Es ist 2006. Meine Mutter erlaubt mir endlich, mir selbst den Pony zu schneiden. Die karierten Vans sind an der Sohle schon etwas ausgefranst. Die neongrüne, vergitterte Sonnenbrille macht sich bestens in meinen künstlerisch überbelichteten Selfies, die dann zur Sicherheit nochmal bestickert werden. Das Leben ist gut.
Als die britische Band Wet Leg ihr Debüt 2022 veröffentlichte, eroberte sie nicht nur die Charts, sondern mit ihrem frisch-frechen Mix aus Grunge, Alternative und Punk auch die Musikwelt. "Chaise Lounge" schaffte es auf so manche Replay-Liste des Jahres. Nun folgt mit "moisturizer" ein Nachfolger, der die Erfahrungen der letzten drei Jahre aufgreift und textlich und musikalisch den Weg durchaus weiterführt, sich aber vor Veränderungen nicht sträubt.
Menschen des Jahrgangs 1997 werden für mich wohl für immer "Die Kleinen" sein. Doch wir werden alle älter, und so bringt Yungblud mit nur 27 Jahren sein viertes Album heraus. Ich habe es, etwas älter, immerhin zur ersten Review dieser Alben gebracht. Sehen wir es also positiv und schenken "Idols" die Aufmerksamkeit, die es verdient.
Nach fast zehn Jahren und drei Alben als Solo-Künstler, kehrt Drangsal nun als Band zurück. Max Gruber findet seine Mitstreiter in Marvin Holley und Lukas Korn. Nach vier Jahren Abstinenz bringt die Band Drangsal ein Album heraus, das (fast) keinen Stein auf dem anderen lässt.
Turnstile müssen sich mit "NEVER ENOUGH" den Schuh anziehen, den sich kein:e Künstler:in jemals gerne angezogen hat. Sie müssen in die Fußstapfen eines modernen Klassikeralbums treten, welches sie vor vier Jahren zur Welt gebracht haben. Ob das gelingt, schauen wir uns jetzt mal ganz genau an.