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Das Label als Archiv: Dischord Records

16.11.2021 | Steffen Schindler

Dischord Records ist für viele der Inbegriff der Do-It-Yourself-Mentalität, der kompromisslosen Ablehnung dessen, was in der Musikindustrie als notwendig gilt. Seit knapp 40 Jahren veröffentlicht das Label Bands aus Washington, D.C. – zu eigenen Bedingungen und mit archivarischem Selbstverständnis.
©
Nick Helderman/Flickr

In Arlington, Virginia steht, knapp 6 Minuten Fahrzeit mit dem Auto von der National Mall, der großen Prachtstraße von Washington D.C. entfernt, ein unauffälliger, roter Bungalow. Für Hardcore- und Indie-Künstler:innen und -Fans ist es eine Pilgerstätte. Viele Musiker:innen, die in der US-amerikanischen Hauptstadt auftreten, machen einen kurzen Abstecher über den Pontomac River um dieses Haus zu besuchen und auf den Stufen der Terrasse sitzend, ein Foto zu machen. Das Gebäude trägt den Spitzamen „Dischord House“, nach dem Label, dessen Büro-, Lager und Proberäume lange dort untergebracht waren.

Gegründet wurde es von Ian MacKaye und Jeff Nelson, deren Band The Teen Idles sich 1980 gerade aufgelöst hatte. Um die gemeinsame Zeit zu dokumentieren, nutzten sie die 600 Dollar aus der Bandkasse, einer alten Zigarrenschachtel, um eine Seven Inch aufzunehmen. Da aber natürlich kein Label an Aufnahmen einer aufgelösten Schülerband interessiert war, beschloss man, die Platte selbst pressen zu lassen – in der kleinstmöglichen Auflage von 1000 Stück.

Die EP in der von Hand ausgeschnittenen und geklebten Hülle verkaufte sich gut an Freund:innen und in lokalen Plattenläden. So konnten weitere Aufnahmen aus der Punkszene von Washington finanziert werden, unter anderem von State of Alert, der ersten Band von Henry Rollins, und The Faith, in der Ians Bruder Alec sang. Auf der „Flex Your Head“-Compilation von 1982 wurde die ganze Bandbreite der Szene vorgestellt, die sich in einer Stadt gebildet hatte, die als das politische Zentrum der „freien Welt“ galt, aber kulturell als Provinz wahrgenommen wurde. „[It was] not necessarily important to the world, but it was important to us“ („Für die Welt war es vielleicht nicht wichtig, aber für uns“), beschrieb Ian MacKaye Jahre später in einem Vortrag in der Library of Congress die Motivation dahinter.

MacKaye war schon immer daran interessiert, Dinge zu dokumentieren. Er besitzt die erwähnte Zigarrenschachtel bis heute und darin liegt immer noch ein Zettel, auf dem die Ausgaben der Teen Idles vermerkt sind. Er betont aber immer wieder, dass seine Motivation nicht die eines Sammlers, sondern die eines Archivars sei. Und Dischord Records ist das Archiv der Washingtoner DIY-Szene, ganz bewusst mit Fokus auf diese Stadt: „[T]his is the city where we live, work and have the most understanding“ („Es ist die Stadt, in der wir leben, arbeiten und am besten kennen“), heißt es auf der Homepage.

Bands, die auf Dischord erschienen, prägten den Begriff „Straight Edge“ (Minor Threat), erfanden den Emocore (Rites of Spring, Dag Nasty) und spielten nur Shows, die nicht mehr als 5 Dollar Eintritt kosteten (Fugazi). Insbesondere Fugazi, mit MacKaye an Gesang und Gitarre, zementierten den Ruf des Labels als Heimat kompromissloser und innovativer Bands mit Idealen. Und zeigen einmal mehr, welche kreativen Möglichkeiten ein umfangreiches Archiv bietet: Von Beginn an wurden fast alle Shows, die Fugazi spielten, aufgezeichnet. Diese Tapes wurden in mühevoller Kleinarbeit digitalisiert, inventarisiert und mit Flyern und Fotos der jeweiligen Veranstaltung versehen. Seit 2011 werden immer mehr Shows in der „Fugazi Live Series“ zum Download verfügbar gemacht. Empfohlen wird 5 Dollar pro Download zu zahlen, aber man kann einen Betrag zwischen 1 und 100 Dollar selbst festlegen.

Aus dem eigenen Kultstatus Kapital zu schlagen wäre einfach. Doch stattdessen bleibt Dischord Records seinem Ethos treu – und bittet, von Besuchen im Dischord House abzusehen: es ist mittlerweile ein Wohnhaus.

Steffen Schindler

Steffen dankt Nirvana dafür, dass sie die Jugend auf dem Dorf erträglich gemacht haben. Seitdem ist er dem Klang der elektrischen Gitarre verfallen. Mittlerweile studiert er in Berlin Geschichte und Kulturwissenschaft.

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