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Konzertbericht

Rock am Berg Merkers 2025: Der große Festivalbericht mit Regen, Burritos, Regen und mehr Regen

02.07.2025 | Dave Mante

Wir waren trotz miesem Wetter beim Rock am Berg Festival in Merkers und haben uns so viele Künstler:innen angesehen, wie es möglich war. Dazu hat Dave eine ganze Menge Fotos gemacht.

„Wir sind wieder da!“ Das ist die Attitüde, die herrscht, als wir auf den Feldweg des Waldstadions einbiegen, welcher die letzten paar Meter zum Rock am Berg Merkers abbildet. Ich war letztes Jahr bereits hier und es war mein erstes richtiges Festival seit fünf Jahren. Damals fand ich es schön, mal wieder so dicht an dicht Livemusik zu erleben, wenn es auch einige anstrengende Punkte gab und ich, glaub’ ich, meinen Jahresbedarf an Ibu zu mir genommen habe. Dieses Jahr steht uns allerdings ein großer Negativfaktor bevor, so sagen zumindest die Wetter-Apps. Es soll die ganze Zeit regnen, das nervt und macht vor allem die Nächte ziemlich kalt, und ehrlich gesagt schwitze ich lieber, als zu frieren. Naja, mal schauen, das Line-up spricht wieder für sich und ich hab so einige Highlights vor mir.

DISCLAIMER

Ich hab euch jetzt hier und ich denke, ihr wollt weiterlesen. Aber zuerst machen wir es wie letztes Jahr und ich sage euch kurz und bündig, was in diesem Bericht nicht vorkommen wird. Dieser Bericht soll die schönen Seiten dieses Festivals zeigen, weil das Festival, die Orga und die Menschen nämlich alle durchgehend lieb und zuvorkommend sind, und negative Erfahrungen mit 1–2 Typen im Pit oder von der Bühne lasse ich hier außen vor, ich sage nur kurz, dass ich es super doof finde, wenn man alle meine Aktionen als Fotomensch über meine Schulter kommentiert und mich mit klar kommunizierter, ungewollter Körpernähe belästigt. Außerdem finde ich es blöd, von betrunkenen Menschen in einen Pit gedrängt zu werden, in den ich gar nicht will. Und skandalöse Videoaufnahmen von Künstlern bei fragwürdigen Kontaktaufnahmen mit der Crowd werdet ihr auch nicht finden, finde die Aktion blöd von mehreren Seiten und das Filmen davon noch mehr!

Das war es schon, weiter geht es.

TAG 1 (The Waiting Game)

10 Uhr oder so, ich hätte nie gedacht, dass ich auf ’nem Festival mal so gut schlafen werde. Aber was macht man jetzt 5 Stunden, bis das Gelände öffnet, und 9 Stunden, bis die erste Band spielt?

