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Interview

Interview: Will Hirst von “Restraining Order"

09.09.2025 | Nataly Sesic

“Future Fortune”, das dritte Album der Hardcore-Band Restraining Order aus West-Massachusetts, steht ab dem 12.09.2025 in den Startlöchern. Ich treffe Schlagzeuger Will Hirst zum Zoom-Kaffeeklatsch und wir sprechen über die Hardcore-Szene in Boston, den aktuellen Album-Zyklus und ob Restraining Order wirklich aus einem Neujahrsvorsatz heraus entstanden ist.
©
Kathy Garcia

Das Gespräch beginnt mit der Frage, ob Dunkin Donuts wirklich den besten Kaffee in Boston hat. Will lacht – natürlich gibt es zahlreiche lokale Coffee Shops, die diesen Ehrentitel mehr verdienen, aber man kommt doch nicht umher, in der Fast Food-Kette des Vertrauens vorbeizuschauen. Und wenn man schon für den Kaffee kommt, kann man gleich einen Donut mitnehmen. 

Der Ethos von Restraining Order ist ähnlich humorvoll und entspannt. Die einzelnen Mitglieder der Band – Pat Cozens, Kyle Beaudreault, Jake Miller, Keith Freeman und Will Hirst – waren bereits lange Teil verschiedener Hardcore-Bands aus der Region, bevor sie sich zu einer Band zusammenfanden. 

Die Bandmitglieder sind alle in den frühen 2000ern in Massachusetts, speziell West-Mass, aufgewachsen, und haben so viel von den regionalen Einflüssen mitgenommen. 

Im Westen gab – und gibt – es klar einen lokalen “Flavour” an Hardcore, doch Will und Co. hatten auch den Luxus, nur etwa anderthalb Stunden von Boston entfernt zu wohnen: seiner Meinung nach das Epizentrum des 2000er-Hardcore. Dorthin verschlug es die Jungs, um erste Erfahrungen in der Szene zu machen, Konzerte zu besuchen und ihre eigene Meinung zur Musik zu bilden. Heute ist die Szene deutlich durchmischter, aber auch diverser. Boston ist eine der größten Städte der USA, eine weltbekannte Universitätsstadt, die zahlreiche Student:innen und junge Menschen aus aller Welt anzieht. Die Einflüsse sind vielseitiger, Genres und Künstler:innen inspirieren sich gegenseitig. Durch das Internet ist eine extrem lokale Szene eher selten geworden. 

Im Westen, speziell Springfield, fühlt es sich immer noch eher “mid-western” an, explizit separat von den Eliten der Ost- und Westküste. Deutlich weniger Bands, eine spürbar kleinere Szene – aber jede Menge Herz, findet Will.

Tatsächlich war die Entscheidung, sich zusammenzutun, einem Neujahrsvorsatz geschuldet. 

Sie waren alle Mitte 20, hatten mit den anderen Bands schon einiges an Live-Erfahrung gesammelt und wollten ein eigenes Projekt starten. Der vage Plan: Über die Feiertage werden wir alle faulenzen, aber Anfang Januar probieren wir uns mal an einer Demo. Unerwartet sprang der Funke direkt über; nach zwei, drei Proben stand die Demo schon. Das war sicher auch der Erfahrung aus früheren Bands geschuldet, aber die Chemie zwischen den Jungs hat einfach gepasst, schon von der allerersten Probe an. 

Es gab keinen klaren Plan, keine Zielgerade, auf die sie hinarbeiteten. Sie wollten sich und die Musik ernst nehmen, sehen, wie weit sie es schaffen können. Zuerst kam die Demo, dann waren genug Songs für eine 7-Inch zusammengekratzt, dann kam die erste LP…und immer so weiter, bis zum Debütalbum “The World Is Too Much” (2019). 2023 folgt das zweite Album, “Locked In Time”.

