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Konzertbericht

Free & Easy-Festival (Woche 2)

15.08.2025 | Nataly Sesic

Nach 18 Tagen geht das Free & Easy-Festival zu Ende. Jedes Jahr gewöhnt man sich schon ein bisschen an die vielen Konzerte, das freudige Treiben – und dann ist es schon wieder vorbei und man freut sich auf das nächste Jahr.

Tag 3 – 06.08.25

Es bedarf ganz besonderer Menschen, um sich an einem Mittwoch bei 30 Grad in eine Konzerthalle zu zwängen und ganze drei (Zahl DREI) Bands anzuschauen, bevor der Headliner sich die Ehre gibt. Ich bin einer dieser ganz besonderen Menschen und rette mich so vor einem Abend in meiner Sauna-Altbauwohnung in eine Sauna-Konzerthalle. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, jeden Abend im Look vom Monster aus der schwarzen Lagune nach Hause zu tuckern. Ich kriege schon fast keine verwirrten Blicke mehr. 

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Nataly Sesic

LONELY SPRING // INDECENT BEHAVIOR // MISCONDUCT // CAPTAIN ASSHOLE

Der Abend beginnt mit einer Darbietung von Captain Asshole; mein Spitzname, sollte ich jemals den Bootsführerschein machen. Mein Herz geht bei den Pop-Punk-Vibes auf. Meine größte Kritik liegt darin, dass keins der Mitglieder genregerecht albern aussieht. Punktabzug, setzen, Sechs.

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Nataly Sesic

Misconduct werden ihrem Namen direkt gerecht, indem der Frontmann in der halbleeren Halle darauf besteht zu crowdsurfen. Es erinnert ein bisschen an ein Teambuilding-Event, wo alle zusammenkommen müssen, um einen Vertrauensfall zu simulieren, weil die Quartalszahlen schlechter als letztes Jahr waren. Das Publikum macht einen ausgezeichneten Job, wir erwarten nächstes Quartal ein Plus.

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Nataly Sesic

Indecent Behavior – ich bemerke ein Muster bei den Bandnamen – sind mir sofort richtig sympathisch, umso mehr, als der Sänger ins Publikum steigt und einen Circle Pit um sich herum heraufbeschwört. Es hat was von Musikvideo oder den Tagträumen, in denen man sich vorstellt, selbst ein Rockstar zu sein. Ich will nicht lügen, ich fand es ziemlich cool. Dass der Sänger die Meute dazu aufruft, bitte ihre Shirts an zu lassen, finde ich auch gut. Es ist extrem heiß in der Halle, der Schweiß suppt nur so an mir runter. Das ist die letzte Situation, in der ich gegen den nackten Torso eines Fremden gedrückt werden möchte. Ich sage es regelmäßig auf Tinder und ich sage es auch hier: Niemand will deine Nippel sehen, Stefan.

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Nataly Sesic

Nachdem Indecent Behavior die Bühne verlassen, sammelt sich plötzlich eine Traube junger Mädels direkt vor der Bühne. Meine Begleitung, eine Fotografie-Kollegin, erklärt mir, woher die Damenmigration kommt: Scheinbar sind Lonely Spring bei Teenies ziemlich beliebt. Ich bin vor allem beeindruckt, dass die Kids es geschafft haben, ihre Eltern dazu zu überreden, sie an einem Mittwoch Abend auf ein Konzert gehen zu lassen. Ich bin definitiv nicht neidisch oder so.

Lonely Spring ist ein Grüppchen charmanter, breit grinsender Jungs, deren Musik gute Laune macht. Sie hängen erst mal eine LGBTQ+- und Anti-Rassismus-Flagge auf und sagen uns, wir sollen lieb zueinander sein. Finde ich gut, Lonely Spring; ihr kriegt den Punkt, den ich bei Captain Asshole abgezogen habe. So schließt sich der Kreis. 

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Nataly Sesic

Tag 4 – 07.08.25: Late Night Special: Zebrahead

Donnerstag Abend durfte ich mich auf ein ganz besonderes Schmankerl freuen: Die US-Rockband Zebrahead wurden kurzfristig als Late Night-Show angekündigt. Und wenn ich Late Night sage, dann meine ich in der Tat 23:30 Uhr. Eine unchristliche Uhrzeit, und das auch noch an einem Donnerstag. Ich fürchte, meine Tattoos vermitteln den falschen Eindruck, ich sei hartgesotten. 

Es hilft nichts; meine Kamera und ich tingeln spätnachts ins Backstage. Trotz der Uhrzeit ist der Club prall gefüllt. Ich drücke mich in die zweite Reihe und beobachte den Aufbau. Kurz bevor die Show startet renne ich dann doch die Treppen hoch gen Balkon – als hätte ich eine Vorsehung gehabt. Später wird die Band fordern, dass die Leute in Massen Crowdsurfen und ich beginne, meine Karriere als Wahrsagerin zu planen. 

