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Mit Poltergeist kehren Marathonmann spürbar von ihrem Ausflug in den 80er-Jahre-Synthie-Punk zurück. Sie klingen wieder mehr nach dem, was ich an ihnen von Anfang an mochte – nach Postpunk, nach Dringlichkeit, nach Bewegung. Maniac hatte mich damals eher ratlos zurückgelassen. Ich wollte mich auch nicht richtig lösen von der Band, aber es fehlte mir etwas. Jetzt, beim Hören von Poltergeist, war dieses Gefühl sofort wieder da – gleich mit dem Intro „Sie“. Danach folgen Anspielungen auf Filme wie Poltergeist, Star Wars, Vertigo oder Memento, die mich sofort in eine eigene Stimmung ziehen. Thematisch trifft das Album genau das, was mich an Marathonmann immer fasziniert hat: diese Mischung aus Innerlichkeit und Aufbruch, aus dem Ringen mit Beziehungen, Einsamkeit und den Kräften, die einen festhalten – und den Geistern, die manchmal nachts auch zu mir sprechen. Und endlich wieder: treibende Gitarren, fordernde Drums und viel Tempo. Genau so wollte ich die Band wieder hören. Anspieltipp: „Sie“, „…es kann ja nicht immer regnen“, „Nie wieder Licht“
Marathonmann interpretieren ihre besten Songs auf diesem Live-Akustik-Album komplett neu. Durch das Streichquartett, Piano und reduzierte Tempo entfalten die Lieder eine ganz andere Wirkung als ihre Originale, eben "Alles auf Null".
Mut machen ohne Mut zu machen. Schrödingers Resignation? Ich weiß nicht viel von Psychologie, aber wohl davon, wie großartig dieses Album geworden ist. Der Unterhaltungswert ist sehr hoch und musikalisch ist es das beste Marathonmann-Album bisher. Und natürlich ist „Die Angst sitzt neben dir“ auch textlich wieder eine Eins. Ich ziehe meinen Hut und bin auf die Live-Umsetzung mehr als gespannt.