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Kolumne

Wenn sich die Musikwelt trifft: Ein Liebesbrief an das Reeperbahn Festival

08.02.2022 | Jakob Uhlig

Hamburg gilt als eine der Kulturhauptstädte Deutschlands – und das hat nicht nur mit den Beatles zu tun. Vor allem eine berühmt-berüchtigte Meile wird Jahr für Jahr zum Zentrum eines einzigartigen Erlebnisses.
Reeperbahn Festival
©
Florian Trykowski

Das Reeperbahn Festival ist innerhalb Hamburgs ein sehr bekannter Name – wohl auch, weil das viertägige Event im September nach der berühmten Partymeile benannt ist, die Hamburg international ein ähnlich zweifelhaftes Aushängeschild verliehen hat wie es in München auch mit dem Oktoberfest geschehen ist. Immerhin hat man bei der Reeperbahn vielleicht schon mal gehört, dass es hier auch um Kultur geht: Die Große Freiheit, eine berüchtigte Seitenstraße des Kiezes, beherbergte einst die Anfänge der Beatles. Ein großer Teil des Hamburger Musikclub-Kombinats verteilt sich nicht über die gesamte Stadt, sondern über die Reeperbahn und dessen Abzweigungen. Und am Ende des Tages sind ja nicht nur Konzertlocations, sondern auch Discos und sogar Stripschuppen eng mit Musik verzahnt. Für Musikliebhaber:innen fast jeder Art hat die Reeperbahn deswegen eigentlich das ganze Jahr über ein schier unendliches Angebot, bei dem man sich oft kaum entscheiden kann, wohin man gehen soll.

Vier Tage lang im September wird die Reeperbahn allerdings derartig mit Programm geflutet, dass Überforderung eigentlich vorprogrammiert ist. Das Reeperbahn Festival bringt innerhalb seiner begrenzten Laufzeit jährlich hunderte (!) Konzerte in allen möglichen Clubs unter! Da allein kann man ja schon kaum wissen, wo einem der Kopf steht. Erschwerend hinzu kommt noch, dass selbst Szenekenner:innen oft nur einen Bruchteil der Acts aus der ganzen Welt kennen. Und wenn dann – wie oft bei der Warner Music Night geschehen – doch eine überaus prominente Band wie Muse oder Biffy Clyro auf dem Event spielen, wir das einen Tag vorher angekündigt. Besagte Muse präsentierten dann bei ihrem Auftritt 2018 sogar weltweit das erste Mal ihr neues Album „Simulation Theory“, und das in keiner großen Arena, sondern „nur“ vor 1500 Leuten im Hamburger Club Docks. In erster Linie stehen beim Reeperbahn Festival aber die kleinen oder noch kleinen Künstler:innen im Fokus. Auf dem Event werden teilweise Karrieren entschieden. 2017 spielte Yungblud seine erste Show in Hamburg mit gerade mal 19 Jahren noch vor dezimiertem Publikum, das fast nur aus Fachbesucher:innen bestand. Ein Dreivierteljahr später eröffnete er die Mainstage bei Rock am Ring.

Das Branchenpublikum lockt das Reeperbahn Festival natürlich nicht nur wegen seiner vielen Newcomer an, sondern auch wegen der vielen Panels, Konferenzen und Fachveranstaltungen, in denen sich die Teilnehmenden über die neuesten Entwicklungen der Musikindustrie austauschen. Das Event ist deswegen oft wie ein großes Klassentreffen für all diejenigen, die sich in diesem Umfeld bewegen. Aber magisch wird das Reeperbahn Festival deswegen, weil es für alle eine Art musikalischer Entdeckungen präsentiert, die es so fast gar nicht mehr gibt. Fast nirgendwo sonst gehen Musikfans noch einfach mal so zu Konzerten, bei denen sie gar nicht wissen, wer eigentlich die Band ist, die da gerade spielt. Als selbst große Gigs früher noch für 10 Mark bekommen zu waren, waren solche Experimente für viele leichter zu bewältigen. In Zeiten, in denen selbst kleine Gigs aber schon mit 20 Euro zu Buche schlagen und speziell der deutsche Festivalmarkt überflutet von Großevents mit unfassbar schematischem Booking ist, ist so eine Art des Musikerlebens immer seltener geworden. Aber auf dem Reeperbahn Festival funktioniert es irgendwie noch. Vielleicht, weil dort nicht einfach nur irgendwelche kleinen Bands spielen, sondern eine unheimlich vielfältige Riege, die Ergebnis eines immer wieder beeindruckend geschmackvollen Bookings ist. Dass das Reeperbahn Festivals eines der Events ist, dass an der Keychange-Initiative teilnimmt und sich zu einem deutlich weiblicheren Line-up verpflichtet, ist dabei auch passend, denn Veränderungen beginnt man am besten an der Wurzel einer musikindustriellen Karriere. Wer einmal beim Reeperbahn Festival war, wird erschreckend gut feststellen können, was für einen Unterschied das macht – und wie viel besser ein Event durch allesgeartete Diversität wird.

Es gibt auf der Welt wenige Showcase-Festivals wie das Reeperbahn Festival. Das Roskilde in Dänemark hat neben seinen Riesenheadlinern auch immer eine beeindruckende Newcomer-Sparte. Das Eurosonic Noorderslag im niederländischen Groningen oder das SXSW Festival in Texas sind Events, die dem Gefühl des Reeperbahn Festivals sehr nahekommen. Dass es so etwas also ausgerechnet in Deutschland gibt, gibt viel über die popkulturelle Musiklandschaft, über die böhmermannmäßig immer sehr viel geschimpft wird. In Hamburg pulsiert das Neue, und Menschen gieren danach, es zu entdecken!

Jakob Uhlig

Jakob kommt aus dem hohen Norden und studiert zur Zeit historische Musikwissenschaft. Bei Album der Woche ist er, neben seiner Tätigkeit als Schreiberling, auch für die Qualitätskontrolle zuständig. Musikalisch liebt er alles von Wiener Klassik bis Deathcore, seine musikalische Heimat wird aber immer die Rockmusik in all ihren Facetten bleiben.
 

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