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Buchrezension

Buchrezension: "Satan, kannst du mir noch mal verzeihen"

11.12.2021 | Johannes Kley

Lucio und ich sind beide, neben den Ältesten in der Redaktion, die einzigen mit DDR-Geburtsurkunde. In den Anfangstagen des Zines ging es vor allem um Punkrock und da war es doch mal Zeit, sich mit der Ost-Punk-Legende schlechthin zu befassen. Zeit für Schleim-Keim und Otze.
Sänger Otze
©
Ventil Verlag/Steffen <schölzel/https://www.ventil-verlag.de/titel/1844/satan-kannst-du-mir-noch-mal-verzeihen-erweiterte-neuauflage

Als ich 13, 14 oder 15 Jahre alt war, war ich mit meinen Eltern zu Gast bei der Familie einer (ich glaub zu der Zeit schon ehemaligen) Klassenkameradin. Diese war so ziemlich der erste persönliche Kontakt zu einer echten Punkerin. Ich weiß noch, dass sie damals Limewire (der iTunes-Store früherer Jahre, nur ohne bezahlen, dafür mit Gratisviren) offen hatte und da kamen wir auf das Thema Musik. Sie empfahl mir Knochenfabrik und Schleim-Keim. Ich hab nie wirklich reingehört (sorry Therese), weil ich mich in meiner eigenen Punkphase, abgesehen von Ärzte und Hosen, eher für englischsprachige Sachen interessierte und auch recht schnell zu Goth und dann Emo abwanderte, weil ich halt lieber jammer, als was zu machen. Mit 33 Jahren hab ich zwar noch meine Springerstiefel, aber mittlerweile einen Fersensporn und muss somit bequeme Turnschuhe tragen, so dass ich diese wohl auch für immer im Schrank lassen kann. Egal, auf jeden Fall ist mir dieser Name nie aus dem Kopf gegangen. Ich hab dann vor einiger Zeit ein Buch beim Ventil Verlag bestellt und bekam da so ein kleines Werbeheftchen dazu und da war eben ein Buch über Schleim-Keim drin. Gekauft. 

Das Buch von Anna Hahn und Frank Willmann besteht zum größten Teil aus Zeitzeugenberichten. Also Menschen, die Dieter "Otze" Ehrlich, den Sänger und Hauptmensch von Schleim-Keim, persönlich getroffen haben. Nicht alle sind positiv und einige hinterlassen Kratzer am Image des großen Ost-Punkers. Otze war nicht der heroische Mensch, den viele in ihm sehen wollen und doch ist es interessant zu erfahren, was er gemacht hat, bevor er 1999 seinen Vater mit einer Axt erschlug und später, mit 41 Jahren, in der Verwahrung verstarb. Das Buch enthält witzige Anekdoten aber auch viel Tragik.

Viel interessanter fand ich jedoch die ganzen kleinen Details über die Punk-Szene der DDR. Die Sex Pistols waren laut und auch Slime haben angeeckt, aber die mutigsten Punks waren doch die in der ehemaligen DDR und UdSSR, denn denen drohten wirklich noch Knast und schlimmeres. Einfach für's Punk sein. Viele DDR-Punks von damals kommen zu Wort, ab und zu auch mit Fotos von damals, und berichten von heimlichen Gigs, dem Gefühl temporärer Freiheit durch die Musik und Stress mit der Stasi oder eben auch mit Otze. 

Als Mensch, der die DDR nur aus Erzählungen kennt, ist das Buch absolut empfehlenswert und wenn es nur als Warnung vor einem Regime fungiert. Als Punk(musikfan) ist es das auch, einfach weil einige Ost-Punkbands wie die Fanatischen Frisöre oder Wartburgs für Walter erwähnt werden, die ich ohne dieses Buch vielleicht nie kennengelernt hätte. 

Mein Punkzeit ist vorbei, aber ich fühle mich der Szene immer noch verbunden und habe das Buch an einem Wochenende verschlungen. Es ist leicht zu lesen, gut geschrieben und gibt tiefe Einblicke in eine Zeit und Szene, die die meisten von uns nie erlebt haben.

Punk may be dead, aber trotzdem spannend und lesenswert.

Joe und sein Hund Spiggy

Johannes Kley

Kolumnist und Konzertmuffel Joe ist Gesundheits- und Krankenpfleger in Bochum, liebt seinen Hund, liest leidenschaftlich gern, gibt ungern Bewertungen für Alben ab, ist Musikliebhaber, irgendwo zwischen (emotional) Hardcore, Vaporwave, Goth-Pop und Nine Inch Nails und versorgt euch unregelmäßig mit geistigen Ergüssen aus seiner Gedanken- und Gefühlswelt. 

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