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Kolumne

Julius' Jahresrückblick 2019

28.12.2019 | Julius Krämer

2019 war für mich ein Jahr deutschsprachigen HipHops - abseits von Streaming-Rekorden gab es große, künstlerische und erfolgreiche Momente auf der Seite des alternativen Mainstreams. Ach, und ein paar tolle Post-Hardcore-Platten waren auch dabei.
Jahresrückblick Julius

Album des Jahres: Als kleiner Musikjournalist öffnet man manchmal seine Promomails, ahnt nichts böses und wird dann völlig unvermittelt vom neuen Album einer mir bis dato völlig unbekannten Band weggehauen. As Cities Burn haben sich auf "Scream Through The Walls" nach über 15 Jahren wieder zu ihrer ursprünglichen Formation zusammengerauft, und ohne einen Vergleichswert zu haben, kann ich sagen, dass es eine gute Entcheidung war: Dieses Album ist ein widerspenstiges, hochemotionales Post-Hardcore-Biest von mitreißender Progressivität, das in der aktuellen Szene-Landschaft Maßstäbe setzt. Durchgetüftelte Gitarren-Arrangements wie Tiny Moving Parts, mitreißende Screamo-Ausbrüche à la Silverstein und hymnische Melodien, das alles verwoben in einen Pop-Avantgardismus inne, den ansonsten lediglich Bands wie Alt-J in Eingängigkeit konservieren können. Damit habe ich nicht gerechnet.

As Cities Burn - "Scream Through The Walls"

Neuentdeckung des Jahres: Ein Moment der Neuentdeckung, der wohl Deutschrap aus 2019 kollektiv im Gedächtnis bleiben wird, ist das alles überragende Debütalbum des Duos OG Keemo. "Geist" ist überwältigende Straßenpoesie im besten Sinne, ein flowendes Album mit konzeptuellem Überbau, ein Black-Power-Manifest in grauschwarzen Farben. Morbide Ästhetik trifft auf den tiefen Schmerz der Diskriminierung, verzweifelt optimistische Soul-Samples auf den roughen Trap-Nihilismus von Funkvater Frank. Ein Album mit gewaltsamer Sprache, das auf so vielen Ebenen versört, aufrüttelt, wütend macht, verweifeln lässt, begeistert, schockiert. Rassismus und Polizeiwillkür finden in OG Keemos Welt nicht nur auf dem Fernsehbildschirm statt. Deutschrap hat einen neuen Lieblingsrapper.

OG Keemo - "Geist"

Song des Jahres: Kein Track lief bei mir in diesem Jahr so oft wie Max Herres "Athen". Der Elder Statesman des Deutschrap sprengte die Klangvorstellungen aller progressiv denkenden Rap-Künstler einfach auf einmal auseinander. Über fünf Minuten fliegt Herre auf Melancholie und organischer Instrumentierung, auf nachdenklich-analogen Flächen und einem alles überragenden Instrumental-Break. Tuas Handschrift auf dem gepitchten Gesang und kanye-eske Drum-Hits läuten gleich zu Anfang das leise, aber erwartbare Scheitern der Liebe ein: "5 km/h auf dem Seitenstreifen/Wie bring' ich sie dazu, wieder einzusteigen?" Die wahre Großtat von Grown-Man-Rappers ist aber das große, einfühlsame Sound-Design. Warme Synthesizer-Flächen verbinden sich hier mit schwebend-tiefen Gitarren-Akkorden zu Klang gewordener Schwermütigkeit – ein Stilmittel, das sowohl an 70er-Psychedelic erinnert als auch an zeitgenössische Drake-Melancholie. Das Herz des Songs ist aber trotz der überragenden lyrischen Bilder und dem perfekten Mix das 2 1/2 Minuten lange Pink-Floyd-Instrumental im Zentrum des Songs. Dieses in der ersten Single-Auskopplung abzufeuern, könnte man zumindest ambitioniert nennen – die greifbare Band-Ästhetik samt weinerlich-verzerrter Gitarren bietet aber den idealen Kontrapunkt zum erschöpften Spoken-Word-Rap des Künstlers. Selten klang deutscher Rap für mich weiter in der Zukunft, selten so sehr verankert in der Vergangenheit. Pop ist HipHop, und der größte Song deutschen HipHops kam 2019 vom ehemaligen Freundeskreis-Frontmann. Und das gerade, weil "Athen" so selten nach Deutschrap klingt.

Überraschung des Jahres: Dass der tropische Autotune-Rap des Bietigheim-Bissingers RIN in den letzten Jahren so einigen Millenials den Kopf verdreht hatte, wusste ich, habe aber bis auf einige Guilty Pleasures nie Zugang zu seiner Musik gefunden. Ausgerechnet durch die Future-Pop-Könige Bilderbuch zeigt der Stuttgarter, was in ihm stecken kann: Der Titeltrack zu seinem Album "Nimmerland" groovet mit unverkennbarem Winer Neo-Soul-Charme in eine andere Dimension der Entspanntheit. Die Musik der beiden Künstler hat sogar einiges gemeinsam: eine Vorliebe für Autotune, Sexyness, Style und kitschig durchstilisierte Gefühle. "Nimmerland" klingt wie ein Fiebertraum aus fernen Welten, und die butterweich-säuselnden Texte von Maurice Ernst gehören in ihrer surreal-melancholischen Trance wohl auch noch zu den Zeilen des Jahres: "Meine Augen flimmern heut wie kaltes Licht/Alle seh'n den Schimmer, wenn dein Herz zerbricht/Ich geh' nicht mehr schlafen, wenn ich bei dir bin/Oder, es ist was in den Tabletten drin."

 

Julius Krämer

Julius Krämer

Julius stammt aus dem hoffnungslos unterschätzten Wuppertal und studiert momentan Musikpädagogik und Politikwissenschaft in Münster. Neben seiner Tätigkeit als Gitarrist in verschiedenen Bands begeistert ihn alles von Prog über Alternative bis Hardcore, er unternimmt aber auch gerne Ausfüge in HipHop, Jazz oder elektronische Musik und mag dabei besonders die Verarbeitung übergeordneter Gedankengänge oder des Zeitgeschehens in der Musik.

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