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Wolf Alice und “Blue Weekend”: Katakomben im Inneren | Jetzt lesen |
Man kann über Wolf Alice viel behaupten, aber nicht, dass sie kein Konzept für ihre Musik hätten. Für "The Clearing" verlagert die britische Band die inspirativen Fokus über den großen Teich und arbeitet immer wieder mit starken Americana-Einschlägen. Große Gesten, scheppernde Pianomelodien, zuckrige Rhythmen prägen die 11 Songs des Albums. Von der unterkühlten Neonlicht-Urbanität eines "Blue Weekend" scheint nicht allzuviel übrig bleiben. Als großer Fan dieser Platte nehme ich diesen Schritt mit einer Mischung aus Anerkennung und Enttäuschung wahr, denn auch wenn vielen einzelnen Songs durchaus etwas abgewinnen kann, will der Funke nicht so recht überspringen, zu ausladend ist die Theatralik, die "The Clearing" innewohnt. Was bleibt ist das ungebrochen großartige Gespür dieser Band für Songwriting und die immernoch enorm einfühlsamen Texte von Ellie Rowsell.
Dass Wolf Alice eine EP mit eigenen Songs in Lullaby-Versionen veröffentlichen, ist ein bisschen so, als würden Die Ärzte eine Punk-EP rausbringen. Die fünf Songs sind zwar auch in der intrumental reduzierteren Variante noch stark geschrieben und atmosphärisch, allerdings fehlt die grandios stimmige Produktion, die "Blue Weekend" zu einem so großartigen Album gemacht haben. Wenn überhaupt was für Hardcorefans, aber auch dann kann man einfach besser das ganze Album hören, zumal es da auch ein weitaus größeres Spektrum an Emotion zu bewundern gibt.
Wolf Alice gelingt mit “Blue Weekend” ein nahezu perfekter Balanceakt zwischen großen musikalischen Gesten und zerbrechlich-intimen Erzählungen. Von solchen Alben kann es gar nicht genug geben.