Donald Trump (was schon bei dem Ausschnitt einer Rede beginnt, mit dem das Album loslegt) und mehreren Unterthemen. Bei "Christian Nationalist" werden die Doppelmoral der "ach-so-christlichen" Neofaschisten aufgedeckt, welche sich hinter einer Maske aus Religion verstecken und Nächstenliebe vorspielen, während sie eigentlich für Ausgrenzung und Hass stehen. "The Disease", welches musikalisch schon sehr eingängig einsteigt, kann auch auf lyrischer Ebene mit Zeilen wie "apathy is feeding the machine" und der Metapher, dass wir Menschen die Krankheit sind, überzeugen. Ansonsten finden sich typische Punk-Parolen zur Meinungsfreiheit ("Don't let the bastards get you down") oder die Kritik daran, dass Elemente des Punks nun auch in der Alt-Right-Bewegung verwendet werden ("20/20 Vision"). Alles in allem wird inhaltlich deutlich, wie betroffen Anti-Flag von den Entwicklungen in ihrem Land sind und dass man aufstehen muss, um sich dem entgegenzustellen.

Musikalisch gibt es wenige Überraschungen: Ziemlich gradliniger melodischer Punk mit recht einfachen Riffs und eine Richtung, die eher nach Polit-Rock als nach schrammeligem, rotzigem Punk klingt. Ausgerufene Parolen, ein paar offensichtlich platzierte Soli und Lieder mit Hymnencharakter. Viel Überraschung gibt es nicht, auch wenn manche Lieder für viele der härteren Fans zu poppig rüberkommen werden. Da hat die Band das mit der Massentauglichkeit etwas überstrapaziert, was jedoch der Qualität des Albums nur wenig nimmt.

Neben für Anti-Flag typischen Songs wie "Hate Conquers All" oder "The Disease" und den zu Pop-lastigen Refrains in zum Beispiel "Unbreakable", finden sich allerdings auch zwei eher überraschende Tracks auf dem Album: Mit "Un-American" wird man von ruhigerer Akustik überrascht. Was zunächst als typischer "jetzt werden die Feuerzeuge rausgeholt und sich in den Armen gelegen"-Song rüberkommt, entpuppt sich als vielschichtig umgesetzte Kritik am American Dream: Durch die Country-Einflüsse und den inhaltlichen Einfluss auf den musikalischen Ausdruck (wie beispielsweise Marschtrommeln oder Knallen im Hintergrund während Ähnliches von Sänger Justin Sane besungen wird), ist das Lied viel mehr als nur eine seicht dahingespielte Ballade auf einem Punk Album. Auch "Resistance Frequenices" überrascht mit Ska-Einflüssen anhand von sich durch den Song ziehenden Blasinstrumenten und bringt etwas Abwechslung in das sonst sehr typische Album. Es übermittelt ein positives Gefühl und fordert nicht nur zum Tanzen, sondern auch ein letztes Mal zum Farbe bekennen auf.

 

Anti-Flag - "The Disease"

Zusammengefasst kriegt man von Anti-Flag musikalisch das, was man erwartet hat: energiegeladenen, eindringlichen Punkrock, wenn auch in manchen Teilen etwas zu poppig und dazu ein, zwei ruhigere Songs. Keine großartig neue Entwicklung, aber eine gelungene Umsetzung eines bekannten Musters. Es gibt kaum etwas bemängeln, auch wenn sich vielleicht der eine oder andere Hörer ein wenig härtere Musik gewünscht hätte. Aber wenn man wichtige Aussagen verbreiten will, muss man nun mal Musik machen, die neben den Punk-Fans auch für eine breitere Masse ansprechend ist. Und bei Anti-Flag stehen nun mal die Inhalte im Vordergrund und diese sind gerade auf dem Album "20/20 Vision" etwas, was es in Zeiten von Trump und Neofaschismus nicht genug geben kann. Also ein verzeihlicher Tritt in die poppigeren Refrains, der jedoch einige Songs musikalisch etwas langweilig gestaltet, welche sicher bei wahrhaftigen Punks eher mal geskippt werden, dafür aber einige neue Hörer und Hörerinnen anziehen wird.

8.5

Wertung

Auch wenn mir frühere Alben der Band besser gefallen haben, haben Anti-Flag ein gutes Album geschaffen, welches mit einer Mischung aus Protestsongs, Polit-Rock, Melodic Punk und vor allem knallharter und direkter Kritik trotz poppiger Einflüsse überzeugen kann.  
Meret Stursberg
8

Wertung

Endlich mal ein krasses Album gegen Trump - und nicht nur einzelne Songs. Die Abrechnung mit dem momentanen Zustand der USA und ihrem Präsidenten überzeugt inhaltlich, kompositorisch und musikalisch. "20/20 Vision" - ein großartiger Titel für ein großartiges Album.
Jan-Severin Irsch

Meret Stursberg

Momentan studiert Meret Philosophie in Düsseldorf und arbeitet ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe,  treibt sich aber ansonsten die ganze Zeit auf Konzerten oder Festivals quer durch Deutschland und in anderen Ländern rum. Sie liebt Reisen und lernt auch im Ausland viele interessante Musiker kennen. Ansonsten spielt sie selber mehr schlecht als recht Bass in einer kleinen Punk-Band. Musikalisch kann sie fast jedem Genre etwas abgewinnen und bezeichnet ihre Playlist auch als Büchse der Pandora, weil zwischen Punk, Indie, Rock, Ska, Metal, Trash und Hip Hop manchmal auch einfach klassische Musik oder Kinderserien-Intros anspringen.

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