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Artikel

Yellowcard und “Better Days”: Erinnerungen an bessere Zeiten

21.10.2025 | Nataly Sesic

Nachdem bereits Good Charlotte im August 2025 für reichlich Nostalgie unter Musikfans der frühen 2000er-Pop-Punk-Szene sorgte, sind nun auch Yellowcard zurück, um eingefrorene Millennial-Herzen zu erwärmen. Mit “Better Days” wollen die Floridianer eine neue Ära einläuten: Ob ihnen das gelingt?
©
Spotify

Als Yellowcard 2003 mit “Ocean Avenue” – Song und Album – ihren ersten ganz großen Hit in den Charts feiert, sieht die Welt für heutige Augen schier unerkennbar ist: Es war eine Zeit vor Facebook und Instagram, in welcher man wahren Geschmack durch die perfekt kuratierte Playlist auf MySpace zeigen konnte, und irgendwie jeder online einen Scheuklappen-Pony trug. Wenn man mich fragt, die beste Zeit des Internets, bevor es zu dem Höllenschlund wurde, in den wir heute unwillkürlich hineingezogen werden. Zu dieser Zeit sprossen Bands rund um die Genres Pop-Punk, Emo und Alternative Rock wie Unkraut aus dem Boden, angetrieben durch die frühen sozialen Medien und die Möglichkeit, so mit Fans und Labels zu connecten. Nur zwei Jahre später würde YouTube dazukommen und die Online-Musiklandschaft völlig auf den Kopf stellen – doch alles mit seiner Zeit.

Die Geschichte von Yellowcard ist weniger gerade Linie und mehr Dali-Gemälde: Ebenso wie viele Genre-Kolleg:innen hat Yellowcard eine fast beeindruckende “Reise nach Jerusalem” an Mitgliedern hinter sich. 2025 besteht die Band aus Sänger und Gitarrist Ryan Key, Sänger und Geiger Sean Mackin, Gitarrist Ryan Mendez und Bassist Josh Portman – Key, der eigentlich zu Beginn nur als Gast-Sänger einsprang, ist somit das am längsten konsistente Mitglied. 

Key selbst gab schon zur “Lights and Sounds”-Ära 2005/2006 zu, dass ihnen Ruhm und Reichtum zu Kopf gestiegen sind; das Chaos war sozusagen vorprogrammiert. 

Das letzte Mal, dass man von Yellowcard hörte, waren sie in ein Plagiatsverfahren gegen den Rapper JuiceWrld verwickelt, welches sie nach dem frühen Tod des Künstlers erstmal beiseite gelegt haben. 

Nach der Bandpause von 2008 bis 2010 hat sich Yellowcard 2016, vermeintlich für immer, aufgelöst. Doch 2022 kehren sie, wie viele ihrer Zeitgenoss:innen – unter anderem My Chemical Romance – überraschend mit neuem Material zurück. “Better Days” ist ihr inzwischen 11. Studioalbum, produziert von Travis Barker von Blink-182 unter dem neuen Label Better Noise Music. Laut Key haben die Bandmitglieder in den fünf Jahren ihrer Trennung kein Wort miteinander gesprochen. Erst nach einer Einladung zum Riot Fest 2022, welche das 20. Jubiläum von “Ocean Avenue” feiern sollte, schafften es die Musiker, sich wieder zusammenzuraufen – und über eine Zukunft von Yellowcard zu sprechen. Zu ihrer Überraschung war die folgende 2023-Tour ihre erfolgreichste Tour aller Zeiten. Auch das bestärkte die Band darin, an neuem Material zu feilen.

Die Arbeit an “Better Days” ist in jeder Hinsicht von diesem Zwist, den Jahren des Chaos und fünf Jahren Funkstille geprägt – und, so Key selbst, von Nervosität und Unsicherheit. In den Jahren seit Yellowcards Trennung hat er sich vom Pop-Punk-Genre distanziert und war nicht sicher, wie leicht er den Weg zurück finden würde. Das ebnete den Weg für die Kollaboration mit Dark Waves-Sänger Nick Young und Blink182-Drummer Travis Barker – sie sollten Key und die Band wieder auf den “rechten Pfad” führen. Travis Barker hat in diesem Jahr Bekannterweise MGKs neues Vehikel unterstützt – mit gemischten Resultaten.

Musikalisch hört man im Vergleich zu ihren früheren Hits rund um “Ocean Avenue” definitiv weichere Töne. In “Better Days” unterstreichen Yellowcard das “Pop” in Pop-Punk mehrfach mit Marker, damit auch ja kein Missverständnis bezüglich ihrer neuen Richtung entsteht. Man könnte die Veränderung sicher auch mit dem “Erwachsenwerden” der Bandmitglieder erklären; ebenso die Themen, die angesprochen werden. Doch das klingt wie eine schwache Entschuldigung. Selbst pre-2016 Balladen bewiesen mehr Textur, sowohl in Keys Stimme, als auch in der Instrumentalisierung. Es entsteht der Eindruck, als habe man in diesem neuen Projekt die Ecken und Kanten von Yellowcard so lange gestriegelt, bis so wenig Reibung wie möglich übrig bleibt. Bis ich in einem Artikel las, dass Barker in “Better Days” für die Drums verantwortlich war, dachte ich, man habe sich mit einer Drum Machine beholfen. Ups.

Vielleicht ist die neue Richtung weniger ein Zeichen eines erwachsenen Geists und mehr ein Hinweis auf die inter-Band-Spannungen, die Yellowcard seit ihren frühsten Anfangen begleiten. Doch dazu später mehr. Wie klingt sie denn, die erwachsene neue Richtung von Yellowcard?

