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Breakdance bei Olympia – zwischen Sport, Kommerz und Kultur

30.07.2021 | Felix ten Thoren

Ob nun BMX, Skaten oder Surfen – der Kreis der Sportarten, die in das Olympische Programm aufgenommen werden, erweitert sich Jahr für Jahr. Für viele Athlet:innen ist es eine längst überfällige Anerkennung ihrer Leistungen und eine tolle Möglichkeit, der Welt ihren Sport zu präsentieren. Mit Breakdance steht nun der nächste Kandidat auf der Liste – doch in der Szene gebt es Streit.

Die Nachricht kam Ende 2020: Nach dem erfolgreichen Test bei der Jugend-Olympiade 2018 in Buenos Aires soll Breakdance offiziell eine olympische Sportart werden. Bei der diesjährigen Austragung in Tokio müssen die B-Boys und B-Girls zwar noch zuhause bleiben, dafür sind sie 2024 in Paris fest eingeplant. Eigentlich ein Grund zur Freude, müsste man meinen. Von allgemeiner Begeisterung ist in der Szene jedoch kaum etwas zu spüren.

Die Streitereien beginnen schon beim Namen: „Breakdance“ ist als Begriff eigentlich eine reine Schöpfung der Medien, unter dem sich die hippe Subkultur aus der Bronx in den 80ern besser vermarkten ließ. Innerhalb der Kultur spricht man von „B-Boying/B-Girling“ oder auch schlicht „Breaking“. Doch ist Breaking eben auch viel mehr als nur ein Sport. Hinter dem Begriff steht eine ganze Subkultur mit eigener Musik, Mode, spezifischen Werten und einem ausgeprägten Geschichtsbewusstsein. Während in der öffentlichen Wahrnehmung die akrobatische Seite von Breaking stets überrepräsentiert wird, nimmt dieser Aspekt für die Szenemitglieder nur einen kleinen Teil dessen ein, was sie weniger als Sport, denn als Kunstform verstehen. Kreativität, Originalität, Musikalität – das alles sind Elemente, die sich nur schwer einheitlich bewerten lassen. Die Sorge, Breaking würde nicht nur kommerzialisiert, sondern bei Olympia auch falsch dargestellt werden, ist allgegenwärtig.

Die Angst ist nicht unberechtigt. Seit langem versuchen Organisator:innen von außerhalb der Szene, nationale und internationale Meisterschaften nach dem Schema von Standardtanz-Wetterbewerben zu etablieren. Hosts und DJ-Kultur spielen dabei kaum eine Rolle und in einem Cypher hat man diese nationalen Meister auch noch nie gesehen. Dass mit dem WDSF (World Dance Sport Federation) nun ausgerechnet so eine „Ballroom-Organization“ die Anerkennung von Breaking bei Olympia vorantreibt, sorgt entsprechend für Misstrauen. „Get the WDSF's Hands Off Hip-Hop“ heißt etwa eine Petition auf change.org mit mehreren tausend Unterschriften, die in den Szene-Gruppen diskutiert wurde.

Doch auch Breaking hat sich mit der Zeit professionalisiert. In den letzten Jahren haben elektronische Bewertungssysteme Einzug in Battles gehalten, um Entscheidungen einheitlicher und nachvollziehbarer zu machen. Große Sponsoren wie RedBull und Monster sind eingestiegen, die Preisgelder der großen Wettbewerbe reichen inzwischen für mehr als nur die Zugfahrkarte nach Hause. Wer auf höchstem Niveau mitspielen will, muss wie ein:e Profisportler:in trainieren – und nebenbei irgendwie einen Lebensunterhalt verdienen, häufig über kaum bezahlte Workshop-Angebote. Es ist daher kein Wunder, dass der Wunsch nach mehr Anerkennung vor allem von den großen Akteuren der Szene geteilt wird, die einer Öffnung und Professionalisierung grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Der Schutz der Kultur steht aber auch für sie an erster Stelle.

„Es geht nicht so sehr um WAS, sondern WIE und WER es macht“, meint dazu B-Girl Frost, Sportwissenschaftlerin und Tänzerin aus Köln. „Dazu kommt, dass Sport oft als 'kulturlos' gesehen wird. Wäre ein sportkulturelles Verständnis größerer Konsens in der Gesellschaft, wäre auch unsere Sorge, dass die zugehörige Kultur keine Beachtung findet, geringer.“

Ähnlich wie sie unterstützen auch international bekannte Namen aus der Breaking-Kultur die Olympia-Aufnahme, so wie B-Boy Storm aus Deutschland und DJ-Renegade von der britischen Soul Mavericks Crew. An der Seite des WDSF wollen sie über szeneverträgliche Austragungen der Wettkämpfe beraten und ein Konzept für Qualifikationen und Bewertungssysteme entwickeln. Das Misstrauen ist geblieben, doch mit der neuen Möglichkeit zur Partizipation hat sich der Wind etwas gedreht. Der Sprung von der PVC-Matte im Jugendzentrum auf das olympische Parkett – er wird Realität werden.  

Felix ten Thoren

Felix widmet sein Studium der historischen und systematischen Musikwissenschaft in Hamburg. Er wurde mit HipHop sozialisiert, findet aber auch Gefallen an diversen Stilrichtungen von Blues bis Hardcore.

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