Viel sitzen, viel gucken und den Rest des Camps lotsen, dass sie ihre reservierten Plätze einnehmen können, derweil hoffen, dass keine Absagen mehr reinflattern, auch wenn die der Dead End Kids schon sehr schmerzt. Währenddessen sagen wir diversen bekannten Gesichtern Hallo, helfen Menschen mit Bier aus und fangen an, unsere Vorräte zu dezimieren. So Butterbrote haben auf einem Festival noch mal einen anderen Vibe als zu Hause. Aber dann, irgendwann, sind alle Zelte aufgebaut, ich hab nochmal zwei Stunden gepennt, weil meine Kombi aus Isomatte und Memoryfoam-Nackenkissen so bequem ist, und die erste Band steht kurz davor, Lärm auf der Bühne zu machen. Pogendroblem aus Köln eröffnen das Rock am Berg 2025 musikalisch und lassen auch sofort einige Pits zu, welche auch schon ziemlich wild, wenn auch nicht so gut gefüllt sind. Der Punk lässt sich super mit dem von Akne Kid Joe gleichsetzen: etwas skurril, etwas witzig und trotzdem hochkritisch. Der Song „Shirt an“ ist hier natürlich nochmal wichtiger, um auf die „No Shirt, no Service!“ Regel hinzuweisen, welche noch immer auf zu wenig Shows und Festivals kommuniziert und durchgesetzt wird. Auch einige Songs vom neuen Album „Great Resignation“ sind zu hören, bin ich sehr gespannt drauf. Als Nächstes spielen Cold Summer auf der Iuventa-Stage, also der neu benannten Torsun-Stage. Kompletter Umschwung an dieser Stelle, denn anstatt des schrillen Punks wartet hier düsterer „Schlechtwetter-Punk“, was eher in eine hardcorige Richtung gehen soll. Hier stehen dann um einiges weniger Menschen und viel Bewegung ist da auch nicht, das hätte aber auch weniger gepasst, lieber lässt man sich vom drückenden Sound der Band wegreißen. Oder aber man wartet schon drüben vor der Mainstage, wo Kochkraft durch KMA aufgebaut haben. Die Band spielt bereits zum dritten Mal hier und haben sich vom Closer des Festivals morgens um 2 zu einem Primetime-Spot gemausert, und man, reißen die hier alles ab. Ihr Trance-Alternative-irgendwas-Punk macht mir jedes Mal wieder sehr viel Spaß, witzige Anekdoten und sehr eindrückliche, persönliche Momente werden geteilt und währenddessen eskaliert der Ground vor der Bühne wie kaum sonst an diesem Wochenende. Mehrere Circle-Pits, Wall of Deaths später verabschiedet sich die Band schon und weist auf ihre baldige Tour hin. GEHT DA HIN! (Und liebe Kochkraft, bitte wieder „Atomuhr“ in die Setlist nehmen! Danke!)

Jetzt gäbe es Oiro auf der Iuventa-Stage für mich, aber den ersten Burrito von Kitchen Riot und einen Moment der Ruhe im Camp, ich laufe ja eh nur 30 Sekunden hin. Der Burrito ballert wie immer und Oiro sind weniger Oi! Als ich erwartet habe, daher keine Oi!-Witze an dieser Stelle.

Zu Waving the Guns komme ich dann etwas zu spät, weil dieser zu früh anfängt, trotzdem bin ich überrascht: Nachdem ich den Hip-Hop-Headliner vom letzten Jahr sehr arrogant und auch musikalisch meh fand, sehe ich hier zum ersten Mal Waving the Guns und mag das auch sehr. Die Wall of Death ist eindrucksvoll, ein paar mehr auf die Fresse-Tracks hätte ich begrüßt. Sehr verständlich übrigens seine Reaktion auf den Typen in der ersten Reihe, der buht, als er über Alkohol und Gras-Abstinenz redet, da klatscht man aus Respekt und mehr nicht! Dass sich der Rapper oft verspielt, kann man sehen, wie man will. Wir sind alle menschlich, das passiert.

100 Blumen höre ich vom Camp aus, ich bin etwas kaputt und lausche dem weirden Mix aus Techno-Beats und Punk gern auch von hier aus zu.

 

Highlight des Tages: Kochkraft durch KMA mit einem der wildesten Pits des Wochenendes

Überraschung des Tages: Waving the Guns mit klugen Texten und einem ganz anderen Vibe

Stimmung: weniger Regen als erwartet, daher gute Laune, Sättigen der Merkersvermissung und der Mac’n-Cheese-Burrito haut ordentlich rein.

Galerie: Freitag

Samstag (Gefühlt der letzte Tag)

