Direkt zum Inhalt
  • Das Team
  • Unser Podcast
  • Top 100 Alben 2025
logo
  • Magazin
    • Magazin
    • Reviews
    • Konzertberichte
    • Interviews
    • Besondere Rubriken
      • Besondere Rubriken
      • Diversität in der Musikbranche
      • Mehr als nur Musik
      • Fan-Reports: Wie wir Musik lieben
      • Musik und Umwelt
      • Around the World
      • Musik in Zeiten von Corona
      • Bild und Ton
      • Als Newcomer in der Musikwelt
      • Mental Health
      • Musik und Medium
      • Straßenmusik
      • Extreme Musik
      • Musik in der DDR
    • Kolumnen
      • Kolumnen
      • Unter dem Radar
      • Im Kreuzverhör
      • Joes VaporPlaza
      • Mein Lieblingssong
  • Reviews
  • Konzertberichte
  • Magazin
    • Magazin
    • Reviews
    • Konzertberichte
    • Interviews
    • Besondere Rubriken
      • Besondere Rubriken
      • Diversität in der Musikbranche
      • Mehr als nur Musik
      • Fan-Reports: Wie wir Musik lieben
      • Musik und Umwelt
      • Around the World
      • Musik in Zeiten von Corona
      • Bild und Ton
      • Als Newcomer in der Musikwelt
      • Mental Health
      • Musik und Medium
      • Straßenmusik
      • Extreme Musik
      • Musik in der DDR
    • Kolumnen
      • Kolumnen
      • Unter dem Radar
      • Im Kreuzverhör
      • Joes VaporPlaza
      • Mein Lieblingssong
  • Reviews
  • Konzertberichte
logo
  • profile_round [#1342] Created with Sketch.
    • Anmelden
  1. Startseite
  2. Kolumnen
  3. Im Kreuzverhör
Im Kreuzverhör

Im Kreuzverhör #60: Halsey - "If I Can't Have Love, I Want Power"

25.12.2025 | Nataly Sesic

Im Kreuzverhör stellt sich die Redaktion gemeinsam Platten außerhalb ihrer Komfortzone. Zur Weihnachtszeit wirft Nataly besonders freudvoll ein Album in den Ring, das bei ihr seit Jahren die Playlist hoch und runter läuft: "If I Can't Have Love, I Want Power" von Halsey.
©
Spotify

Nataly Sesic

Ich rede gar nicht groß um den heißen Brei: "If I Can't Have Love, I Want Power" ist unter der Top 5 meiner Lieblingsalben. 

Produziert von den Nine Inch Nails-Männern Trent Reznor und Atticus Ross, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten über die Band hinaus als Komponisten und Produzenten einen Namen gemacht haben, sehe ich dies als Halseys Karriere-definierendes Album. Und das ist nicht leicht gesagt, wenn man sich Halseys Diskographie anschaut. 

So mancher mag Halsey als eine Modeerscheinung der 2010er geringschätzen, eine von vielen halbwegs alternativen Popgören, die man vor allem von den kunterbunten Tumblr-Dashboards derselben Zeit kennt. Ihr 2015 veröffentlichtes Album "Badlands" ist eine Zeitkapsel der damaligen Popkultur extrem online verwurzelter Teenies, ausmusiziert in der Hymne "New Americana". 
Leider hat mich Halsey damals knapp verfehlt; 2015 war ich 21 Jahre alt und habe meine Tumblr-Phase schon hinter mir gelassen. Erst 2020 fängt sie mich mit "Manic", einem deutlich erwachsenerem und in vielerlei Hinsicht melancholischerem Album, wieder ein, und ich werde zum eingefleischten Halsey-Fan. 

"If I Can't Have Love, I Want Power" trifft mich, wie sicher viel vom Publikum, ganz überraschend mitten in der Pandemie. So wie auch Taylor Swift scheinbar die Finger nicht von ihrem Piano lassen konnte, und uns so zwei Pandemie-Alben gönnte, befand sich auch Halsey in einem Schaffens-Hoch, angetrieben durch eine ganz besondere Neuerung in ihrem Leben: Im Juli 2021 bekommt sie ihren Sohn. Tatsächlich war die "Sorge" des Labels, das Halsey stark von dem Cover und, laut eigener Aussage, vom Album allgemein, abriet, dass ein Album über ihre Mutterschaft "unattraktiv" sei. Ich bin froh, dass Halsey sie ignoriert hat (hoffentlich mit erhobenem Mittelfinger).

Man hört definitiv die Spuren dieser Lebensveränderung in den Lyrics von "If I Can't Have Love, I Want Power", doch es geht weniger darum, Halsey in die Schublade "Mutter" zu stecken (und zu verstecken) und mehr darum, sie als Frau, beziehungsweise weiblich gelesene Person, zu verstehen. In eigenen Worten geht es in dem Album um "motherhood, gender identity and body horror". 