Auf die Frage hin, wie Will “Future Fortune” in einem Wort beschreiben würde, lacht er erst mal. “Concise”, sagt er – kurz und bündig. Das letzte Album ist sehr experimentell geworden; sie haben ihren Punk-Stil an vielen Stellen mit Synth verwandelt, vielleicht sogar verwässert. Im neuen Album lag das Augenmerk darauf, präzise zu sein, Songs kurz zu halten, sich nicht zu verkünsteln. Die Einflüsse von Restraining Order sind den Hardcore-Bands der 80er-Jahre geschuldet, Will war es aber wichtig, junge Hörer:innen nicht abzuhängen. Die Inspirationen sind “retro”, doch die Produktion ist modern genug, dass man auch Spaß hat, wenn man The Circle Jerks nicht kennt. Das wichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben, und die Musik zu spielen, die einem selbst gefällt, findet Will. Sie sind zwar nicht “en vogue”, aber authentisch; und das bedeutet mehr.

Das neue Album (“Future Fortune”) veröffentlichen sie erstmals unter dem Label Blue Grape Music. In der Regel versucht Will, sich seine “take it or leave it”-Attitüde zu behalten. Man kann das Album mögen, oder eben nicht. Durch das neue Label ist aber definitiv der Druck da, eine gute Performance abzuliefern. Aller Punk-Gefühle zum Trotz möchte man die Menschen, die an einen glauben, nicht enttäuschen. 

Blue Grape hat ihnen freie Hand gelassen, und dafür ist Will dankbar: Größere Labels wollen tendenziell mehr Mitspracherecht, bei Blue Grape konnten die Jungs ihrer eigenen Stimme folgen. Auch die Bandbreite an Künstler:innen aus verschiedenen Genres, die bei Blue Grape unter Vertrag sind, haben Restraining Order zu diesem Label hingezogen. In der Zukunft hoffen sie, mit ihren Label-Kolleg:innen kollaborieren zu können. 

Um Restraining Order zu verstehen, so Will, muss man sie live gesehen haben. Manche traditionelle Hardcore-Fans können ihren Songs auf der Platte vielleicht nichts abgewinnen, aber wenn man einmal bei einem Konzert dabei war, die Energie gespürt hat, die Freude und Ekstase, dann weiß man genau, worum es bei Restraining Order geht. Es lohnt sich, die Platte von vorne bis hinten durchzuhören, sich mit der Stimmung gehen zu lassen. Will versteht die Anziehungskraft des Shuffle-Knopfs, aber er hofft, dass Zuhörer:innen dem Album als Gesamtwerk eine Chance geben. Für ihn ist ein stimmiges Album wie ein guter Film, den man sich gerne noch ein weiteres Mal reinzieht. 

Restraining Order geht im Herbst 2025 wieder auf Tour. Das neue Album ist gerade erst fertig, aber Will sieht sich schon an der nächsten Platte arbeiten. Sie sind eigentlich immer am Schreiben, sagt er. Ob sie wieder nach Deutschland kommen, beantwortet er mit einem verschmitzten “There’s Talks”. Ich versuche Restraining Order mit dem Versprechen von gutem Kaffee und Bier nach München zu locken – wünscht mir Glück.

Das neue Album “Future Fortune” ist ab dem 12. September 2025 digital erhältlich. Ab dem 26. September ist die Platte auch als Vinyl erhältlich. 

Nataly Sesic

Unter Freund:innen weiß man: Wenn du neue Musik auf die Ohren brauchst, fragst du Nataly. Als Maximalistin im wahrsten Sinne des Wortes liebt sie „too much“: sei es Pop der 2010er, Rock der 80er oder mysteriöse Subgenres irgendwo zwischen tumblr und Totalausfall; Nataly hat dazu eine Meinung - und sicher einige Fun Facts parat. Wenn sie nicht gerade auf einem Konzert ist, macht Nataly die Hallen ihrer Universität unsicher, schreibt oder liest Bücher oder hat selber die Gitarre in der Hand.

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