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Reviews

Nevertel und “Start Again”: Wo die Inspiration uns hinführt

24.09.2025 | Nataly Sesic

Nach vier Jahren melden sich Nevertel mit ihrem dritten Album “Start Again” zurück. Wie der Titel schon vorgibt, handelt es sich bei der neuen Platte um eine Art Neustart, um ein Anlauf- und die Hürde nehmen. Mit Bravur, sei gesagt.
©
Spotify

Von “Criminal” bis “Losing Faith” feiert das Album einen durchgehend herausragenden Run. 

Meiner Meinung nach haben die Jungs von Nevertel hier ein perfektes Konzert-Album abgeliefert. Die Reihenfolge, die Übergänge, die knackige Länge (kaum ein Lied überschreitet die 3:30 Minuten-Marke), die Energie, die erst kurz vor Schluss langsam abflaut, wenn überhaupt. 

Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie die Show von Lied zu Lied aussieht: Zum Prelude werden erst mal die Lichter auf der Bühne gesetzt, die Band läuft hoch und stellt sich bis zu den letzten Noten auf. Dann haut direkt “Criminal” los und die Energie ist bei einer 12/10. 

Es entsteht ein sehr angenehmer musikalischer Spannungsbogen mit kurzen Abstechern in die Ruhe und Emotion rund um “Good Intention” und “Miles Apart” – damit man kurz mal die Knie vom Springen und Tanzen entspannen kann. 

Zu “Ever After” sind dann alle Handys/Feuerzeuge/e-Zigaretten in der Luft und das Konzert schließt mit einem Deep Cut aus einem früheren Album, den alle kennen.

Es ist bestens kalkuliert und abgestimmt – und ich feiere das. Man spürt eine Vision hinter dem Album; ein genaues Verständnis dafür, was man zu erreichen versucht. 

Was mir zuerst an “Start Again” gut gefiel ist die Produktion. So wie auch die Vision hinter dem Albumkonzept klar ist, so tight ist auch die Produktion. Ich hatte erwartet, dass Nevertel sich hier hochkarätige, alteingesessene Produzent:innen mit ins Boot geholt haben, um ihrer Vision Form zu verleihen. Doch stellt euch meine Überraschung vor, als ich herausfinde, dass “Start Again” fast vollständig intern von Co-Sänger und Gitarrist Raul Lopez produziert wurde. 

Der Sound von “Start Again” ist, in Abwesenheit eines passenderen Begriffs, richtig schön crispy. Die einzelnen Elemente passen einfach hervorragend zusammen, was in Anbetracht des Genremixes, den Nevertel fährt, nicht unbedingt selbstverständlich ist, und, wie ich fand, in den letzten Alben nicht selbstverständlich war. 

Ich habe eine Weile geschwankt, wie nahe ich mich Nevertel fühle, da in der Vergangenheit auf ein Lied, das ich gefeiert habe, oft ein weiteres Lied gefolgt ist, in dem die Balance für mich einfach nicht gestimmt hat. Die Single “Some Things” hat mich davon überzeugt, den Jungs nochmal eine Chance zu geben. Zum Glück; auf “Start Again” haben sich die Elemente bestens zusammengefunden.

“Start Again” ist das erste Album von Nevertel seit vier Jahren. Wenn man sich die Musikindustrie anschaut, wirkt es, als sei eine Erwartung da, dass Künstler:innen alle 18 Monate ein neues Album parat haben, alle 2-6 Monate mit neuen Singles und EPs aufwarten. Die extreme Kurzlebigkeit von Acts, was sicher auch der Streaming- und Social-Ära geschuldet ist, erlaubt es weder den Künstler:innen, noch den Hörer:innen richtig aufzuatmen und das Gehörte aufzunehmen. 

Ich bin persönlich froh, wenn Acts sich davon distanzieren und sich die Zeit nehmen, die sie brauchen, um wirklich zufrieden mit ihrer Arbeit zu sein. Und man merkt bei “Start Again” auf jeden Fall, dass die Band für das neue Album tief in sich gegangen ist.