Es werden ganz neue Töne angeschlagen; wir sind lange aus den "Badlands" raus. Sechs Jahre später ist Halsey nicht mehr der rebellische, blauhaarige Teenager, der über Herzschmerz schreibt. In "If I Can't Have Love, I Want Power" zerreißt sich Halsey und zeigt uns ihre Einzelteile: unheimlich, ehrlich, gelegentlich auch unsympathisch. Die Produktion von Reznor und Ross unterstreicht das schleichende Gefühl von Unbehagen, das Halsey durch jeden Song zieht. 
Für mich ist "If I Can't Have Love, I Want Power" das Halsey-Album, das man gehört haben muss, welches zeigt, dass sie viel mehr ist als ein Trend der frühen sozialen Medien. Dass sie keinen Platz am Pophimmel gefunden hat, weil sie so viel größer ist als die Form, in die man versuchte, sie mit Chainsmokers-Features zu pressen. 

Kai Weingärtner

Halsey kommt bis zu dem Punkt, an dem ich das Album für diesen Artikel zum ersten Mal anschmeiße, in meinem musikalischen Alltag nur namentlich vor. Klar, ich weiß dass sie eine DER 2010er-Pop-Artists ist und dass ihre Alben Teenager mit Internet-Vergangenheit (-Gegenwart & -Zukunft) teils wegweisend geprägt haben. Wie sich das alles konkret anhört, erfahre ich hier allerdings zum ersten Mal.

Der erste Irritationsmoment kommt allerdings schon, bevor ich "If I Can't Have Love, I Want Power" zum ersten mal höre. Auch wenn das Foto, dass als Albumcover herhält, mit Natalys Erklärung durchaus Sinn ergibt, löst der überbordende Pomp dieser (Selbst-)Inszenierung in mir eher Stirnrunzeln als Vorfreude aus. Und Alben über Mutterschaft hin oder her, das eigene Kind (ich nehme an darum handelt es sich bei dem Baby auf dem Cover, falls nicht ist das ganze aber nochmal eine ganz andere Diskussion) auf dem Album zu zeigen, finde ich persönlich dann doch ein bisschen geschmacklos, vor allem da es auf dem Weg der biblischen Bildsprache, den Halsey hier einschlägt, durchaus subtilere, weniger exponierende Metaphern gegeben hätte. 

That out of the way, wie klingt denn das Album eigentlich? Ziemlich gut, ist die spontane Antwort, die ich darauf geben würde, auch wenn das bei Pop-Platten dieses Kalibers selten ein Fettnäpfchen darstellt. Halsey hat mit der Auswahl ihrer Produzenten Trent Reznor und Atticus Ross aber offensichtlich einen bewussten Schritt in die alternativen, industrial-angehauchten Gefilde des Pop gemacht, und der funktioniert wunderbar. Das Album hält über fast eine Stunde eine großartige Dynamik innerhalb und zwischen den Songs aufrecht, die Instrumentierung ist mal dröhnend in your face und mal zurückhaltend, vom epochalen Piano bis zu schroffem Garagerock ist alles dabei. Zusammengehalten wird das über die Tracklist hinweg durch Halseys Gesang, for better or worse. Denn wenn man dem Album eins vorwerfen kann, dann ist es die Art und Weise, wie die Vocals in Szene gesetzt werden, nämlich immer gleich. Halsey donnert glasklare Melodien über alles, was den Songs zugrunde liegt. Für Fans mag das genau das sein, was sie von der Platte erwarten und hören wollen, für mich schmälert das allerdings mit jedem neuen Song den ansonsten üppigen Abwechslungsreichtum von "If I Can't Have Love, I Want Power". Schon klar, der Name verlangt auch irgendwie diese Dominanz, aber hätte man das nicht nuancierter angehen können? So klingen Tracks wie der ansonsten recht grimmige "Easier than Lying" eher nach überzuckertem 2000er-Poppunk als nach echtem Missmut, oder der wuchtige "I am not a woman, I'm a god" so viel glattgebügelter als er hätte klingen müssen. 

Das liest sich jetzt alles doch recht harsch, daher fühle ich mich an dieser Stelle nochmal verpflichtet zu sagen: Ich hatte schon eine ziemlich gute Zeit mit diesem Album, allerdings konnte das Endprodukt nicht ganz mit den vielversprechenden Ansätzen mithalten, oder um mal kurz in die Rolle eines Assistenztrainers in der Pressekonferenz nach einem Unentschieden zu schlüpfen: "Da war mehr drin".