Woher dieses Gefühl? Irgendwie denken wir alle, dass das Festival von Donnerstag bis Samstag geht, und durch die letzten Jahre ist das bei vielen so drin, dass die Verwirrung mehrfach groß ist, dass ja morgen noch gar nicht der Abreisetag ist. Wir fassen uns mehrfach an den Kopf und hoffen, dass der Regen irgendwann aufhört. Unser Campdauergast Marlene prophezeit uns, dass jetzt gleich die letzte Husche kommt, das sollen wir heute noch mehrfach hören. Nützt ja nichts, Poncho gesattelt, geht es vor zu Donata. Frontmensch dieser Band ist Donata Voigtschmidt, seit 2025 Mitglied des Bundestages bei der Linken und eine absolut eindrucksvolle Person hinterm Podium und auch auf der Bühne. Wie David von Fjørt später auch anmerken wird, steht diese Person Auge in Auge mit irgendwelchen Faschos in Anzügen, die menschenverachtende Politik wieder salonfähig machen wollen. Währenddessen spielt die Band lupenreinen Punk-Rock und sieht auf der Bühne auch noch mega schick aus. Inklusive Plüsch-Boa und Zebrahosen. Bei Erection fängt es dann richtig an zu schütten, was darin resultiert, dass vor der Bühne fast niemand mehr ist. Das hat die Senkrechtstarter-Band absolut gar nicht verdient. Aber zum Glück siegt die Kultur, denn nach und nach ist den Leuten der Regen egal und vor der Bühne kommt es zur Schlammschlacht. Mit Kurz vor der Sonne spielt danach Rodi als ehemaliger Sänger von 100 Kilo Herz Songs seiner alten Band akustisch sowie auch eigene Songs. Finde ich nicht aufregend genug, um es mir lange anzugucken, und durch den bunten Nebel überall kann ich mir denken, wie das aussieht. Außerdem vermute ich, 100 Kilo Herz eh nächstes Jahr wieder hiersehen zu können, von daher hole ich mir eine Pommes und frage mich, ob meine liebsten Freund*innen von Ersatzkopf schon da sind. Erst zu Shirley Holmes zieht es mich wieder vor die Bühne, jetzt in meiner gelben Regenjacke, damit mich auch niemand verlieren kann. Shirley Holmes habe ich mir allerdings etwas spektakulärer vorgestellt, das Alarmsignal-Feature macht aber schon jetzt mehr Lust auf später, wenn die Band auf der Mainstage spielen wird. Kurz Ersatzkopf begrüßt, da geht es auch schon zu meinem persönlichen Headliner. Fjørt ballern von Anfang an, schon der Soundcheck hat mich wachgerüttelt, als ich auf einem Dixi neben der Mainstage saß. „LOT“ lässt Dixis beben, nur mal so. David röhrt „FICK DICH MERKERS“ ins Mikro und der Walzensturm bricht in Form der bekannten Setlist los. Das Trio schafft es immer wieder, mich mit ihrem brachial-rohen Sound und der schieren, drückenden Macht wegzublasen. Nun gibt es doch eine Änderung in der Setlist, sofern ich sie richtig gesehen habe bei den anderen Festivaldates der Band. Denn „Raison“, eines der wenigen sehr politischen Lieder der Band, folgt nach „Paroli“. Am meisten beeindruckt mich jedoch die Brandrede von David vor „Paroli“. Er macht das immer, ich weiß, er kann das, aber hier sorgt das für einen absoluten Gänsehautmoment. Nicht nur lobt er Donata und spricht ihr sehr viel Respekt aus, nein, das Gleiche gilt auch für Rock am Berg. Ich betitele das Festival immer als eines der wichtigsten in Deutschland, neben sowas wie Jamel rockt den Förster, denn in so einer für offen linke Menschen lebensfeindlichen Umgebung so etwas auf die Beine zu stellen, ist wichtig, aber auch etwas, das man erstmal machen muss! Fjørt hat allerdings auch den cringigsten Moment des Festivals. Ich meine ein Rowpit, also so tun, als würde man rudern, auf einem Fjørt-Konzert? Ernsthaft? Bisschen quatschig. Drüben bei Ersatzkopf ist es etwas wie eine sehr kurze Zeitreise, im April war ich mit den Leuten auf Tour und das hier fühlt sich sehr vertraut an, auch weil Marian (der Frontmensch) krank ist und jemand einspringt (ich kann nicht so gut mit Namen, daher hab ich ihn leider vergessen, sorry). Das passt erschreckend gut und die ausgedruckte Zettelwirtschaft wird zu einem lustigen Showteil, also alles passend für Ersatzkopf. Die Crowd hat ebenso Bock auf das Quartett, es wird gecrowdsurft, bunt geraucht und "ARBEIT IST SCHEISSE" gebrüllt. Alles in allem ’ne gute Zeit und ich freue mich jetzt schon aufs Störfaktor. Danke übrigens an Yannis für die Pommes!