Der spontane Auftritt ist einem Geniestreich vom Backstage geschuldet: Eigentlich haben die Jungs von Zebrahead nur gefragt, ob sie während ihrer Durchreise eine Nacht auf dem Parkplatz stehen bleiben dürfen. Kein Problem, sagen die Mächtigen des Backstage. Und wenn sie schon mal da sind, haben sie Lust, mitten in der Nacht die Bude auseinanderzunehmen? Wie soll man dazu nein sagen? Ich mache Scherze, aber bei den Parkkosten in München sind die Jungs hier wahrscheinlich sogar günstig davongekommen.

Ich schwöre, dass mich Sänger Ali Tabatabaee angrinst, als ich versuche, die Schweißströme von meiner Stirn zu wischen ohne meine Kamera dabei klatschnass zu machen. Er steht in einem gesamt-schwarzem, langärmeligen Ensemble samt Cap auf der Bühne und teilt wohl meinen Schmerz – oder er macht sich über mich lustig. Oder ich bilde mir wegen der Überhitzung Dinge ein. Als einer der Herren aus der Crew – in einem langärmeligen Skelettkostüm und sicher ebenso dampfgegart wie ich – ein Schlauchboot produziert und sich in diesem auf die Crowd wirft, habe ich in der Tat einen kurzen Bruch mit der Realität. Diese Leute benehmen sich, als hätten sie eine gesetzliche Krankenversicherung.

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Nataly Sesic

Der Abend – die Nacht – geht in einem Meer aus Seifenblasen vorüber. Ich bleibe noch eine Weile auf dem Balkon stehen und beobachte die Meute unter mir, die sich rührselig in den Armen liegt. Die Skelett-Crew, die pflichtbewusst abbaut. Die Jungs von Zebrahead sind schon gen Backstage (Backstage vom Backstage, um genau zu sein) geflüchtet, um sich am vollen Kühlschrank zu bedienen. Es mag merkwürdig klingen, doch nach jedem Konzert breitet sich eine besondere Stille aus, ein zufriedenes Brummen aus Menschenstimmen und dem restlichen Feedback aus langsam verstummenden Lautsprechern. Vielleicht ist das eine der Sachen, die ich an Konzerten am meisten liebe: Die Momente, in denen man ganz bewusst durchatmet, ein Körper umgeben von zig anderen, untrennbar verbunden durch Musik, Licht und Farbe. 

Ich plane, zuhause direkt ins Bett zu gehen, doch Spotify macht mir einen Strich durch die Rechnung: Das neue Album von Good Charlotte steht zum Anhören bereit. Und so sitze ich bis tief in den Morgen auf meinem Sofa, “Motel Du Cap” im Ohr und die Fotos vom Abend zwischen den Fingern. Draußen schläft die Welt. Hier drinnen vibriert meine Haut unter dem Einfluss der Musik. 

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Nataly Sesic

Fazit

Das “Free & Easy” ist mein ganz persönliches Oktoberfest; ein besonderes Kulturerlebnis, das mich jedes Jahr aufs Neue in den Hirschgarten zieht. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Sommer in München ohne dieses Kronjuwel der Szene weniger hell leuchten würde. Das Backstage gibt seit 1991 Raum für Kunst, Kultur und Gesellschaftskritik. Hier wird Dialog, Akzeptanz und Zusammenhalt offen gelebt; Werte, die umso wichtiger im Jahr 2025 sind, wenn sich die Welt so unstet anfühlt wie zu keinem anderen Zeitpunkt meiner 30+ Lebensjahre.

Umso wichtiger ist es, Festivals wie diese, und die Locations, welche sie austragen, zu unterstützen. 

Ende 2024 berichtet die Verdi, dass der Münchener Kulturetat radikal gekürzt werden soll: Fast 8 Millionen Euro werden im laufenden Halbjahr weichen. So beträgt der Kulturetat der Stadt München nur drei Prozent des Gesamthaushalts. Für eine Stadt wie München, die sich mit zahlreichen Perlen aus Musik, Theater und Sport rühmt, ist das eine Schande. Verdi ruft zum Protest auf und eröffnet eine Petition gegen Kürzungen im Kulturetat. Diese kann man hier unterstützen.

Die Stadt München bietet zwar Förderungen von Konzertprojekten an, doch die Förderhöhen liegen bei maximal 4.000 EUR – für die meisten Veranstalter ist das schlichtweg zu wenig. 

Wie kann man also Kulturperlen wie das Backstage unterstützen?

Veranstalter:innen und Eventlocations wie Backstage profitieren von starken Vorverkäufen. So banal es klingt: Wer unterstützen will, tut schon viel Gutes damit, Tickets im Vorverkauf zu erwerben.

Wer mit anpacken will, kann auch ein Ehrenamt bekleiden und so die Veranstalter:innen direkt unterstützen, zum Beispiel als Promoter:in bei Konzerten. Packen wir alle zusammen an, damit wir auch in Zukunft noch “free & easy” feiern können! 

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