Nachdem gestern Abend der Tourauftakt in Stuttgart stattgefunden hat, steht heute für Kind Kaputt und Sperling also Frankfurt auf dem Programm. Wir haben im Vorhinein viel über die Tour geschrieben und berichtet, umso schöner dass es nicht nur endlich soweit ist, sondern DAS BETT in Frankfurt heute Abend mit 500 Gästen auch restlos ausverkauft ist. Vor dem Club wird es zwar langsam herbstlich kühl, doch spätestens nach dem Passieren des freundlichen Personals an der Tür und den ersten Worten mit den ebenso gut gelaunten Menschen hinter der Bar wird es uns warm ums Herz. Heute Abend stehen zwei Auftritte auf dem Programm: Kind Kaputt sollen um 20:00 Uhr loslegen, Sperling um 21:30 Uhr. Dementsprechend randvoll ist der Club bereits einige Minuten vor der ersten Show.
Kind Kaputt
Wo sonst Vorbands den Abend eröffnen und sich zumindest ein Teil der Gäste noch an der Bar oder gar vor der Tür tummelt, wird heute Abend ohne Vorgeplänkel von Null auf Hundert beschleunigt. Pünktlich dunkelt sich der Raum ab und ABBAs "Super Trouper" ertönt als Intro, bevor Kind Kaputt mit "Anfang und Ende" ihr Set eröffnen. DAS BETT ist zu diesem Zeitpunkt bereits randvoll, die Band spricht von 500 Gästen, das bedeutet ausverkauft. Die Temperatur steigt folglich an, die Luftqualität sinkt ehrlicherweise etwas ab. Kind Kaputt nutzen bereits ihre erste ausführlichere Ansage dazu, um zu Spenden für den Ponyhof Club in Frankfurt aufzurufen, der aufgrund von Unstimmigkeiten mit den Behörden seinen Betrieb einstellen musste. Vor der Bühne herrscht während der Songs dauerhaft viel Bewegung, weiter am Rand oder hinten im Raum besteht die Möglichkeit, sich den in Frankfurt sehr gut ankommenden Auftritt in aller Ruhe anzuschauen. Zum ersten von insgesamt zwei kurzen Gastauftritten von Sperling kommt es bei "CH2O", dem Jojo eine Strophe und anschließenden Backroundgesang beisteuert.

Im Rahmen des Konzerts spielen Kind Kaputt nicht nur die beiden neuen Songs "Wie geht denn das" und "So weit", sondern verraten auch bereits die Tourdates für das erste Quartal 2026. So viel sei verraten: DAS BETT spielt erneut eine Rolle in der Planung der Band. Ruhiger wird es dann noch einmal bei "Stolpern", zum Ende der Show stehen die Zeichen aber ganz auf Eskalation. "Wasser" inklusive Wall Of Death sowie "Alles erreichen" zählen zu den Schlussmomenten eines Auftritts, den Frankfurt mit viel Liebe würdigt.

Sperling
Bei diesen vergleichsweise kleinen Konzerten kann man den Musikern noch ganz aus der Nähe beim Auf- und Abbau zuschauen, bevor diese nur Momente später unter Applaus die Bühne entern. Wenige Sekunden nach den letzten Tönen von Kind Kaputt arbeiten beide Bands gemeinsam daran, dass das orange leuchtende Banner von Sperling hinter der Bühne hängt, ein neues Schlagzeug aufgebaut ist und das im Sound der Band so wichtige Cello an Ort und Stelle steht.
Sperling betreten die Bühne während eines eher düsteren Intros und wählen für den Beginn ihres Sets "Allein sein ist so leicht" aus. Eine durchaus durchdachte Wahl, da die Klickzahlen des Titels seit Veröffentlichung kontinuierlich in die Höhe steigen und Frankfurt dementsprechend textsicher dabei ist. Recht früh folgen auch die neueren Titel "Wie ein Rauschen" und "Bitter", die den vielen Anwesenden in T-Shirts der Band längst bestens bekannt sind.

Eins DER Highlights, dem wir bereits auf dem diesjährigen Limewood-Festival beiwohnen durften, ist die gemeinsame Darbietung von "Es geht" mit Johannes von Kind Kaputt. Nach dieser kurzen Eskalation folgen "Angst", "Schnee" und "November". Auch wenn die Band bei den letzten beiden Songs der Aufzählung mehrere Gänge runterschaltet, liefert der Chor vor der Bühne umso lauter ab. In Erinnerung bleiben werden aber auch die Crowdsurfenden, die die Band aufgrund der vor der Bühne nicht vorhandenen Securitys und dem nicht vorhandenen Graben kurz in Unsicherheiten bringen. Am Ende geht alles gut und trotz des etwas schief laufenden Einstiegs in "Die Welt ist Schuld" lacht die Band auch diesen Fauxpas kurzerhand weg und bringt damit den letzten Song für heute Abend auf die Bühne.
Kind Kaputt und Sperling: Zwei Bands, die auf ihre ganz eigene Weise heute Abend für strahlende Gesichter in Frankfurt gesorgt haben. Eine Kombination, von der man erst so richtig weiß WIE sehr sie gebraucht wurde, wenn man beide hintereinander auf der Bühne erlebt hat.
