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Kolumne

Lucios Jahresrückblick 2025

28.12.2025 | Lucio Waßill

2025 ist schon wieder vorbei und Lucio blickt in seinem mittlerweile zehnten Jahresrückblick auf das vergangene Jahr zurück.

Dass es mittlerweile der zehnte Jahresrückblick in diesem Projekt ist, ist für mich immer noch surreal. Es stimmt mich nostalgisch, durch die alten Texte zu gehen und dabei kommt so manche Erinnerung wieder hoch, aber das ist etwas für nächsten Monat. 

In diesem Artikel soll es um mein musikalisches 2025 gehen und wir steigen direkt ein.

Album des Jahres 2025

Heisserwartete Comebacks, spannende neue Bands und eher gewöhnungsbedürfte Releases - 2025 hatte einiges zu bieten. Sowohl Dropkick Murphys als auch Sondaschule haben mich dieses Jahr mit ihren neuen Scheiben leider nicht so abgeholt. Während ich so die Top 100 für dieses Jahr so durchschaue finde ich auch noch mal gut Inspiration für Nachholesessions. Da entdecke ich direkt Schreng Schreng & La La und stelle fest: Die neue Platte habe ich noch gar nicht gehört! Direkt nachgeholt und für gut befunden!

In die Top 3 schafft es die Platte aber nicht. Dort finden sich 3 Bands, deren Releases ich direkt dieses Jahr auch schon live hören konnte.

 

Platz 3: Heaven Shall Burn - Heimat

HSB haben mit Heimat richtig lange und gut gekocht! Mal abgesehen von den ganzen instrumentalen Brettern auf der Scheibe, mit denen du locker 20 WG-Zimmer mit Hochbetten ausrüsten könntest, sind es vor allem die inhaltlich schwer zu verdauenden Brocken, die das Album so gut machen. Es ist nicht eine dieser HSB Platten voller Hits - wohl aber eine der deutlichsten HSB-Platten aller Zeiten. Und geile Features sind auch noch drin.

Platz 2: Kochkraft duch KMA - Hardcore Never Dies Das

Schon die Vorboten vor Releases dieses tollen Albums haben mich komplett fertig gemacht. Ehrlich hat mich so umgehauen auf so vielen Ebenen und lana_v@gmx.de war so relatable wie sonst nix. Tolle sympatische Band, geiler Auftritt im Rockpalast, passt!

Platz 1: Turbostaat - Alter Zorn

Fünf Jahre nach der letzten (grandiosen!) Scheibe beschenkte uns die Band aus Husum mit diesem famosen Release. Es ist eines dieser Alben, die es verdienen, in Gänze gehört und eingesaugt zu werden. In bester Erinnerung bleibt mir daher auch das Konzert in Magdeburg auf der Releasetour. Dort hat die Band das Album an einem Stück gespielt.

Konzert des Jahres

Über das tolle Konzert von Turbostaat habe ich ja schon ein paar Worte verloren. Da mein sonstiges Konzertjahr dieses Jahr leider eher traurig aussah möchte ich das hier einfach umwidmen und die Kategorie einfach nur dem tollen Rock am Berg Merkers Open Air 2025 widmen. Meine Liebe zu dem Festival ist nun auch kein Geheimnis mehr, aber so eine Magie, die da immer passiert, ist schon herausragend. Bis auf wenige Ausnahmen (Slime) gab es fast nur Highlights. Team Scheisse als famoser Headliner, Fjort, Butterwegge, duesenjaeger, Kochkraft durch KMA und und und!

Und 2026 scheint auch einfach nur top zu werden! (Gibt noch Tickets!)

Wichtelalbum: deafheaven - Lonely People With Power

Dave Mante

"Lonely People with Power" als Wichtelalbum zu nehmen, ist so, wie jemandem ein Puzzle mit 10 000 Teilen zu schenken. Aber warum hab ich es gewählt? Nun, ich selbst wurde absolut überrollt mit Emotionen, als ich dieses Album zum ersten Mal gehört habe, und war trotz der Distanz zum Genre des Black Metals mehr als fasziniert, dass diese doch recht verschriene Art, Musik zu interpretieren, doch in gegenwärtige Klänge gepackt werden kann. Durch das Weitergeben bin ich daher gespannt, ob es ein ähnliches Gefühl auslösen kann.

Lucio Waßill

Dave hat mich dieses Jahr bewichtelt - eine neue Rubrik in unserem Jahresrückblick, die ich ganz charmant finde! Charmant ist allerdings eher kein Wort, welches als Erstes bei einem Fazit zu diesem brachialem Gewitter an Album fallen würde.

Als ich das Wichtelgeschenk auspackte dachte ich mir jedes mal beim Wichteln - zum Glück ist es nicht Pisse. Mit "Lonely People With Power" von deafheaven ist es aber auch nicht gerade ein Geschenk, welches ich im Rucksack locker mit nach Hause nehmen kann. Dieses Werk von der Band ist so gewaltig groß und oppulent, das es mindestens eine IKEA-Tüte braucht. 

Genug schlechte Metaphern: Dieses Album ist keine dieser Scheiben, die man mal eben hört. Es braucht Aufmerksamkeit und Zeit - aber es lohnt sich. Dieses Zusammenspiel aus anspruchsvollen, post-punkigen Instrumentals und erbarmungslosen Vocals hat mich direkt gepackt. Magnolia blastet sich direkt in mein Herz, was zur Hölle ist bitte Incidental III und Winona katapultiert (vor allem mit dem Video!) einen direkt in ganz andere Sphären. 

Plattensprung-Moment des Jahres

Dieses Jahr gab es kein physisches Treffen, welches ich hier einfach als den Moment des Jahres platzieren kann. Ich denke vor allem unser Relaunch darf hier ruhig noch mit reingezählt werden. Eine neue Marke, aktualisiertes Design und Konzept waren eine Menge Arbeit, die reingeflossen ist.

Ich freue mich aber insbesondere, wie sich hier im Projekt einige Leute so weiter entwickelt haben und auch dazu gestoßen sind. Frank ist mittlerweile so richtig gut in der Interview- und Podcastsektion angekommen und hat da richtig Bock drauf. Die Sachen zu lesen und zu hören bereiten mir immer besonders viel Freude. Mit Nataly haben wir im Süden jetzt eine wirklich emmsige neue Person mit an Board, die einfach so viele spannende Projekte angeht, das es mich direkt wieder daran erinnert, warum wir das hier eigentlich machen: Plattensprung soll immer ein Ort sein für Menschen, sich auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln. 

Ich denke, dass uns das weiterhin ganz gut gelingt. 

Lucio Waßill

Im Januar 2016 hat Lucio das Projekt "Album der Woche" als Schnapsidee ins Leben gerufen. Dummerweise fand das Projekt sofort positiven Zuspruch und jetzt leitet er, der eigentlich ein Webentwickler ist, das Fanzine in seiner Freizeit.

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