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Kolumne

Joes Nagelstudio: "Pretty Hate Machine" - zwischen Tanz und Tränen

28.07.2021 | Johannes Kley

Über lange Zeit war „Pretty Hate Machine“ die einzige Schallplatte in meinem Besitz und markiert den Beginn von Nine Inch Nails. Es wird also Zeit, ein wenig darüber zu schreiben und euch die Schönheit des Erstlingswerks der Band zu zeigen.
Beide Cover des Albums und der Reissue, auf denen ein verzerrtes Bild einer Turbine zu sehen ist
©
Nine Inch Nails/Gary Talpas/Rob Sheridan/nin.wiki

Im Jahr 1989 veröffentlichte Reznor „Pretty Hate Machine“ und legte damit den Grundstein für seine Karriere. Das Album beinhaltet viele Tracks, die bis heute ins Live-Repertoire gehören, also seit über 30 Jahren nicht obsolet geworden sind. Das muss einen Grund haben und den versuche ich dieses Mal so gut es geht aufzuzeigen. Bevor Reznor Nine Inch Nails gründete spielte er in einigen Synthpop-Bands wie Exotic Birds oder Option 30, welche eher kitschig als tiefgründig erscheinen. Diese Einflüsse sind auf „Pretty Hate Machine“ und vor allem auf den Demo-Aufnahmen noch deutlich zu hören.

Sein Label war übrigens unerfreut, als es das fertige Album damals zu hören bekam, da die Demos eben noch recht poppig klangen und „Pretty Hate Machine“ deutlich düsterer erschien. Dies führte zu einem langen Streit, sodass Reznor die 1992 erschienene „Broken“-EP heimlich aufnahm, damit ihm niemand in die Produktion reinreden konnte. Doch das ist heute nicht das Thema.

„Pretty Hate Machine“ war das letzte Album, was ich 2005 nach meiner Entdeckung der Band gekauft habe und ich habe es für eine Weile als Lieblingsalbum der Band gesehen, bis ich die depressive Schönheit von "The Downward Spiral" vollends aufnehmen konnte. Über lange Zeit war es - wie bereits erwähnt - aber auch die einzige Schallplatte die ich besaß, da meine damalige Freundin mir das Album als Vinyl schenkte und es viele Jahre dauerte, bis ich genug Geld hatte, um mir den Rest auch zu kaufen. Aber es passte damals sehr gut, da ich das Album bis heute sehr liebe und die Mischung aus den düsteren Texten und der 80er-Produktion einfach grandios finde. Es erinnert ein wenig an Depeche Mode und Skinny Puppy, hat aber doch eine deutliche eigene Handschrift.

Zur Produktion ist zu sagen, das Trent damals als Hausmeister in einem Studio arbeitete und nachts, wenn niemand da war, die Erlaubnis hatte, seine Songs aufzunehmen. Größtenteils in Eigenregie saß der junge Trent damals also in einem Studio und schrieb die Demos für das Album. Natürlich bekam später alles noch etwas Feinschliff. Wer Interesse an den frühen Aufnahmen hat, kann einfach mal nach „Purest Feeling“ im Internet suchen. Das Album ist echt hörenswert und beinhaltet einige Songs, die es nicht auf das finale Album schafften und Versionen bekannter Songs, die deutlich anders klingen.

„Pretty Hate Machine“ ist abwechslungsreich und bietet wütende Hymnen wie „Head Like A Hole“, welcher vor einiger Zeit von Miley Cyrus gecovert und für eine „Black Mirror“-Folge auch parodiert wurde, aber auch eine der großen Balladen des Musikers. „Something I Can Never Have“ war mein Anthem damals. Liebeskummer-Joe hat diesen Song so oft gehört, dass es mir peinlich wäre, wenn ich diese Band nicht so lieben würde. Reznors Alter ist noch deutlich hörbar und die Songs, aber eben besonders dieser, klingen noch etwas unreifer als die Werke, die folgen sollten. Aber die Songs treffen einen Nerv und auch wenn der Kitsch der Synth-Pop-Zeit dem Ganzen noch ein wenig anhaftet, sind die Tracks gefühlvoll und zeigen bereits, in welch düstere Gefilde Reznor musikalisch noch vordringen würde.  

Auch die anderen Songs des Album sind hörenswert, sei es „Sin“ oder „Terrible Lie“. Erwähnenswert ist „Down In It“. Beim Videodreh zu dem Song, wurde eine Kamera mit einem Wetterballon verbunden um Reznor von oben zu filmen, doch die Kamera wurde davongetrieben und tauchte auf einem Maisfeld auf. Das FBI wurde eingeschaltet, weil die Behörde davon ausging, dass es sich um ein Beweisstück in einem Mordfall handele.