Es folgen Alarmsignal und etwas frage ich mich, warum sie nicht an der Stelle von Slime als Headliner stehen, die Stimmung ist zumindest so, wie sie es bei der letzten großen Band eines Tages sein sollte, nämlich die wohl beste des Festivals, kein Wunder, die Band ist ja seit Jahren Dauergast, wenn teilweise auch nur vor und neben der Bühne, außerdem durften sie dank ihres 20-jährigen Bandjubiläums einen ganzen Tag line-up-technisch selbst aufbauen. Ich freue mich sehr, Chris Kotze wiederzusehen, der jetzt hier Schlagzeug spielt, auch wenn ich noch immer Kotzreiz nachtrauere. Die Band spielt ein Best-of ihrer Diskografie inklusive Songs des neuen Albums, das mich auf der Platte ja nicht so erreicht hat, hier sind die Songs dafür sehr passend. Vor allem die Tracks ab "Ataque" abwärts werden aber am meisten gefeiert und spätestens bei „Which Part Of Fuck Off Don’t You Understand“ explodiert die Crowd endgültig. Neben Becks von Fucking Angry, welche als Nächstes spielen sollen, gibt es auch das anschließende Feature mit Shirley Holmes. Großes Highlight neben dem Herzkonfetti, während dessen ein Typ versucht, jemand anderen zu verprügeln und von diversen Menschen aus der Crowd transportiert wird, ist aber das Bengalo-Meer während „Brennende Barrikaden“: Wirklich so um die 20 Leuchtfackeln erstrahlen das thüringer Hinterland in grellem, roten Licht. Das ist schön. Danach gibt es eine Torte für 20 Jahre Alarmsignal. Fucking Angry trifft dann zwar auf interessierte, wenn auch schon sehr taube Ohren und Knochen. Die immer wiederkommenden, kurzen Regenschauer machen müde und laute Musik wird irgendwann trotz Gehörschutz anstrengend, auch wenn ich dieses Jahr nur zwei Kopfschmerztabletten brauche. Ich mag Fucking Angry trotzdem und die Crowd auch. Hier ist auch gefühlt mehr los als beim heutigen Headliner, Slime (ist da eigentlich noch jemand aus der Originalbesetzung dabei?) mit neuem Sänger, welcher erstaunlich gut zu der legendären Punk-Band aus dem Norden passt. Und das hört sich genauso an, wie ich es erwartet habe, sehr vertraut, obwohl ich nie viel mit der Band am Hut hatte. Technisch gut, und die Crowd, die da ist, hat auch Bock, aber das sind halt nicht super viele. Mir persönlich ist das etwas zu plakativ. Man muss der Crowd hier nicht sagen, dass Nazis und Deutschland scheiße sind, wissen wir sicher alle. Daher gucken wir uns den Großteil von hinten an und gehen irgendwann Richtung Camp, mit dem zweiten Burrito natürlich. Häck Mäck hören wir wie jedes Jahr vom Camp aus, ist ja aber auch fast so, als stünden wir vor der Iuventa-Stage.

Einige nehmen die Aftershow mit, ich schlafe schon gemütlich.

 

Highlight des Tages: Fjørt und die drückende Wand aus Sound

Überraschung des Tages: Alarmsignal, die mich live immer noch ziemlich abholen, obwohl sie keine Band sind, die ich sonderlich oft höre

Stimmung: Schnell stellt sich bei mir eine ähnliche Stimmung zum Regen ein wie beim Publikum bei Erection, der war dann irgendwann egal, nass waren wir eh alle. Heute gab es viele freundliche Gespräche, viel gute Musik und eindrucksvolle Momente.

Galerie: Samstag

Sonntag (Die letzte Husche)

Der Morgen beginnt für mich mit einem Sturm und einem lauten „BINGO!“ Schrei meinerseits, denn alles, was mir dafür gefehlt hat, war „Pavillon geht kaputt“. Dass es unbedingt unserer sein muss, ist tragische Komik. Wir haben noch Ersatz und ja eh zwei Pavillons gehabt. Also auf Regenpause gewartet und dann den Ersatz aufbauen. Der Tag beginnt für mich spät, denn die erste Band, die ich meinen Knochen zutraue, sind 24/7 Diva Heaven, und die spielen erst um 17 Uhr. Ich merke sehr, dass dieser Tag der letzte ist und das Wetter noch mehr Energie zieht.