In einem umfangreichen Artikel von Rocksound erzählen die Jungs von Nevertel Track für Track, wie die Songs entstanden sind. 

“Criminal” sollte das Album direkt mit viel Energie eröffnen. Der Song ist in Zusammenarbeit mit Dave Cowell, der häufig mit Sleep Theory gemeinsame Sache macht, entstanden während die Jungs alle zusammen im Hintergrund Dragon Ball Z geschaut haben. Wisst ihr was, ich kann’s hören.

“Break The Silence” ist insofern schon ein bedeutender Track auf dem Album, weil er das einzige Feature hat. Und wenn man nur einen Slot hergibt, dann gibt man den doch Sleep Theory. Auch hier hatte Dave alle 10 Finger mit drin, plus ein weiterer stiller, metaphorischer Kollaborateur: Linkin Park und ihr Magnum Opus-Album “Meteora”.

“Good Intentions” ist eine meiner absolut liebsten neuen Singles von Bad Omens. Ich freue mich auf das neue Album. Spaß beiseite, die Inspiration ist offensichtlich und wird von mir als großem Bad Omens-Fan sehr geschätzt. Es stört mich nicht, dass die Einflüsse anderer Bands hörbar sind. Nevertel haben sich an Stars der modernen Metalcore-Szene orientiert und ihre Elemente umgesetzt, ohne wie schnöde Kopien zu klingen. Es heißt, Nachahmung ist die aufrichtigste Form der Schmeichelei. Nun, ich hoffe, Noah fühlt sich geschmeichelt. 

Über das Interview hinweg nennen Nevertel noch viele weitere Inspirationen aus der Welt der Musik, Film und Fernsehen, darunter auch “Arcane” und den (damals) neuen Batman-Trailer. 

Ich will daran glauben, dass dieses Album zum Teil von Robert Pattinson als Batman inspiriert ist. Something’s in the way indeed.

Bekannterweise wurde Nevertel 2014 nach einem Linkin Park-Konzert gegründet, weil die Mitglieder so begeistert von der Musik waren. Selbst nennt die Band auch Gruppen wie I Prevail, Issues, Don Broco, Chase Atlantic und Joyner Lucas als Inspirationen. Was man an diesen Nennungen sieht, ist, dass sich Nevertel auch gerne außerhalb des eigenen Genres inspirieren lassen. Der Vergleich zu Linkin Park ist auch aufgrund des Mixes zwischen Nu-Metal-Elementen und Rap-Parts einleuchtend.

Die Band schämt sich nicht, Inspirationen zu sammeln, nein, sie hausieren damit sogar. Man kann aus ihren Erklärungen einen wunderbaren roten Faden von Song zu Song und Inspiration zu Inspiration ziehen. Man merkt, dass sich viele Gedanken gemacht wurden, dass viel Herz und Liebe in jedem Track steckt. 

Wir haben in der Kunst, sei es Musik oder auch Literatur, Film oder Fernsehen, ein Problem mit dem Thema Originalität. Viele Kritiker:innen scheinen zu denken, dass Ideen nur dann wertvoll sind, wenn sie noch nie exekutiert wurden. Insbesondere in der Musikindustrie haben wir seit einigen Jahren – dank der schicksalshaften “Blurred Lines”-Gerichtsverhandlung von 2015 – immer wieder mit der Frage zu kämpfen, was ein “origineller” Song ist. 

Kann man wirklich behaupten, dass ein Song “geklaut” ist, wenn er dieselbe Chord Progression hat, wie ein anderer populärer Song? Dann müssen Pop-Songs, die überwiegend alle aus den gleichen vier Akkorden bestehen, zukünftig allesamt mit dem Skalpell auseinandergenommen werden, damit ja keine Ähnlichkeit zu einem anderen Pop-Song mit den gleichen vier Akkorden aus den letzten fünfzig Jahren entdeckt wird. Ich glaube, dass Olivia Rodrigo sicher den einen oder anderen Spiegel zerschlagen haben muss, weil ihr Debütalbum “Sour” auf diese Art und Weise vor Gericht und in den Medien zerrissen wurde. 