Frank Diedrichs

Ich kannte bis vor wenigen Tagen gar nicht. Ohne Natalys Hinweis wäre mir If I Can’t Have Love, I Want Power wohl nie begegnet – und bevor ich über Plattensprung so viel neue, für mich früher untypische Musik entdeckte, hätte ich es wahrscheinlich auch gar nicht erst angehört. Aber seit 2023 höre ich anders hin. Offener. Weniger festgefahren. Dass es eine kritische Sicht auf Halsey gibt – Popsternchen, Popgöre – wusste ich nicht. Entsprechend unvoreingenommen war mein erster Durchlauf. Der Blick auf das Cover löste etwas zwischen Mut und Überheblichkeit in mir aus. Nach der Beschäftigung mit ihrer Biografie war jedoch schnell klar: Hier zeigt sich eine Frau, die sich bewusst kraftvoll, verletzlich und erhaben zugleich inszeniert. Eine Form von Empowerment, die nicht aufgesetzt wirkt. Viele Songs tragen diese Kraft in sich: The Tradition, The Lighthouse, Easier Than Lying. Der Einfluss von Trent Reznor und Atticus Ross ist spürbar – typisch Nine Inch Nails an manchen Stellen, mit Ausflügen in Noise, Verzerrungen und anderen Grenzbereichen. Das Album ist als musikalische Fernbeziehung entstanden. So klingt es an manchen Stellen „zusammengebaut“. Manches wirkt fast überproduziert, behält aber dennoch Charme, wie das beinahe countryhafte Darling. Was mir besonders gefällt, ist die konzeptionelle Klarheit: die intime Auseinandersetzung mit Mutterschaft, Körperlichkeit, Identität und Verletzlichkeit. Dass manche Menschen darin eine „Inszenierung von Mutterschaft“ sehen, verstehe ich nicht. Halsey schreibt mit einer mit Authentizität, Offenheit und einer unattraktiven Ehrlichkeit, die weder schmeichelt noch gefällig sein will. Ich feiere nicht das ganze Album – aber seine Grundhaltung. Halsey wird nicht meine Lieblingskünstlerin, und If I Can’t Have Love, I Want Power wird kein Lieblingsalbum. Aber beides nehme ich ernst. Und beides respektiere ich.

Dave Mante

Endlich bekomme ich mal zufällig ein KV-Album, welches ich bereits kenne, aber lange nicht mehr gehört habe, und als mir Nataly die Nachricht schickte, war meine Reaktion nur: "YES ICH LIEBE HALSEY".
Schon bei Release war "If I Can’t Have Love, I Want Power" eines der prägendsten Alben des Jahres und die eindrucksvolle Präsentation startete bereits beim imposanten Cover-Artwork. Auf dem Album selbst lebt Halsey ihre fast grenzenlose Genrekreativität aus und nimmt sich Rhythmen und Instrumentals aus sämtlichen Genres und legt ihren eigenen Touch dazu. "Bells in Santa Fe" als ein Indie-Popiger Ohrwurm-Garant, "Lilith" mit den Hip-Hop Anleihen oder "Easier than Lying" oder "Girl is a Gun" als Indie-Rock-Hymnen. Dazu, und das verrät ja schon das Cover, Texte, welche vor allem über Themen wie Feminismus, Liebe und Selbstzweifel sprechen und das Ganze sehr gut und vielseitig auf diverse Punkte bringen.
"From a tender age, I was cursed with rage" um eines der diversen zitierwürdigen Textschnipsel zu nennen, welche allein auf diesem Album existieren. Halsey ist wie Künstlerinnen wie Phoebe Bridgers oder Julien Baker eine Wundertüte der Emotionen und musikalischer Finesse. Entschuldigt mich bitte, es ist Weihnachten und ich muss die Wolfgang Petry-CD gegen Halsey tauschen.

Nataly Sesic

Unter Freund:innen weiß man: Wenn du neue Musik auf die Ohren brauchst, fragst du Nataly. Als Maximalistin im wahrsten Sinne des Wortes liebt sie „too much“: sei es Pop der 2010er, Rock der 80er oder mysteriöse Subgenres irgendwo zwischen tumblr und Totalausfall; Nataly hat dazu eine Meinung - und sicher einige Fun Facts parat. Wenn sie nicht gerade auf einem Konzert ist, macht Nataly die Hallen ihrer Universität unsicher, schreibt oder liest Bücher oder hat selber die Gitarre in der Hand.

Kommentare

Bitte melde dich an

Bitte melde dich mit deinen Zugangsdaten an, um einen Kommentar zu verfassen. Solltest du noch keinen Account bei uns haben kannst du dich ganz einfach registrieren.
Anmelden
Registrieren
logo
Weitere Links
DatenschutzImpressumLoginSo bewerten wir