24/7 Diva Heaven trifft leider genau auf dieses Problem in der Crowd, es ist für uns alle die siebte Stunde. Da ist eher wenig Bewegung drin, die Band ist aber super, ihr aktuelles Album „GIFT“ läuft bei uns noch immer oft durch. Der gesamte Tag krankt etwas am fehlenden Publikum oder der fehlenden Energie, denn auch KMPFSPRT ziehen wenige Leute vor die Mainstage, obwohl ziemlich viele bei BUTTERWEGGE waren. Dabei ist das Wetter mittlerweile fertig mit dem Regnen, denn Marlene und ihr Radar hatten heute recht: Bei 24/7 Diva Heaven regnet es nochmal kurz und der Rest rollt bedrohlich auf das Waldstadion zu, rollt allerdings immer dran vorbei. Erst The Meffs, der diesjährige internationale Act, schaffen es, wieder etwas Leben ins Publikum zu bringen. Das Duo schallert ihren 77er Punk durch den Wald und die Crowd kehrt zur Höchstform zurück. Es gibt sogar einen richtigen, echten Rauchtopf bzw. eher einen Raucheimer. Jemand hat mehrere Rauchfackeln in einen Eimer gepackt, welche nach und nach zünden und dafür sorgen, dass man nichts mehr sieht. Eindrucksvoll, lustig, irgendwann etwas kratzig im Hals. 1000 Löwen unter Feinden sind der Hardcore-Act des Festivals, welcher es nicht zum Schicht im Schacht schafft, mir gefällt das, viele sind aber schon bei Team Scheisse.

Dort angekommen versucht eine Person, die Crowd zu managen. Auf der linken Seite der Kabelschiene soll es einen All-Gender-Pit geben, auf der rechten FLINTA*-only. Gute Idee, bin ich dafür, dass allerdings gerade mal ein Bruchteil des Publikums hier ist, macht das Vorhaben leider sinnlos, da der Buschfunk nicht so richtig funktioniert. Team Scheisse reißen trotzdem ab. Die Band kann keine schlechten Konzerte spielen und die neuen Songs sind absolut großartig. Und ganz ehrlich, ich habe „Schmetterling“ viel zu oft gehört, aber wenn der live angestimmt wird, bekomme ich harte Gänsehaut, die Eskalation ist vorprogrammiert. Team Scheisse haben sich auch einfach vorgenommen, die liebste Band der Welt zu sein. Sie laufen auch schon den ganzen Tag rum, kaufen Merch und hören sich alles an, worauf sie Bock haben. Am eindrucksvollsten ist aber, dass eine Person vom Anfang des Tages nochmal auf die Bühne geholt wird. In einem Vortrag ging es um Maja, welche in Ungarn im Gefängnis sitzt und schon hier im Hungerstreik war. Ihr Vater war da und das war alles sehr bedrückend und genauso wird es hier. Auf einmal ist alles still, als hätte man den Ton auf 0 gedreht. Bedrückend ist das und trotzdem zeigt es Solidarität. Am Ende soll es ein Solifoto geben. Für all das kürzen Team Scheisse ihr Set ein und das ist natürlich eigentlich selbstverständlich, verdient in der heutigen ignoranten Welt aber absoluten Respekt.

Die letzte Band des Festivals sind dann Molly Punch. Unser halbes Camp liebt die Band und/oder kennt sie persönlich, daher ist es schon deshalb Pflicht, sich das in Gänze anzugucken. Ich hätte gedacht, es würde nicht viele Leute vor die Bühne ziehen. Es ist superkalt geworden und Team Scheisse war für viele körperlich sehr anstrengend. Aber der Platz hier ist komplett voll, ist das schön. Das Trio spielt ihren energetischen Punk-Rock und es macht immer wieder Spaß zuzuhören. Eigentlich wäre das Konzert wie letztes Jahr ausgefallen, eine Person war leider verletzt, aber wir wollten das durchziehen, und ich denke, es hat sich gelohnt. Ich würde gern mehr schreiben, aber es war am Ende dann ein halbwaches Wabern, was ich vor der Bühne gemacht habe.

