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Youth Fountain und „Letters To Our Former Selves“: Die Glasknochen des Pop-Punk

11.03.2019 | Merten Mederacke

Das kanadische Duo tut es wieder: Roh und wild schreien sie zwischen Emo und Pop-Punk ihre ganz eigenen, düsteren Leiden an die Wand, anstatt über die nächste verflossene High-School oder College-Liebe zu klagen. Auf „Letters To Our Former Selves“ machen Youth Fountain aus dem letzten Strick eine Rettungsleine.

„Letters To Our Former Selves“ ist das langersehnte und mit Spannung erwartete Debütalbum des kanadischen Duos, bestehend aus Tyler Zanon und Cody Muraro. Fünf Songs des Albums veröffentlichte man bereits letzten Herbst in Form einer selbstbetitelten EP. Dabei gewährten diese und die zwei vorab veröffentlichen Singles bereits einen tiefen Einblick in Youth Fountains musikalisches Schaffen, sowie in das erschreckend düstere Seelenleben der beiden jungen Männer. Aus diesem schöpfen sie das Material für ihre Texte vornehmlich. Depression, Suizidgedanken und Überlegungen hinsichtlich der eigenen Wertlosigkeit oder Endlichkeit, sowie Unzulänglichkeit beherrschen ihre Texte erbarmungslos.
 

„I'll turn down any good thing that's ever offered to me. Cause I know I won't deserve it. How could I deserve it? When everything I've ever done, fell short and leaves me spun, back into my crippling doubt that'll ever feel good about myself.“

Der Song, dem dieses Zitat entstammt, nennt sich glimpflich „Moody“. Doch das besungene Gefühl klingt eher nach dem Dauerzustand Dunkelheit. Dieses Muster zieht sich durch das gesamte Werk. So bedrückend das ist, Youth Fountain kombinieren ihre Verzweiflung mit frischer Musik. Energetisch und getrieben wie die frühen Alben von blink182, und ungestüm wie Neck Deeps erste EP hat „Letters To Our Former Selves“ großes Potenzial, unverkennbare Highlights zu diversen Playlisten beizusteuern. Man findet kein verworrenes und ausgeschmücktes Songwriting wie in professionellen Produktionen der derzeit aufstrebenden Pop-Punkbands wie Boston Manor, sondern nach dem Emo der frühen 2000er Jahre klingende, straffe Akkorde und gläserne Gitarrenmelodien sowie zwei junge Stimmen, die sich um Kopf und Kragen singen und schreien.

Youth Fountain warten auf diesem Album mit einer textlichen Direktheit und Ehrlichkeit auf, die viele neumoderne Newcomer unlängst vermissen lassen. Tyler Zanon sagt, dass manche Stücke von „Letters To Our Former Selves“ bereits einige Jahre alt sind. Das lässt vermuten, dass dort, wo die erdrückenden Texte des Albums ihren Ursprung haben, noch einige Abgründe mehr bestehen und dass Youth Fountains nächstes Album vermutlich nicht zum Pop-Punk-Party-Soundtrack mutieren wird. Lyrische Finesse der besonders malerischen Art beweisen Zanon und Muraro auch in ihrem Debütsong „Grinding Teeth“. Die Passage „Let's bring you up to speed, this is the last you'll hear from me. Here's a note, all in hopes, you'll find my aspirations at the end of this rope. It'll make you see what this meant to me. Now you're just a witness at a tragedy.“ hätte Patrick Miranda, seines Zeichens Frontmann sowie Texter bei Movements, nicht vortrefflicher formulieren können. In seinem lyrischen Schaffen ist Miranda ein Fürsprecher für all jene, die in jungen Jahren unter psychischen Krankheiten, insbesondere Depressionen, leiden. Es ist gut, dass er weitere Unterstützung im Kampf für die Anerkennung und die Befreiung von Scham für derlei Erkrankungen bekommt.
Der Closer „Bloom“, bereits nach der Veröffentlichung der EP als herausstechend gelobt, erinnert in seiner Zerbrechlichkeit regelrecht an Underground Emo-Ikonen wie Merchant Ships.

Für den einen mag Youth Fountain eine weitere Kapelle sein, die über die Leiden der modernen Jugend klagt und dabei auch noch irgendwie leichtfertig klingt. Doch dem anderen retten sie vielleicht das Leben, weil er oder sie sich endlich verstanden fühlt. Denn aus dem Galgenstrick ist ohne viel Mühe eine Rettungsleine geknüpft. Youth Fountain können mit ihrem Debütalbum definitiv eine Lücke füllen, die seit einigen Jahren zwischen DIY im Wohnzimmer und überproduzierten Newcomern offenblieb.

7

Wertung

Ich liebe Pop-Punk und ich liebe Emo und als Capsize diesen 2008er Emo Sound auffuhren, war ich hyped. Aber das darf man ja nicht mehr feiern jetzt. Youth Fountain sind der wortwörtliche Jungbrunnen des Emo-Punk und bekommen hoffentlich bald die internationale Aufmerksamkeit, die sie verdienen.
Merten Mederacke
Merten Mederacke

Merten Mederacke

Merten hat Soziologie, Politik und Philosophie studiert. Seit Jahren treibt er sich auf Konzerten und Festivals herum und fröhnt allem, was Gitarre, Rotz und Kreativität so ergießen. Bei Album der Woche versucht er stets, den Funken seiner Passion auf jeden Lesenden überspringen zu lassen. 

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