Kali Uchis kennt auf ihrem neuen Album vor allem zwei Daseinszustände: Entweder fährt die Künstlerin mit wuchtiger Beatlastigkeit auf oder ackert sich durch abgespacete klangliche Schwaden, die etwas wie die Fiebertraum gewordene Erinnerung an R’n’B-Klassiker der vergangenen zwei Dekaden klingen. Während die Hip-Hop-Gangart dabei durchaus packen kann, nehmen die etwas konturloseren Teile der Platte zunehmend immer mehr Raum ein. Das hat auf Dauer durchaus seine Längen. Die knackigeren Momente der Platte wirken dafür zwar umso markanter, aber ein CDU-Werbeplakat wird auch nicht zum Rembrandt, nur weil es auf Raufaser-Tapete hängt. Dennoch hat “Orquídeas” eigentlich seine Highlights, die auf Albumlänge leider etwas verloren gehen.