Diese Nacht friere ich, bekomme zwei Stunden Schlaf, und der Umstand, dass am nächsten Tag die Sonne scheint, also so richtig ohne Wolken, und es warm ist, hilft mir nur wenig. Das Aufräumen geht schnell, der Abschied braucht kurz, dann ist alles vorbei und wir fahren zurück nach Hause. Diesmal gibt es nicht Pizza, sondern Döner.

 

Highlight des Tages: Team Scheisse und die eindrückliche Stille währenddessen

Überraschung des Tages: Dass wir vom Regen nahezu verschont geblieben sind, obwohl es den ganzen Tag regnen sollte

Stimmung: müde, kalt, kaputt, fertig, aber auch euphorisch. Und morgen hab ich ja wieder mein eigenes Bett und vor allem ein festes Klo.

Galerie: Sonntag

DANKE

Da ich letztes Jahr schon sehr gut etwas zum Ende geschrieben habe, kopiere ich das einfach mal, da es noch immer gilt:

Viele Bands haben es auf der Bühne bereits gesagt, DIY Festivals sind wichtig, wahrscheinlich wichtiger als jedes Hurricane, Rock am Ring oder Highfield zusammen. Hier bist du nah an alles und jedem dran, hier entdeckst du sicher neue Künstler*innen und hier fühlst du dich schneller wohl und ganz ehrlich, 45 Minuten zum Infield laufen? Fuck No! Also geht bitte mehr auf solche Festivals. Klar, geht auch zu den Großen, wenn ihr unbedingt wollt, aber vergesst nicht, dass das Rock am Berg mehr davon hat, wenn ihr rumkommt und 1-2 Bier mehr trinkt, als Rock am Ring das tut, selbst wenn das Bier da sicher das Doppelte kostet!

Mehr will ich hier eigentlich gar nicht dazu sagen. Ihr habt eh gelesen, was ich ziemlich gut fand.

Es folgt nur noch das Wichtigste, ein Dank.

 

Danke an:

Danke an das Team Ordnung, welches mit viel Sympathie und Awareness an den ehrenamtlichen Job rangeht und sofort mit einem Eimer Sand hinter den Leuten steht, die Pyrozeug zünden und auch am letzten Tag noch Bock haben und lachen.

Danke an das Awareness-Team und die Sanitäter mit dem wohl wichtigsten Job des Festivals, nämlich, dass es uns allen auch am letzten Tag noch gut geht und das ganze angenehm und mackerfrei bleibt!

Danke an das Fototeam, vor allem Nils, der uns vertretungsweise so gut betreut hat

Danke an all die Menschen an der Technik, die selbst bei den größten Problemen schnell genug da waren, um zu versuchen, schnell etwas zu retten.

Danke an die Menschen von den sanitären Anlagen, eigentlich meide ich Dixiklos, aber das hier waren die saubersten, die ich je erlebt habe, und zwar ausnahmslos immer!

Danke an das ganze Team Außenrum und an den Stunden, das Booking, den Aufbau und Co!

Danke an all die Bands und wer dazugehört!

Danke an den besten Mirko, der uns gefahren und ertragen hat!

Danke an mein Camp, welches neue Leute so wunderbar aufgenommen und immer aufgemuntert und belustigt hat, es braucht noch einen Namen und da wir nicht mehr nur Leute aus Dresden sind, ist „DD – Dumm und Dusselig“ raus. Eventuell wird es dann doch die „Moi!schen“!

Danke an alle, die das hier bis zu dieser Zeile lesen, krass, hätte ich selbst nicht gemacht!

Und danke an alle die, die ich jetzt vergessen habe und denen zu danken ist!

Ach und danke an Tweety, dieses Jahr nicht für Schnaps, sondern dafür das ganze jedes Jahr zu organiseren!
 

Bis in 2026, das Plattensprung Zine wird da sein!

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