Wie auch Good Charlotte in “Motel Du Cap” ist “Better Days” ein emotionaler Blick in die Vergangenheit, ein zärtliches Bestreichen von alten Wunden – manche längst verheilt, andere noch stellenweise empfindlich. Das Album handelt von vielen Themen, doch man kann sie am leichtesten in zwei Worte fassen kann: verletzte Gefühle. Vergangene Partner:innen und Freund:innen, von denen man nie die Entschuldigung bekommen hat, die man meint, verdient zu haben. Die Unzufriedenheit mit dem Leben in Los Angeles, gegenübergestellt mit dem Moment, in welchem Key seine Familie verlässt, um seine Träume in der Stadt der Engel zu verfolgen. Ein letztes Aufbäumen jugendlicher Gefühle clasht mit den Freuden des Vaterwerdens. 

Der Titeltrack Better Days startet das Album auf einem guten Fuß. Musikalisch erinnert es an die Pop-Punk-Gigant:innen der frühen 2000er und führt so perfekt das Zurückblickende Thema der Platte ein. Das Album schafft es leider nur stellenweise, das Versprechen von “Better Days” einzulösen. 

Take What You Want ist bei weitem der musikalisch interessanteste Track auf dem Album und erinnert stilistisch stark an ihr Abschiedsalbum von 2016. Ähnlich wie auch honestly I bedient man sich hier an musikalischen Elementen, die an die Ära vor der Trennung erinnern und so etwas Würze in das Album bringen. 

You Broke Me Too ist ein deliziöser Schmalzer im Stile von Secondhand Serenade. Das Feature von Avril Lavigne trägt darüber hinaus dazu bei, dass das Lied klingt, als wäre seit 2003 kein Tag vergangen. 

Skin Scraped behandelt das komplexe – oder sagen wir instabile – Bandgefüge; die Schwierigkeit, sich zusammenzuraufen, nach all den Jahren des Chaos und der Trennung. Wahrscheinlich ist es dem Thema geschuldet, dass “Skin Scraped” einer der wenigen Tracks mit etwas Reibung ist. Mit Betonung auf etwas.

Big Blue Eyes, so süß es auch ist, kann ich wenig abgewinnen, da es lyrisch wie musikalisch nichts Neues bringt. Es ist ein Lied über die Freuden der Vaterschaft, das im selben Tempo und mit gleichbleibend schwülstiger Tonalität vor sich hin tuckert. Das Album balanciert von Anfang an auf einem sehr dünnen Grat aus Nostalgie und Kitsch – und das nicht unbedingt immer erfolgreich; hier überwiegt ganz klar der Kitsch. (Neue) Eltern finden aus der Eigenerfahrung vielleicht Freude an dem Song, für mich klingt es einfach zu ähnlich zu all den anderen unspezifischen Liedern über ebendas Thema. 

Was bei wiederholtem Hören am meisten auffällt, ist, dass mir nichts auffällt. Die Musik läuft durch wie Wasser in den Abfluss; ohne hängen zu bleiben. Man kann sich an nichts richtig festhalten; es fühlt sich an, als würde man an einer Glaswand hochklettern wollen. 

“Better Days” hätte eine bessere Chance gehabt, hätte ich die alten Alben nicht gekannt; dann wäre die neue Platte einfach mittelmäßiger Pop-Punk mit einigen charmant-nostalgischen Zügen. Aber hört man “Ocean Avenue” oder “Lights And Sounds” oder “Yellowcard”, so spürt man sofort eine musikalische Glätte, die nahezu alles charakteristische an Yellowcard entfernt hat. Laut Wikipedia ist Yellowcard wegen ihrer Nutzung der Violine musikalisch bekannt und interessant – auch nach wiederholtem Hören könnte ich nicht sagen, in welchem Track eine Violine mitgespielt hat. 

Man spürt die Unsicherheit, die Key zu Beginn des Albumzyklus zugegeben hat. Dass das Album aus nur 10 Tracks besteht, spricht für einen Mangel an Inspiration, der sich durch die Lieder schlängelt und bei den Hörer:innen ins Ohr geht. Diese Zaghaftigkeit verspricht Ärger – und Ärger hatte Yellowcard seit seinen Anfängen schon mehr als genug. 

Es stellt sich nun die Frage, ob Yellowcard es schaffen wird, diese Unsicherheit zu bekämpfen, oder ob wir bald – zum inzwischen dritten Mal – Abschied für immer feiern. 

Beste Songs: Take What You Want, honestly I, You Broke Me Too (feat. Avril Lavigne)

6

Wertung

“Better Days” ist eine musikalische Zeitkapsel, die Hörer:innen mit ihrer weichen Instrumentierung einlullt – positiv wie negativ. Es ist kein Album, zu dem man bewusst greift, sondern ein angenehmes Hintergrundrauschen mit einzelnen musikalischen Funkensprüngen. Wer sich einen Moment der Realitätsflucht in eine einfachere Zeit wünscht, kann getrost zu “Better Days” greifen und darin versinken. Es wird die Hörer:innen nicht berauschen, aber zumindest betäuben.
Nataly Sesic

Nataly Sesic

Unter Freund:innen weiß man: Wenn du neue Musik auf die Ohren brauchst, fragst du Nataly. Als Maximalistin im wahrsten Sinne des Wortes liebt sie „too much“: sei es Pop der 2010er, Rock der 80er oder mysteriöse Subgenres irgendwo zwischen tumblr und Totalausfall; Nataly hat dazu eine Meinung - und sicher einige Fun Facts parat. Wenn sie nicht gerade auf einem Konzert ist, macht Nataly die Hallen ihrer Universität unsicher, schreibt oder liest Bücher oder hat selber die Gitarre in der Hand.

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