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Little Simz und “Lotus”: Disstracks und Dämonen

17.06.2025 | Kai Weingärtner

Little Simz meldet sich mit einem neuen Studioalbum zurück. Trotz (oder gerade wegen) schwieriger äußerer Umstände schafft die Ausnahmekünstlerin es, die unterschiedlichen Stärken ihrer letzten beiden Alben auf einem zu bündeln.
©
Spotify

Die Lotusblüte steht in vielen Kulturen für den Neuanfang, die Geburt, den Aufbruch. Das symbolisiert auch das nach ihr benannte Album für die Londoner Rapperin Little Simz. Nach der Trennung von ihrem langjährigen Wegbegleiter inflo, die einen bis heute andauernden Rechtsstreit mit sich zog, ist “Lotus” Simz erstes Album mit neuem Produzenten und gleichzeitig eine teilweise Reflektion des Gefühlschaos, dass dieses Zerwürfnis mit sich brachte. inflo wird auf keinem der dreizehn Songs namentlich erwähnt (wenn man den doch sehr offensichtlich gepiepsten Namedrop auf “Lonely” mal ausklammert), bekommt aber in einigen Songs die Verletztheit und die Wut Simz’ zu spüren. “Thief” hält mit diesen Gefühlen nicht hinter dem Berg, entbehrt allerdings jeglicher Melancholie. Stattdessen swaggert der Opener mit dieser gewissen Selbstgefälligkeit der sich völlig im Recht befindenden über ein gleichzeitig dynamisches und düsteres Instrumental.

“Lotus” vereint ein Stück weit die üppige Inszenierung von Little Simz’ hochgelobten Album “Sometimes I Might Be Introvert” mit den direkten, ungefilterten Lyrics des Nachfolgers “NO THANK YOU”. Ein Konzept, das durchaus aufgeht. Starke Afrobeat-Eifnlüsse und gelegentliche Ausflüge in Jazz oder gar Bossa Nova geben “Lotus” ein diverses und weniger grimmiges Klangbild als “NO THANK YOU” oder älteren Alben von Little Simz wie etwa “GREY Area” – das geht allerdings ein klein wenig auf Kosten der Wuchtigkeit einiger Songs. Was sich vor einigen Jahren auf Songs wie “Venom” noch wesentlich bissiger Bahn brach, findet jetzt auf groovigen Tracks wie “Flood” und “Lion” seinen Platz. Simz muss nicht mehr prahlen, hat niemandem mehr etwas zu beweisen. Das äußert sich auch in Songs wie “Young”, der allein durch Simz’ theatralischen Flow und die ironische Prämisse aus dem Album heraussticht, oder “Free”, dem mittlerweile fast obligatorischen Hippie-Song des Albums. Butterweiche Backgroundvocals, Streicher und akustische Gitarren untermalen hier die zwar in der Aussage plakative aber in der Performance doch sehr authentisch ausgemalte “Love-is-all”-Botschaft des Songs.

Spätestens seit “SIMBI” wissen aber auch alle Fans der Londonerin, dass ein Little Simz Album nie ohne verkopfte Melancholie, den Struggle mit der eigenen Identität und der Auseinandersetzung mit mentaler Gesundheit auskommt. Da bildet auch “Lotus” keine Ausnahme. Auf “Blood” inszeniert Simz zusammen mit Feature-Gast Wretch32 ein fiktives Telefongespräch zwischen Geschwistern, in dem sich die beiden mit den Verstrickungen von Familie, Selbstverwirklichung und dem Dasein als Künstler:innen auseinandersetzen. Auch der Ausklang des Albums ist introspektiv und zeigt die Künstlerin, wie sie sich durch ihre eigene Sinnkrise im Schaffensprozess des Albums kramt. 

Sowohl bei den melancholischen als auch den halsbrecherischen Anspielstationen von “Lotus” bekommt Little Simz nicht selten Unterstützung von anderen Künstler:innen, und so kommt die Platte auf eine Featureliste, die genauso gut ein Festival-Lineup sein könnte: Sampha, Obangjayar, Michael Kiwanuka und Yukimi sind nur einige der Namen, die sich die Rapperin zur Seite geholt hat, und die in so gut wie allen Fällen wunderbar in den Mix aus den üppigen Produktionen von Miles Clinton James und der unnachahmlichen Feder von Little Simz passen. Highlights markieren hier definitiv die Performances von Moses Sumney und Miraa May auf “Peace” sowie der titelgebende Song “Lotus”. Jazz-Legende Yussef Dayes darf sich hier über großzügig angelegte Instrumentalpassagen wühlen, während Simz den Song immer weiter anschwellen lässt, bis er sich auf dem Höhepunkt der Spannung schließlich in einer großartigen Gesangseinlage von Michael Kiwanuka entlädt.

7.8

Wertung

Wenn man “Lotus” etwas vorwerfen möchte, dann dass es sein Konzept etwas weniger konsequent umsetzt als noch “Sometimes I Might Be Introvert”. Wem der gelegentlich recht dick aufgetragene Pathos dieses Albums ein bisschen zu viel war, wird sich hier über einen angenehmen Mittelweg aus Theatralik und Direktheit freuen. Für mich wird ein Little Simz Album vermutlich niemals an “GREY Area” heranreichen. Trotzdem markieren die Alben der Londonerin immer einen Höhepunkt des musikalischen Kalenders.
Kai Weingärtner

Kai Weingärtner

Kai studiert zur Zeit mehr oder weniger erfolgreich Politikwissenschaft und Anglistik in Osnabrück. Da man damit natürlich keinerlei Aussichten auf einen “vernünftigen” Job hat, ist er nun bei Album der Woche angeheuert um sich seine Zukunft als Taxifahrer etwas aufzulockern. Sein Musikgeschmack umfasst alles, was E-Gitarre und Schlagzeug hat oder anderweitig Krach macht.

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