Das Aus der Jugend - entdeckt im Trust #231, angehört und mir bleibt nur zu sagen, dass dieses Album der Hammer ist. Kritische Themen wie Mindestlohn, hippe Linksextremisten, Abschiebungen mit Unterstützung der SPD, Wehrpflicht oder auch Chancen(un)gleichheit werden direkt-ironisch auseinandergenommen. Textzeilen wie "Wenn Opa mehr Soldaten will, soll Opa an die Front" oder auch "Wenn sowieso alles am Arsch ist, warum fackeln wir's nicht ab" zeugen von einer ungezügelten verbalen Radikalität, die in dieser verwirrenden und verstörenden Dekade wichtiger denn je ist. Mich holt diese Sprache total ab. Der Sound passt in keine Schublade. Punk, Indie-Pop, Klassik-Intro, quasi in jedem Track steckt ein Hauch von allem. Die 16 Tracks in 35 Minuten klingen als wären sie als First Take direkt auf Vinyl gestanzt worden - scheißegal, das alles musste raus aus den Köpfen. Wobei der letzte Track mit über 6 Minuten eine wunderbare Selbstabrechnung ist, in der die Band aus Freiburg sich mit den eigenen Idealen und dem Aus der Jugend konfrontiert und das eigene Scheitern zugeben muss. Selten habe ich so viel Spaß beim Hören eines intelligenten und politischen Albums gehabt wie bei "für immer niemals sein wie ihr". Anspieltipps: "Wehr dich gegen die Pflicht", "F**k Mindestlohn", "Antifa auf Klassenfahrt", "Das Aus der Jugend"