Die Fälle haben sich seit “Blurred Lines” derart albern summiert, dass ich ganz spontan einige aktuelle vermeintliche Plagiatsfälle aufzählen kann: Aktuell wird Miley Cyrus verklagt, weil ihr Hit “Flowers” (2023) wohl zu nah dran an Bruno Mars “When I Was Your Man” (2012) dran ist. 

Ed Sheeran wurde in den letzten Jahren mehrfach verklagt, unter anderem für “Thinking Out Loud” (2014), “Photograph” (2015) und “Shape Of You” (2017). Versteht mich nicht falsch, ich habe großen Respekt vor Sheeran als Performer, aber der Versuch, höchst generische Popsongstrukturen auseinanderzunehmen und als Grundlagen für Copyright-Klagen zu nehmen, ist extrem fragwürdig. Man kann einen “Vibe” nicht rechtlich schützen lassen. Außer natürlich in den USA.

Doch ich schweife ab.

Das Album schließt mit “Ever After”. Interessanterweise hätte der Track eigentlich das Album eröffnen statt schließen sollen. Wäre es so gekommen, wäre “Start Again” sicher ein ganz anderes Hörerlebnis gewesen. Das abrupte Ende des Tracks ist in vielerlei Hinsicht sinnbildlich für eine unklare Zukunft; für die Band, für uns als Hörer:innen, für die Welt. Ich habe das Lied oft angehört, manchmal mit einem Gefühl der Unsicherheit, manchmal jedoch mit einem tiefen Verständnis für das, was das Lied ausdrücken will, und all die Leerstellen, die es noch nicht auszufüllen vermag. Ich kann es unmöglich besser formulieren als die Jungs von Nevertel selbst:

“There were times where I didn’t think I’d ever get my “happily ever after”. Moments where I felt burnt out and like the end of the world was at my doorstep. But just as the story wasn’t over for me, the song cuts abruptly before the word “after”, not resolving fully. This is so the cycle of the record can “start again”, just like we do when we feel like we’ve reached the end and there’s nowhere else to go. We just have to pick ourselves back up and start again.” 

Nevertel ist der Neustart bestens geglückt. Ich habe das Album seitdem das Muster in meinem Postfach lag, fast ununterbrochen gehört. Ich freue mich auf alles, was in der Zukunft noch aus Tampa kommt. 

9

Wertung

Ich liebe dieses Album. "Start Again" ist ein wahnsinnig gut produziertes, schlüssig zusammengesetzes Album, inspiriert von vielen meiner liebsten Künstler:innen in der Szene. Manch einer mag es eben wegen der vielen Inspirationen, die es ins Endprodukt geschafft haben, unterschätzen. Doch Nevertel haben mit "Start Again" ein richtig schönes Konzert-Album kreiert, und ich kann es kaum erwarten, es Live zu sehen. Fans von Bad Omens, Sleep Theory, New School-Bring Me The Horizon und Old School-Linkin Park werden mit “Start Again” immer und immer wieder ihre Freude haben.
Nataly Sesic

Nataly Sesic

Unter Freund:innen weiß man: Wenn du neue Musik auf die Ohren brauchst, fragst du Nataly. Als Maximalistin im wahrsten Sinne des Wortes liebt sie „too much“: sei es Pop der 2010er, Rock der 80er oder mysteriöse Subgenres irgendwo zwischen tumblr und Totalausfall; Nataly hat dazu eine Meinung - und sicher einige Fun Facts parat. Wenn sie nicht gerade auf einem Konzert ist, macht Nataly die Hallen ihrer Universität unsicher, schreibt oder liest Bücher oder hat selber die Gitarre in der Hand.

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