Aber auch abseits dieser Geschichte, ist „Down In It“ ein interessanter Song. Reznor hat offen zugegeben, dass er versucht hat, ihn so wie „Dig It“ von Skinny Puppy klingen zu lassen. Es dauerte nicht lange, bis beide Bands gemeinsam auftraten. Auch wenn einige Menschen den Song als Rip-Off sehen, hat „Down In It“ definitiv eine eigene Identität, welche auch durch Reznors Rap-Gesang kommt.

 

An sich wurde auf „Pretty Hate Machine“ sehr viel geliehen und viele Samples genutzt. Copyright war noch nicht so streng wie heute und so finden sich Samples von Prince, Jane’s Addiction und einigen unbekannten Quellen auf dem Album, welche teils nach Jahrzehnten erst entdeckt wurden. Ich kann dafür übrigens den Podcast „Nailed“ empfehlen. Das Paar lädt zu einer Reise durch alle Veröffentlichungen der Band ein und zeigt in der dritten Folge auch einige Beispiele der Samples. 

Doch was macht "Pretty Hate Machine" so schön? Es ist die Mischung aus 80er-Tanzbarkeit, mit all ihren Drum-Machines und Synthesizern, und den Texten über Liebeskummer, Frust und Wut, gepaart mit einem noch recht unschuldigen Reznor. Die depressive Energie von "The Downward Spiral" oder "The Fragile" ist noch nicht vorhanden, vermutlich weil weder stressiges Tourleben, Ruhm oder zu viele Drogen eine Rolle in seinem Leben spielten. Es ist ein sanfter Einstieg in die Band und von den frühen Werken eignet es sich wohl am ehesten, um anderen Menschen zu zeigen, was Nine Inch Nails sind.

 

Ja, es ist nicht "The Downward Spiral", was für mich DAS Album ist, aber ich liebe es genauso. Es ist hörbar aus den späten 80ern, ohne aber kitschig oder peinlich zu klingen. Es ist ein frustrierter Mensch Mitte 20, der seiner Wut und seiner Trauer ein Ventil gab und damit den Grundstein für eine wahnsinnige Karriere legte.

2010 gab es eine Reissue des Albums, welche klanglich natürlich deutlich knackiger klingt und auch ein Cover von Queens „Get Down Make Love“ beinhaltete, welches vorher nur auf der Single zu „Sin“ erhältlich war. Hier muss jede Person selber wissen, welche Version besser ist. Die ursprüngliche Version klingt eben noch roher und nach 1989, während die 2010-Version mehr für audiophile Menschen bietet, da sie natürlich deutlich sauberer abgemischt wurde. Ich mag beide Versionen und die Grundstimmung ist unverändert. Es ist die wunderschöne Mischung aus 80er-Tanzbarkeit, ein wenig Industrial und dem Gemüt eines jungen Menschen im Rust Belt, der eher auf der düsteren Seite des Lebens wandelt, auch wenn es für ihn im kommenden Jahrzehnt noch weitaus tiefer gehen sollte, was die Relevanz von diesem Album aber nicht schmälert.

"Pretty Hate Machine" ist ein Produkt seiner Zeit und - neben meiner Freundin natürlich - das Beste, was aus den 80ern kommt. Wer Depeche Mode, Skinny Puppy, Depressionen, Wut oder Synthies mag, sollte sich das Album auf jeden Fall mal anhören. Wer Liebeskummer hat, wird mit "Something I Can Never Have" einen treuen Begleiter finden und die Wut eines "Head Like A Hole" sollte jeder Mensch mal gehört haben. Ihr werdet es nicht bereuen. Ich hoffe, ich konnte ein wenig Interesse wecken und die ein oder andere Person dazu bewegen, in das Erstlingswerk von Trent Reznor einzutauchen. 

Joe und sein Hund Spiggy

Johannes Kley

Kolumnist und Konzertmuffel Joe ist Gesundheits- und Krankenpfleger in Bochum, liebt seinen Hund, liest leidenschaftlich gern, gibt ungern Bewertungen für Alben ab, ist Musikliebhaber, irgendwo zwischen (emotional) Hardcore, Vaporwave, Goth-Pop und Nine Inch Nails und versorgt euch unregelmäßig mit geistigen Ergüssen aus seiner Gedanken- und Gefühlswelt. 

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